Unterwegs im Erzgebirge (15)

Rundwanderung von Grünthal um die Stadt Olbernhau und durch die Wälder des Rungstock-Tals (Streckenlänge/Wanderzeit: 18.8km/6h)

30.05.2020

„Der Ort Olbernhau befindet im Herzen des Erzgebirges, eingebettet im Tal der Flöha und seinen sechs Nebenflüssen. Auf einer mittleren Talsohle von ca. 450m und den Höhenlagen bis zu 600m über NN finden Sie eine kleine quirlige Stadt. Die Stadt „Albernaw“ entstand im frühen 14. Jahrhundert, aus dem Jahr 1511 stammt der älteste Nachweis bergbaulicher Tätigkeiten. Olbernhau wird im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden schwer verwüstet. Mehr als drei Mal wütet die Pest in diesem Ort. Am 12. und 13. August 2002 verwüstet das schlimmste Flöha-Hochwasser der Geschichte den Flusslauf zu beiden Seiten und Teile des Ortes. Heute leben hier 12.500 Einwohner. Neben dem Stadtkern mit Marktplatz, Stadtkirche und Einkaufsstraße gibt es ein kleines Theater, das Schloß Pfaffroda, verschiedene Museen und die historische Saigerhütte in Grünthal. In dieser ehemals in sich geschlossenen Industriegemeinde mit Anfängen eines Sozialsystems sind heute 22 historische Fachwerkbauten erhalten, umgeben von einer fast vollständigen wehrhaften Mauer mit Toren und Türen. Der Besucher erhält einen Einblick in die alte Technik der Hammerwerke. Weiterhin die Arbeitsstätten zum Schmelzprozess des Saigerns, die Geschichte und die historisch-soziale Struktur dieses Jahrhunderte alten metallurgischen Betriebes.“ (editiert aus: Tourist-Informationen des Hotels Saigerhütte in Grünthal)

Mit einer Steckenlänge von ca. 19km und einem Höhenunterschied von ca. 380m zählt die Rundtour zu den mittelmäßig- schwierigen Wanderungen. Unsere Variante startet in Grünthal. Sie führt im Norden um die Stadt Olbernhau herum, quert den weiten Talkessel der Flöha, verläuft durch das dunkle Rungstock-Tal bis hin zur ehemaligen Pulvermühle und endet schließlich auf dem Erzgebirge/Vogtland-Trail am Ausgangspunkt:


Im Denkmalskomplex der Saigerhütte Olbernhau-Grünthal. In der Hütte wurde in einem mehrstufigen Schmelzprozess Silber aus dem abgebauten Schwarzkupfer abgeschieden. Das Silber ging an die Münze und das feine Raffinade-Kupfer als Dachhaut auf über 400 Profan- und Sakralbauten in ganz Europa.

Das Areal der Saigerhütte stammt noch aus dem Jahr 1537 und ist seit 2019 wesentlicher Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Montanregion Erzgebirge/Krushnohori“

Der Weg ist das Ziel: Er beginnt für uns am Hüttengrund bzw. der schmucken Kirche oben am Berg von Grünthal….

….führt vorbei an den schmucken Fachwerkhäusern und dem Drechsel-Zentrum von Olbernhau…

…quert das breite Flöha-Tal mit ausgedehnten, üppigen Rapsfeldern an seinen Hängen…

…und nimmt sein Ende weit hinter der Pulvermühle, die gut versteckt im Mischwald neben dem Erzgebirgstrail ihr Dasein fristet.

In der 1815 durch Johann Gottlieb Haubold gegründeten Pulvermühle zwischen Heide- und Königsweg wurde in großem Maßstab Schwarzpulver produziert. Insbesondere für Bergwerke, Armee und das Forstwesen. Bei der Produktion kam es nachweislich zu mehreren heftigen Explosionen (1835 und 1865) , wobei die Produktionsstätten stets große Beschädigungen erlitten. Nach Erfindung des Dynamits wurde die Produktion 1866 eingestellt.

  • Tourenvorschlag aus: „Begleitheft für den sächsischen Wanderkalender 2020“

(v.k.)

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