Morgen muß ich fort von hier und muß Abschied nehmen. O du allerschönste Zier, Scheiden das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt über alle Maßen, Soll ich dich verlassen, soll ich dich verlassen.
Wenn zwei gute Freunde sind, die einander kennen, Sonn und Mond bewegen sich, ehe sie sich trennen. Noch viel grösser ist der Schmerz, wenn ein treu verliebtes Herz in die Fremde ziehet, in die Fremde ziehet.
Küsset dir ein Lüftelein Wangen oder Hände, denke, daß es Seufzer sein, die ich zu dir sende; Tausend schick ich täglich aus, die da wehen um dein Haus, weil ich dein gedenke, weil ich dein gedenke.
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„Morgen muss ich fort von hier“ gehörte zum Stammrepertoire der Berliner Comedian Harmonists und war um 1930 sehr beliebt bei der deutschen Bevölkerung. Die Melodie stammt von Friedrich Silcher, der unzählige andere Lieder vertonte. In „Des Knaben Wunderhorn“, einer Sammlung von Volksliedtexten von Clemens Brentano und Achim von Arnim, findet sich der Text des Liedes, in dem zwei Liebende Abschied voneinander nehmen müssen“ (aus: Deutschland-Lese von Tiffany Tabbert).
Es gibt unzählige Aufnahmen und historischen Musikvideos dieses innigen Volksliedes. Ich habe auf dieser Seite fünf Youtube-Videos von „Morgen muß ich fort von hier“ mit Richard Tauber, dem Leipziger Thomanerchor, Hermann Prey und den Comedian Harmonists verlinkt. Welche ist wohl die schönste? Die oben vorgestellte Aufnahme stammt von dem Stuttgarter Sänger und Gesangslehrer Reiner D. Joniskeit.
Nachtrag: Der Musik-Mitschnitt mit den Comedian Harmonists ist übrigens die letze legale Musikaufnahme der Gruppe, die sie im Februar 1935 im Electrola-Studio Berlin machen durfte. Die Reichsmusikkammer Nazideutschlands verfügte im gleichen Monat ein Berufsverbot für die drei jüdischen Gruppenmitglieder Erich Collin, Roman Cycowski und Harry Frommermann. Diese emigrierten nach Österreich. Aus dem berühmten Sextett gingen zwei unabhängig agierende Gesangsgruppen (Meistersextett/Deutschland und Comedy Harmonists/Wien) hervor. Beide Gesangsgruppen lösten sich 1941 auf.
Eh‘ ich in dieses Erdenleben kam, ward mir gezeigt, wie ich es leben würde. Da war die Kümmernis, da war der Gram, da war das Elend und die Leidensbürde. Da war das Laster, das mich packen sollte, da war der Irrtum, der gefangennahm. Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch war da auch die Freude jener Tage, die voller Licht und schöner Träume sind, wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage, und überall der Quell der Gaben rinnt; wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, die Seligkeit des Losgelösten schenkt, wo sich der Mensch, der Menschenpein entwunden, als Auserwählter hoher Geister denkt.
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel, mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute, mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. Und als ich so mein künftig‘ Leben schaute, da hört‘ ein Wesen ich die Frage tun: Ob dies zu leben ich mich traute, denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme – „Dies ist das Leben, das ich leben will!‟, gab ich zur Antwort mit entschloss‘ner Stimme und nahm auf mich mein neues Schicksal still. So ward geboren ich in diese Welt, so war‘s, als ich ins neue Leben trat. Ich klage nicht, wenn ‘s oft mir nicht gefällt, denn ungeboren hab‘ ich es bejaht.
Beat Imhof
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Auch wenn ich lange darüber nachdenke: Ich bin mir nicht sicher, vor meiner Geburt von einem Engel in dieser Weise befragt oder gar zu einer Entscheidung gedrängt worden zu sein…
Egal. „Das Leben, das ich selbst gewählt“ ist eines der schönsten und innigsten Gedichte, das ich kenne. Das mich bei jedem Lesen immer wieder tief berührt. Das nahe geht, da es unsere menschlichen Stärken und Schwächen aufzeigt. Das versucht, aus der Perspektive des Erwachsenen den magischen Moment von der „Ungeborenheit“ zum „Ich“ zu beschreiben. Und das uns darin bestärkt, genau dieses Leben anzunehmen, welches uns gegeben wurde. Bedingungslos und verantwortungsvoll. Und mit einer großen Ehrfurcht vor eben diesem Leben.
PS: Noch etwas ist mir wichtig. Die Strahlkraft dieses Gedichts kollidiert in seltsamer Weise mit seiner Provenienz, also seiner Entstehungshistorie: In der literarischen Fachwelt wird dessen Urheberschaft bis zum heutigen Tag noch immer unterschiedlich bewertet und entweder Hermann Hesse, Max Hayek oder Beat Imhof zugeschrieben. Diese Situation beruht nach meiner Einschätzung in erster Linie auf ungeprüften bzw. nicht authentischen Quellenangaben zu Gedicht und Verfasser. Kopfschüttelnd nachzulesen in vielen Beiträgen. Besonders aber in den schnellen Erklärungen des Internet mit all seinen fragwürdigen oder falschen Zitaten, rudimentären Text-Schnipseln oder Pseudo-Wahrheiten. Ein auf ewig zementierter Lapsus?
Es sollte doch möglich sein, eine nach so langer Zeit noch immer offene Autorenschaft sachlich abzuklären und diese wunderbaren Zeilen dem Menschen zuzuordnen, der sie auch wirklich erschaffen hat (!) Der nachfolgende Faktencheck erscheint also mehr als angebracht:
Hermann Hesses mögliche Verfasserschaft von „Das Leben, das ich selbst gewählt“ wird weder vom Suhrkamp-Verlag, noch vom Hesse-Museum in Calw oder der Hermann Hesse-Stiftung in Montagnola anerkannt. Die über Jahrzehnte (!) in den unterschiedlichsten Quellen und Texten erschienenen Verweise auf ihn sind damit nicht nur unsicher, sondern definitiv auch falsch. Hermann Hesse hat mit diesem Gedicht nichts zu tun. Das betrifft- neben vielen anderen- leider auch den obigen Eintrag bei Youtube (1).
Es ist Max Hayek, der nachweisbar 1916 das Gedicht „Der Weg“ in der Zeitschrift „Jugend, Münchener illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“ erstmalig veröffentlicht (2). Thematisch ist es mit dem Moment der Ungeborenheit und der (göttlichen) Vorbereitung des Menschen auf seinen Lebensbeginn befaßt. Ein Aspekt, wie er in der anthroposophischen Weltanschaung der Reinkarnation (regelmäßige Wiederkehr des Menschen auf die Erde) eine große Rolle spielt. Und eine religiöse Vorstellung, die in vielen Glaubensrichtungen unserer Welt anzutreffen ist, u.a. auch in der Gedankenwelt der Katharer (siehe Fußnote* unten). Oder in der Vorstellung des Publizisten und Waldorf-Pädagogen Rudolf Steiner, der und dem Hayek nahe stand. Im Einklang mit den Vorstellungen der Anthroposophie erhält das Neugeborene die leibliche Grundlage und Gestalt durch die Eltern, Seele und Geist jedoch entstammen höheren Daseinsbereichen. Im Kindesschicksal offenbart sich letztendlich, was früher bereits vorbereitet wurde und später weitergebildet werden soll…
Auszug aus: „Schweizer Mitteilungen XII-2015“ mit einem Verweis auf das Gedicht „Das Leben, das ich selbst gewählt“. Aber: Der hier gegebene Verweis auf den vermeintlichen Autor und das Entstehungsjahr (M.Hayek und 1906) ist nur eine Vermutung der Autorin, die in keiner Weise verifizierbar ist. Dies wurde auch im Nachfolgeheft „Schweizer Mitteilungen I-2016“ (2) ausdrücklich eingeräumt.
Leider ist Max Hayek in unserer Zeit fast vergessen (3). Hayek war ein deutsch-jüdischer Dichter, Journalist und Herausgeber, der bis 1938 in Wien lebte und arbeitete. Insbesondere als Korrespondent für deutsche, englische und französische Zeitungen und Zeitschriften. Hier veröffentlichte er eine große Zahl von Gedichten, Parabeln, Fabeln, Essays und Übersetzungen. Nach Österreichs Anschluß an das Dritte Reich emigrierte er nach Frankreich und Belgien und lebte einige Jahre in Brüssel. Während des 2. Weltkrieges war er in der Kaserne Dossin im belgischen Mechelen/Provinz Antwerpen inhaftiert. Von Mechelen (franz.: Malines) wurde er am 19. Mai 1944 mit dem Transport XXV nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ist dort umgekommen.
Die Suche nach der Urheberschaft endet im Schweizer Kanton Zug: Hier ist es der damalige Schweizer Schulpsychologe Dr. Beat Imhof, der vom oben genannten Gedicht Hayeks inspiriert wird und es augenscheinlich in den 1970-iger Jahren umschreibt. Aus Hayeks „Der Weg“ entsteht durch Imhof in einer freien Adaption und in einer stark geänderten Fassung des Originals nun „Das Leben, das ich selbst gewählt„. Nur einigen wenigen bekannt und über all die Jahre nicht veröffentlicht, scheint es allerdings über mehrere Jahrzehnte wieder in Vergessenheit zu geraten… Erst im Jahre 2012 und mit Veröffentlichung seines Buches „Wie auf Erden so im Himmel“ stellt uns Imhof dieses sein Gedicht vor, das er im Vergleich zu Hayeks „Der Weg“ (4)/(5) und mit seinen Worten in „leicht veränderter Form“ wiedergibt (6).
Fazit: Auch wenn sich, wie in unserem Fall, ein Dr. Beat Imhof fast ein halbes Jahrhundert nicht aktiv zu seiner Autorenschaft bekannt hat, so ist er doch- gestützt auf dieses Bekenntnis- der Verfasser dieses außergewöhnlichen Gedichtes. Die Motive für sein langes Schweigen sind im Einzelnen nicht bekannt und damit rein spekulativ. Waren die in einer Sternstunde hingeworfenen Zeilen als Geschenk an seine damaligen Schüler gedacht? Oder haben sie (diese Zeilen) ihm selbst so wenig bedeutet? Mit Sicherheit wollte Imhof mit ihnen nicht berühmt werden, sonst hätte er sie über all die Jahre nicht fast vergessen…
Dr. Beat Imhof wurde 1929 im Walliser Bergdorf Grengiols geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Brig und dem Studium der Psychologie an der Universität Fribourg mit Doktorat in Philosophie folgte von 1959 bis 1995 eine Tätigkeit als Schulpsychologe in der Stadt Zug. Nebenberuflich wirkte er als Dozent für Pädagogik und Psychologie an zwei sozialpädagogischen Schulen und an drei Krankenschwesterschulen. Seitdem lebt Dr. Imhof am Lago Maggiore als beratender Psychologe und Schriftsteller. Er beschäftigt sich seit langer Zeit überkonfessional mit Problemen psychischer Grenzerfahrungen und der Jenseitsforschung (wissenschaftliche Parapsychologie) (7).
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei Herrn Olaf Hantl aus Frankfurt/M. für den interessanten Gedankenaustausch zu diesem Gedicht bedanken. Auch für die freundliche Bereitstellung seines Briefwechsels und seiner langjährigen, privaten Recherche-Ergebnisse. Vertraulichkeit haben wir bei persönlichen Texten und Erinnerungen bei denjenigen Personen vereinbart, die vor fast 50 Jahren im Kontext der Imhof`schen Gedichtadaption standen und schon damals seine Verse lesen durften.
Danke auch an Frau Amthor für den „Stolperstein“ für Max Hayek, den vergessenen Dichter aus Mähren (8). Unser gemeinsamer Exkurs vom „Weg“ zum „Leben, das ich selbst gewählt“ war mir ein großes Vergnügen!
PS: Belassen wir es bei dieser Analyse, welche die Frage zur Autorenschaft hoffentlich abschließend beantwortet hat. Und lassen wir uns sowohl von Hayeks Versen aus dem Jahre 1916 als auch von Imhofs geänderter Fassung aus den 70er Jahren berühren. Formal sind Sprache, Bau und Versmelodie beider Gedichter direkt miteinander vergleichbar. Und inhaltlich, wie kann es anders sein, wesensgleich und kompatibel. Beide beschreiben die spirituelle Entscheidung der „Götterstunde“, d.h. den Eintritt von der Ungeborenheit zum Leben. Mit dem „Ja“ und dem Entschluß, dieses mit all seiner Vielfalt anzunehmen, wird jedes menschliche Leben zu einem einzigartigen Geschenk.
Bisher kennen wir (außer in der anthroposophischen Gedankenwelt) Menschen nur durch die Art und Weise, wie sie unser Leben verlassen und nicht durch die Art und Weise, wie sie eintreten. Jeder Mensch bleibt indes der Autor seiner eigenen Lebensgeschichte, in der nur er allein und niemand anders die Verantwortung übernimmt. Möglicherweise wird das, wofür er sich entscheidet, unvollkommen oder schlecht sein, trotzdem muß er sich entscheiden. Manchmal gibt es allerdings auch keine Wahl…
*: Die Bergfestungen der Katharer im südfranzösischen Longuedoc waren übrigens im Sommer 2021 das Ziel unserer Urlaubsreise. Nach katharischem Glauben besitzt jedes Lebewesen eine Seele. Jede ist die Seele eines Engels, die im ewigen Kreislauf der Reinkarnation mehrmals auf die Erde zurückkehrt, bis sie endgültig aus der Gefangenschaft des Körpers befreit wird.
Siber, Stephan: „Max Hayek- Ein Wiener Schriftsteller, der zweimal Rudolph Steiner begegnete“; Schweizer Mitteilungen, I-2016, Seite 8 ff. (Die „Schweizer Mitteilungen“ sind das Publikationsorgan der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz)
Imhof, Beat: „Wie auf Erden so im Himmel“, siehe Kapitel 18.5: Vom Sinn des wiederholten Erdenlebens, S. 453 ff., Aquamarin-Verlag GmbH, 2. Auflage 2012
Unsere Urlaubsreise in das Dilemma der CORONA-Pandemie habe ich bereits auf unserer Reise-Seite beschrieben. Seitdem hält das Leben im Shut down-Modus der Nicht-Normalität an. Inmitten von massiven Einschränkungen, die nicht nur unsere sozialen Bindungen zu zerreißen scheinen, sind verläßliche Fixpunkte geradezu ein Volltreffer. Doch diese sind rar, Prognosen zu den nächsten Wochen sind aktuell schwer zu ertragen und auch schwer zu beeinflussen. Die wundervollen Einschränkungen, die kluge Köpfe ausgetüftelt haben, bedeuten üble Konsequenzen, unter denen wir womöglich noch lange zu leiden haben. Uns bleiben neben den extremen Grundrechtsbeschränkungen nur Abstand, Hygiene und stoische Disziplin. Und das Vertrauen in ein gutes Gesundheitssystem, um das uns die ganze Welt beneidet.
Auch wenn die gesundheitspolitische Dramaturgie die Wende aus dem labilen Gleichgewicht hinbekommt: Die Gesellschaften dieser Welt stehen absehbar vor riesigen Problemen einschließlich schwerer wirtschaftlicher Rezensionen. Die letztendlichen Dimensionen der Seuche und ihre Auswirkungen auf das zukünfige Leben sind gegenwärtig nicht abschätzbar.
Bankenkrise 2008, Flüchtlingskrise 2015, nun ist unsere Gesellschaft mit dem COVID-19 Killervirus gehörig durcheinandergeraten. Dabei macht das Leben schon immer, was es will. Doch bei aller Angst, Unsicherheit und Aufgeregtheit: Wir dürfen diesem Leben eine Weile zusehen, mehr aber auch nicht…
Rundwanderung von Schönfeld/Erzgebirge in das Tal der Wilden Weißeritz, das Nebental des Weißbachs und nach Seyde und Hermsdorf (Streckenlänge/Wanderzeit: 14.6km/4h)
27.04.2020
Start und Ziel: Die im 14. Jahrhundert gegründete Gemeinde Schönfeld im Osterzgebirge. Zu dem ca. 2km langen Waldhufendorf gehört eine bescheidene Steinkohlelagerstätte, die bis 1937 abgebaut wurde
Unterwegs an der Wilden Weißeritz; ihre Quelle liegt auf dem Erzgebirgskamm nahe Moldava (Böhmen)
Die idyllisch gelegene (ehemalige) Essigmühle bei Seyde
Hermsdorf im Frühling: Gemeindeamt, Kita und Gaststätten sind pandemiebedingt geschlossen bzw. im eingeschränkten Notbetrieb
Auf unserer Wanderung unübersehbar: Nach zwei Jahren mit extrem trockenen Sommern und ungehinderter Borkenkäferinvasion sind große Teile der Erzgebirgs-Wälder schwer und irreparabel(!) geschädigt
Tourenvorschlag aus: „Begleitheft für den sächsischen Wanderkalender 2020“
Was laut Schneebericht im Monat Januar für das polnisch/böhmische Riesengebirge gilt, muß nicht zwangsläufig für die Höhenlagen des Bayerischen Waldes zutreffen. Nicht immer gilt der Schneezauber des Dreisesselgebietes, wie im vergangenen Jahr erlebt und berichtet.
Zumindest in diesem Jahr gilt für das Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Österreich „Ski und Rodel nicht (!) gut“. Die kurzen Tage des diesjährigen Möchtegern-Winters sind hier kaum durch Schneeflocken erhellt worden. Grau-grüne Matten in 360° Panorama-Rundumsicht und leider auch im benachbarten Langlaufgebiet des Nordischen Ski-Zentrums von Schöneben (in ca. 1000m Höhe). Eine Landschaft unter glitzerndem Pulverschnee, dazu frischgespurte und frost-knirschende Neuschnee-Loipen: Allesamt Fehlanzeige!
Böhmerwald-Aussichten von Neureichenau mit einem spärlichen Anflug von „Weiss“
So bleiben nur die alpinen Abfahrten mit Kunstschnee aus den rund um die Uhr laufenden Schneekanonen. In der Ski-Schaukel der Hochficht-Arena im österreichischen Mühlviertel z.B. dreht sich Anfang Februar alles um Speed und Fun zwischen blauen, roten und schwarzen Pisten:
Im lockeren Gewölk der Beschneiungsanlagen: Die Ski-Arena am österreichischen Hochficht (1338m)
Eine weitere Alternative für uns zwischen Schmuddelwetter und dem angekündigten Orkantief „Sabine“: Erkundungen abseits der Pisten, hier in der Dreiflüssestadt Passau.
Passau am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz: Cafe-Blick zu den Grenzfesten Ober- & Niederhaus
In Passau: Barocker Dom St. Stephan mit der größten Domorgel der Welt (5-teilige Orgel mit 17.974 Pfeifen)
Es ist an der Zeit, dem Riesengebirge auch in diesem Jahr wieder einen Besuch abzustatten. Genauso wie im vergangenen Jahr. Auch, um Rübezahl in seinem Reich in gebührlicher Form „Guten Tag“ zu sagen. Dem Berggeist, der seit Jahrhunderten in den Gefilden des Krkonos hausen soll. Und von dem man sagt, daß er zuweilen gute Taten vollbringt oder auch übermütigen Spott und Schabernack mit Mensch und Tier treibt. Viel wird von ihm erzählt. Stolz soll er sein und unberechenbar, aber auch launisch, je nach Wetter und Gemütslage…
Tauchen wir eine Woche ein in die winterliche Natur von Krkonos und Iser-Gebirge…
In den verschneiten Wäldern des Riesengebirges
Um 950m N.N.: Farbige Wegemarken, jede Menge Langlaufski und drei lustige Gesellen vor dem einstigen Glasort Clausthal (Orle)
Rübezahl allgegenwärtig: Auch auf die Wanderwege und Loipen hier hat er ein Auge…
In den Wäldern um das frühere Torfabbaugebiet: das Naturschutzgebiet Groß-Iser
Es scheint zu stimmen: Wer einmal das Riesengebirge besucht hat, den zieht die bizarre und abwechslungsreiche Landschaft immer wieder aufs neue in ihren Bann. Wälder und Moore, steile Felsen und Schluchten sowie anmutige Bäche und Wasserfälle wechseln sich ab. Grenzüberschreitend zwischen Böhmen und Polen. Erlebbar bleibt ein Stück Natur in ihrer ganzen Schönheit, Vielfalt und Urwüchsigkeit, wie man sie in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft vergeblich sucht.
Die eisige Iser (Jizera) unter Schönwetterwolken: Aus dem Norden kommend und auf ihrem Weg nach Böhmen…
Geöffnetes Natur-Fenster am Flußufer: Guten Tag und guten Weg, Jizera!
Rundwanderung vom Grenzdorf Fürstenau durch das Hochmoor Fürstenauer Heide, nach Gottgetreu und über die Kadner- und Traugotthöhe (Streckenlänge/Wanderzeit: 12.8km/4h)
Blick vom Fürstenauer Hochmoor auf schnurgerade Feldraine und den Kamm des Osterzgebirges. Der Bergbaulehrpfad verweist auf den Zinnerzbergbau in dieser Gegend ab dem 15. Jhd. (um Altenberg & Zinnwald)
Sanfte Hügellandschaft an der Müglitz: Die Fürstenauer Kirche, der hölzerne Glockenturm im Ort Gottgetreu sowie typische Lesesteinhaufen und Bergbauhalden aus der Zeit des hiesigen Zinnbergbaus
„Die Weltpolitik gleicht derzeit einem aufziehenden Gewitersturm. Ob in Schwarzafrika oder Lateinamerika, in Arabien oder im Mittleren Osten- überall braut sich Unheilvolles zusammen. Und auch Europa und die USA, einst Horte der Stabilität, werden von Krisen heimgesucht wie seit langem nicht. Peter Scholl-Latour kennt die Welt wie kein Zweiter. Vor dem Hintergrund seiner sechzigjährigen Erfahrung als Chronist des Weltgeschehens beleuchtet er Brennpunkte der aktuellen Weltpolitik“ (aus: Klappentext)
Ein Magnet für Tausende Schaulustige ist sie unbestritten, die traditionelle Bergparade in Freiberg. Neben den Aufmärschen in Chemnitz und Schneeberg schlägt sie den Bogen zur wohl größten Bergparade im erzgebirgischen Annaberg am kommenden 4. Advent. Dabei ist die alljährliche Parade sowohl der Höhepunkt der Adventszeit in der Silberstadt als auch ein Andenken an Jahrhunderte alte Bergbautraditionen in dieser Region.
…auf dem Freiberger Schloßplatz
Hier und heute im Fackelschein aufmarschiert sind die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, mehrere Bergmusikkorps sowie die ganz in ihren schwarzen Habits vertretenen Bergleute aus Walbrzych/Tschechien. Denn: Auch im Bewahren des bergmännischen Kulturgutes über die Grenzen hinweg ist Freiberg seit diesem Jahr Welterberegion…
Umsäumte Straßen: Bergleute und Reiterstaffel auf ihrem traditionellen Weg zum festlich erleuchteten Schloß Freudenstein
Nach Begrüßung der durch den OB, bergmännischer Aufwartung auf dem Schloßplatz und Marsch durch die Innenstadt sammeln sich die Bergbrüderschaften auf dem Weihnachtsmarkt zu abschließender Bergpredigt und Mettenschicht in der Freiberger Petrikirche. Ihr Weg in diesen Abendstunden ist gesäumt durch die Freiberger und unzählige Gäste, die die Bergleute zu ihrer letzten Schicht des Jahres begleiten.
Der Freiberger Weihnachtsmarkt ist immer eines der Etappenziele auf dem Weg zum abschließenden Berggottesdienst
Ein beeindruckendes Bild – und doch voller Emotionen. Uns allen friedliche Adventstage und „Glück auf“ an die Silberstadt Freiberg und die Welterberegion Erzgebirge!