Buch-Lesetip:
Georg Brun: „Das Vermächtnis der Katharer“, F.A.Herbig Verlagsbuchhandlung, München, 2000
(v.k.)
Südfrankreich 09.09.-27.09.2021
Ein (dreigeteilter) Südfrankreich-Urlaub voller Eindrücke: Zwischen Romanischer Kunst und Architektur, mittelalterlicher Geschichte und herrlichen Bergwanderungen in den Pyrenäen…
(v.k.)
23.10.2021
Es ist wie etwas Neues und fühlt sich genauso ungewohnt an:
Nach langer Corona-Abstinenz eröffnen heut sechs Musiker und -innen der Mittelsächsischen Philharmonie die neue Spielzeit in Freiberg. Mit einem gut einstudierten Kammerkonzert und dem vielversprechenden Titel „Freundschaft“…
Das vorgestellte zweistündige Programm unfaßt im ersten Teil das Horn- und das Klarinettenquintett von W. A. Mozart. Im zweiten Teil des Abends das Sextett für Klarinette, Horn und Streichquartett des englischen Komponisten John Ireland (1879-1962).
(v.k.)
Oktober, 2021
Gelb, Ocker, Rot und Gold sind die Farben dieser Jahreszeit. Doch wo wohnt der Herbst eigentlich, der Maler und große Verschwender dieser Farben? Ich habe nachgeschaut: In der Bergstadt Freiberg kommen dafür nur dieses Haus am Weinstock oder die in der Mittagssonne leuchtenden Parkanlagen am Freiberger Kreuzteich in Frage:
Und weil ihm die gelben Farben gerade ausgegangen sind, malt der große Meister ab heut nur noch mit Kamin- und Purpurrot weiter…
(v.k.)
14.-16.10.2021
Aufbruch zu Avantgarde: Russische Impressionisten vom 28.08.2021 bis 09.01.2021 im Postdamer Museum Barberini
Aktuell zu sehen und zu bestaunen sind die Exponate russischer Künstler zwischen Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts. Vielfach in der freien Natur (en plain air) entstanden, spüren deren Zeichnungen und Gemälde Alltäglichkeiten, Lebensfreude und kleinen Details des Lebens nach. Ilja Repin, Robert Falk, Sergei Winogradow oder Natalia Gontscharowa sind einige der Protagonisten. Bezaubernd: Die Mädchenbilder von Nikolai Feschin…
Die Ausstellung entstand in Zusammenhang mit der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau.
Einige der (für mich) schönsten Bilder habe ich unter Bildergalerie Barberini abgelegt.
(v.k.)
„Sachsen-Anhalt kann eine unvergleichliche Fülle an Baudenkmälern vorweisen, die einen geschichtlichen Einblick in die Epoche der Romanik bieten. Der Reichtum an kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern war Anlaß, 1993 diese Straße ins Leben zu rufen. Aktuell verbindet sie auf einer Gesamtlänge von mehr als 1000 Kilometern in 73 Orten Mitteldeutschlands 88 romanische Bauwerke: Kirchen und Dome, Klöster, Wehranlagen, Burgen und Pfalzen. Diese sind eng verknüpft mit der den Hauptschauplätzen deutscher Geschichte im Mittelalter. Seit ihrer Gründung hat sich die Romanische Straße zu einer der bedeutendsten Ferienstraßen Deutschlands entwickelt und zieht jährlich 1.5 Millionen Kultur- und Geschichtsinteressierte an. Seit 2007 ist diese Straße auch ein Teil der Europäischen Kulturroute TRANS-ROMANICA, die europäische Regionen in acht Ländern verbindet.“ (1)
Die Romanische Straße umfaßt verläuft in Form einer großen „8“ und teilt sich so in eine Nord- und Südroute (siehe Übersichtskarte oben). Die nördliche Route umfaßt 26 Bauwerke in der Altmark nördlich von Magdeburg. Wichtige Orte, die eng mit der Entstehung des ostfränkischen bzw. des späteren Heiligen Römischen Reichs zusammenhängen, liegen auf der Südroute eben dieser „8“. Genauer am Nordrand des Ostharzes, wo sich seine bewaldeten Höhen zur Ebene im Norden hinabsenken.
Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE „Königsorte auf der Straße der Romanik“ auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet…
(v.k.)
09.08.2021
„Auf einer Nahtstelle zwischen auslaufender Magdeburger Börde und nordöstlichem Harzvorland liegt unweit der Bodestadt Staßfurt die … Hecklinger Basilika. Die früheste urkundliche Erwähnung eines Klosters liegt mit der Bulle des Papstes Innozenz II. aus dem Jahre 1140 vor. Dort wird Graf Bernhard I. von Plötzkau, der zwischen 1060 und 1070 verstarb, ausdrücklich als der Stifter des Klosters bezeichnet, dessen Gründung dadurch auf die Mitte des 11. Jh. angesetzt werden kann. Jene Bulle aus dem 12. Jh. ist eine Antwort auf eine Bitte um Schutz, die von der ersten Hecklinger Äbtissin, Irmengard, an den Papst gerichtet worden war. Nach dem Aussterben der Plötzkauer (1147) übernahmen die Askanier die Vogtei. In einer Urkunde von 1190 wird das Kloster als Augustinerinnenkonvent bezeichnet“. (1)
Hecklingens Ruhm liegt sicher auch im faszinierenden Zyklus der vierzehn Stuckengel begründet. Diese im Jahr 2001 restaurierten Figuren aus der Zeit um 1225 befinden sich beidseits der Langhauswände und dominieren in Ausstattung und Farbenfreude das gesamte Kirchenschiff. „Abends will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn“… Wer kennt sie nicht, die schützenden Engel aus der romantischen Oper Engelbert Humperdincks?
Ein weiteres Highlight sind die Stuck-Köpfe über den Arkadenbögen der Nordwand, die zur gleichen Zeit wie die Stuckengel angebracht worden sind. Sie werden den Stiftern des Hecklinger Klosters zugeordnet. Unter diesen befinden sich neben auch Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg und seine Gattin Richenza.
Die Klosterkirche besticht durch ihre üppige Ausstattung, insbesondere ihren Figurenschmuck und die überaus reiche Ornamentik. Die restaurierte romanische Bausubstanz mit ihrer neoromanischen Ausmahlung (1880) zählt damit (auch für uns) zu den schönsten Sakralbauten des Vorharzgebietes. Die in den 1990-iger Jahren erfolgte zweite Sanierung des Gebäudes wird sicher für jeden interessierten Laien sichtbar. Nachfolgenden Bilder zeigen einige Details:
Von der angrenzenden romanischen Klosteranlage sind dagegen nur noch wenige Rudimente erhalten:
Nach 1559 wurde das säkularisierte Kloster in ein Rittergut umgewandelt und in der nachfolgenden Zeit zu einem Schloß umgebaut:
Quellen:
(1): Die Klosterkirche zu Hecklingen; PEDA-Kunstführer Nr. 470/2007
(v.k.)
Im Luftraum über Dresden, 13. August 2021
Freitag der Dreizehnte: Ein Termin, um einmal richtig in die Luft zu gehen…
Daß das Ballonfliegen eigentlich Ballonfahren heißt, war uns relativ neu. Es hat auch mit nichtvorhandenen Flügeln am Heißluftballon zu tun. In erster Linie aber mit der Begrifflichkeit, daß alles, was schwerer als Luft ist, fliegt und alles Leichtere- fährt! Ganz prosaisch oder in der Sprache der ersten Ballonpioniere fahren die Schiffe also durch das Wassermeer und die Ballone eben durch das Luftmeer…
Soweit zur Terminologie. Praktisch heizen mehrere Propangas-gespeiste Brenner die Luft im oberen Bereich des des Heißluftballons auf bis zu 100°C auf. Die maximale Flughöhe ohne (Radar-) Transponder ist in Deutschland auf 3000 Fuß begrenzt. Eine direkte Einflußnahme, sprich: Steuerung der Flugrichtung ist allerdings nicht möglich. Sie bleibt dem Wind in der jeweiligen Lufthöhe und der Thermik überlassen. Das genaue Zielgebiet nach 1-2 Stunden Ballonfahrt liegt also immer etwas im Ungewissen…
Noch etwas Physik gefällig? Mit einem Volumen von etwa 4000 Kubikmetern darf ein Ballon vorschriftsgemäß 1300kg heben. Mit dessen Eigengewicht von 500kg (bestehend aus der ca. 25 langen Nylon-Hülle, dem Korb aus Weidengeflecht, Brennern, Gasflaschen, Funktechnik und Transponder) bleiben für Pilot und uns Passagiere etwa 800kg übrig. Exakt gilt dies aber nur für eine Außentemperatur von +5°C, jedes Grad mehr verringert das Mitnahmegewicht um 17,5kg. Bei +12°C schrumpft es also auf nur noch 700kg. Ein Grund, weshalb der Pilot im Hochsommer besorgt nach dem Thermometer schaut und sich schon lange vor dem Fahrtermin nach dem Gewicht der Gäste erkundigt. Natürlich mit der Hoffnung auf eine ehrliche Antwort…
Nach dem Befüllen der Ballonhülle via Gebläse und dem ersten Anheizen über die Brenner muß es für uns sechs „Ballöner“ und ihren Piloten nun schnell gehen, der Heißluftballon zieht bereits kräftig an den Leinen. Wir fahren gen Osten und pendeln uns auf eine „Reisehöhe“ um 2500 Fuß und eine Geschwindigkeit zwischen 5-10 Knoten ein. Die Lufttemperatur hier oben ist am frühen Abend sommerlich warm: In unserem „Weidenkörbchen“ messen wir +20°C, das sind etwa 7°C weniger als am Boden: Der ausdrückliche Beweis dafür, daß die Berechnungsformel für den atmosphärischen Temperaturgradienten auch für Dresden und Umgebung gilt! (Temperaturabnahme in der Troposphäre um 6.5°C pro 1000 Höhenmeter).
Doch genug damit. Eine beruhigende Stille breitet sich aus: Die mit zunehmender Höhe abnehmende Geräuschkulisse der Stadt wird nunmehr nur noch vom Zünden des Brenners oder die Kommunikation unseres Piloten mit dem Dresdener Verkehrsflughafen unterbrochen. Zeit also zum Staunen, zum Genießen und für Schnappschüsse mit dem Teleobjektiv:
Über dem Ensemble der Altstadt gelingt es beinahe, einmal in die Fenster zu schauen…
Fazit: Nach Unterweisung und Sicherheitscheck, einem Bilderbuchstart im Ostragehege, dem Schweben über Dresden und einer nicht ganz einfachen Landung (kritisch: Hochspannungsleitungen bei beginnender Dämmerung!) erfolgt die obligate Ballontaufe durch unseren sehr sicheren und umsichtigen (!) Piloten. Mit einem Glas Sekt und der Beurkundung, daß „alle Täuflinge nach Zunft und Ordnung der Ballöner mit Feuer, Erde und Taufwasser zu Fürsten von Heidenau getauft und an der Reise durch das Luftmeer mit gehörigem Benehmen und mit großem Mut teilgenommen haben“. Das „Verfolger“-Fahrzeug bringt uns nach der Vertäuung des Ballons und aller Komponenten sicher zum Messeplatz (Flutrinne des Ostra-Geheges) zurück. Sicher? Ganz sicher!
Es bleibt ein tolles, fast geräuschloses Erlebnis. Beinahe unbeschreiblich und doch atemberaubend schön. Und mit einer aus der Vogelperspektive ganz anderen Sicht auf die großen und kleinen Dinge unserer Welt…
(v.k.)
07.-08.08.2021
In der Übersicht zur Straße der Romanik sind für Magdeburg vier große Bauwerke aus dieser Epoche (1000-1250) aufgeführt. Wir haben sie uns -neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten- genauer angeschaut.
„Im Mittelalter galt Magdeburg neben Konstantinopel als „drittes Rom“. Otto der Große (912-973), Gründer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im 10. Jahrhundert, wählte Magdeburg zu seiner Lieblingspfalz. 1209 begann der Bau der ersten gotischen Kathedrale in Deutschland. Während Magdeburg im Laufe der Geschichte mehrmals in Schutt und Asche versank, blieb der Dom bestehen als Wahrzeichen christlicher Hoffnung, kirchlicher Tradition, künstlerischen Bauwillens und gesellschaftlicher Herausforderung“. (1,2)
Das gewaltige Bauwerk an der Elbe ist natürlich das berühmteste Wahrzeichen der Stadt Magdeburg. Darüberhinaus ist es der erste gotische Dom auf deutschem Boden, die Grablege Otto I. (des Großen) und last not least der größte Sakralbau im Osten Deutschlands. Mit seinem Bau wurde nach dem Brand der 955 errichteten Ottonischen Kaiserbasilika im Jahre 1209 begonnen. In der heutigen Dimension erreicht das Langhaus eine Länge von 120m bei einer Höhe von 32m, die erst im Mittelalter vollendeten Westtürme erreichen eine Gesamthöhe von 100m:
„Das ab 1064 errichtete Bauwerk gehört zu den besterhaltenen aus der Zeit der Romanik. Kirche und Kreuzgang vermitteln einen authentischen Eindruck der usrsprünglichen Anlage des 1017/1018 gegründeten Kollegiatstiftes. Heute befindet sich darin das Kunstmuseum der Landeshauptstadt“. (1)
„Zusammen mit dem Kloster 1015 begründet, 1170 neu errichtet und im Spätmittelalter gotisch umgebaut, ist die Kathedralkirche St. Sebastian heute Sitz des katholischen Bischofs von Magdeburg. Sie wurde durch den umtriebigen Magdeburger Erzbischof Gero als Kollegiatstift gegründet. Besonders wegen eines Kopfreliquars des Heiligen Sebastian, der zugeschrieben wurde, das Bistum vor dem eindringenden Heer Heinrichs IV. beschützt zu haben, blühte die Kirche schnell auf und galt als vornehmstes Stift Magdeburgs nach dem Dom. So konnte das erste Bauwerk bereits 1170 durch eine romanische Basilika ersetzt werden“. (2)
„Um 1150 begründet, beeindruckt die St. Petrikirche mit seinem romanischen Wehrkirchturm, dem gotischen Kirchenschiff und moderner Glasmalerei. Seit 1999 dient sie als katholische Universitätskirche“. (2)
Quellen:
(1): „Das Mittelalter erleben-Die Straße der Romanik“, Begleittext der Übersichtskarte; Medianagentur Sachsen-Anhalt
(2): https://www.magdeburg-tourist.de/Romanik
(3): Dom zu Magdeburg: St. Mauritius und St. Katherina; Herausgeber: Evangelische Domgemeinde Magdeburg, 2020
(v.k.)