„Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht…“
Gedanken und Reflexionen über deutsche Befindlichkeiten in der Wahlnacht 2025, geäußert von der RBB-Senderbeauftragten, Moderatorin und Buchherausgeberin, Frau Barbara Wormit. Eine kritische und doch optimistische Analyse, voller Hoffnung und Zuversicht auf die Zukunft unseres Landes. Und der ich mich hiermit ausdrücklich anschließen möchte.
Denn: „Heute ist ein neuer Tag, mache dieses Land wieder zu einem Zuhause für alle…“
Quelle:
(1): Barbara Manterfeld-Wormit: „Nachtgedanken“, Deutschlandfunk-Podcast vom 24.02.2025
„Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet“ (Adalbert Stifter)
Es ist wie seit Jahren… Und doch kehren wir immer wieder dorthin zurück: Zurück in die Berge und Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich. Zurück in die Naturparadiese des Nationalparks Sumava und des Bayerischer Waldes:
Denn für uns gibt es kaum Schöneres als:
INNEHALTEN, wo die hohen Bergrücken von Bayerischem Wald und nördlich angrenzendem Böhmerwald sanft ineinander übergehen: Der Haidel am Goldenen Steig, der sagenumwobene Dreisesselberg und der Bayerische und Böhmische Plöckenstein. Innehalten im größten zusammenhängenden Waldgebirge Europas, wo sich die Natur auf großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln darf. Speziell in den Nationalparks dieser Region, wo seltene Tiere wie Luchs, Auerhahn oder Habichtskauz Rückzugsräume finden, die es sonst kaum noch in Deutschland gibt:
„Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast…“
EINTAUCHEN In die Romantik alter Säumerpfade zwischen Böhmen und Bayern und der fast vergessenen, weil verlassenen Dörfer im Grenzgebiet. Eintauchen und Staunen über die künstlich angelegten Wassergräben der Triftkanäle, die noch heute in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und intakt sind. Und über die Ingenieurleistungen beim Bau des Schwarzenberger Schwemmkanals: Erbaut nach den genialen Plänen des Forstingenieurs Josef Rosenauer, wurde über dieses ausgeklügelte Trift- und Kanalsystem Holz aus dem Böhmerwald bis zur Donau und von dort bis Wien und Budapest transportiert.
ZURÜCKKEHREN in das Quellgebiet der kalten Moldau bei Haidmühle und zur Quelle der warmen Moldau bei Kvilda. Zurückkehren zum tschechischen Bärenpfad (Medvedi Stezka) und natürlich zum Lipno-Stausee, unter dessen Wasserspiegel früher die Flußwindungen der Moldau das berühmte Moldauherz geformt hatten:
Heute vom Stausee verschlungen: Das sagenumwobene Moldauherz- eines der schönsten Mäander der Moldau bei Oberplan
VERWEILEN in der Böhmerwaldkapelle am österreichischen Sulzberg, einer viel besuchten Gedenkstätte für die verlorene Heimat vieler Böhmerwäldler nach dem 2. Weltkrieg. Verweilen auch am benachbarten Moldaublick bei Schöneben mit (Turm-) Sicht auf das wellige, südböhmische Land im Norden: Mit Sicht auf die gegenüberliegenden Höhenrücken und das silberne Band des Moldau-Stausees. Mit Sicht auf die Ortschaften Neuhofen (Nova Pec), Schwarzbach (Cerna Posumavi) oder Friedberg (Frymburk)… Und mit Sicht auf Oberplan (Horny Plana), dem Geburtsort des berühmten Böhmerwalddichters Adalbert Stifter:
Die angestaute kalte und warme Moldau bei Oberplan
HINAUFSTEIGEN zum Hochkamm und der Dreiecksmark, wo die Ländergrenzen von Südböhmen, Oberösterreich und Bayern zusammenstoßen. Hinaufsteigen und bergan wandern, bis der Wald lichter wird. Bis dahin, wo die riesigen Granitböcke des Steinernen Meeres auftauchen und endlich das heut fast baumlose Grenzplateau erreicht ist. Ob In Richtung Westen zum Dreisesselberg oder ostwärts zu den Erhebungen von Plöckenstein, Hochficht oder Bärenstein: Wohin das Auge schaut, schimmern die bläulichen Waldrücken des Gebirges:
Blick vom Plechy, dem böhmischen Plöckenstein (1378m), auf das österreichische Mühlviertel
Auf dem mittlerweile fast kahlen Hochkamm im Winter: Die hintereinander liegenden Felsformationen von Dreisessel (1312m) und Hochstein (1332m)
ZUR RUHE KOMMEN am Stifterdenkmal, einem mehr als 15 m hohen Granitobelisken auf der „Seewand“ oberhalb des Plöckensteiner Sees. In über 1000m Höhe gelegen und in steil abfallenden Wäldern versteckt, birgt dieser dunkle Bergsee noch heute ungezählte Geheimnisse. Geheimnisse aus der Sagen und Märchenwelt dieser Region, die sich in vielen Erzählungen aus Stifters Feder wiederfinden:
Der Plöckensteiner See mit Seewand…
…und Stifter-Denkmal
HINABSTEIGEN zu den bayerischen Lackenhäusern in Grenznähe zum österreichischen Schwarzenberg. Hinabsteigen zum Rosenberger Gut, in dem viele von Adalbert Stifters Romanen entstanden sind. Und Erzählungen, welche die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Landschaft beschreiben („Der Hochwald“, „Aus dem bayerischen Wald“, „Der Waldbrunnen“).
Goldener Steig, Dreisesselberg, Steinernes Meer, Plöckenstein, Hochficht und Schöneben -alles Zauberworte einer Welt, deren Schönheit und Mystik man sich kaum entziehen kann. Für uns willkommener Rückzugsort und ein Gesundbrunnen, aus dem wir jedes Jahr Besinnung und neue Kraft schöpfen. Gerade im Winter. Denn: Außerhalb der Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege und im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Hinzu kommen die über 1000m hochgelegenen und schneesicheren Abfahrtspisten im Bayerischen Mitterfirmiansreuth und am österreichischen Hochficht… Unbeschreiblich, den Schneezauber dieser Jahreszeit zu erleben. Oder das Kläffen und Zerren der Huskys in ihren Geschirren bei internationalen Schlittenhunderennen in den Wäldern von Haidmühle zu beobachten. Oder der kalten Moldau bei frostigen Temperaturen auf ihrem länderübergreifenden Weg in die dunklen Täler des Sumava zu folgen…
Schnee und Eis in den Wäldern, …
…auf den Bergen, …
…und am sagenumwobenen, geheimnisvollen Dreisesselfelsen
Für mich gehört dieses Gebiet in der heutigen Grenzregion zu Tschechien zu den schönsten, die ich kenne. Vor mehr als 30 Jahren noch durch den Eisernen Vorhang getrennt, war es lange Zeit für uns mehr erahnbar als wirklich erlebbar. Und auch dies mit Hindernissen und Einschränkungen, die glücklicherweise nun Vergangenheit sind.
Alle Jahreszeiten im Böhmerwald/Bayerischen Wald sind einzigartig, wie der nachfolgende Imagefilm zeigt. Ein Grund, dieser Landschaft und seinen beiden Nationalparks so oft als möglich unseren Respekt und unsere Reverenz zu erweisen.
Unsere Erlebnisse im Bayerischen Wald und im Böhmerwald sind als einzelne Tourenberichte hier angehängt und wollen als Beleg dafür verstanden werden:
Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE „Geschichten aus dem Bayerischen Wald“ auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet…
Wieder angekommen in der mystischen Schönheit des Böhmerwaldes
Der massive Waldrücken, der sich zwischen den Tälern der Moldau im Böhmischen und der Großen Mühl in Oberösterreich nordwärts schiebt, heißt seit Menschengedenken auf allen Landkarten „Böhmerwald“. Und auf tschechisch Sumava, was in der Übersetzung auch „Rauschen“ bedeutet. Dieses Rauschen kann man sowohl auf den Wald, als auch auf das Wasser seiner Seen, Ströme und unzähligen Bäche beziehen.
Blick vom Hochkamm des Bayrisch-Böhmischen Waldes gen Süden in das Tal der Großen Mühl …
Dreisesselberg,Steinernes Meer, Plöckenstein, Hochficht, Schöneben… Alles Zauberworte. Zauberworte in einem Märchenland, dessen Name für den Böhmerwald steht: Für mich seit Jahrzehnten ein immer wiederkehrender, dunkelblauer Traum. Denn: Das Landschaftsgebiet im Dreiländereck zwischen Südböhmen, Bayern und Oberösterreich gehört mit seinen urwüchsigen, wilden Wäldern und wuchtigen Bergen zu den schönsten, aber auch anspruchsvollsten Wander- und Erholungsregionen Deutschlands. Eine Herausforderung an Kopf und Körper und ein Willkommensort für die Seele.
…und gen Osten zum Bergmassiv des verschneiten Plöckensteins (Plechy)
Immer wieder hat Adalbert Sifter, der Dichter des Böhmerwaldes, diese geheimnisvolle Landschaft beschrieben. Und auch den Orten, den Bergen und Wäldern, die sich mir seit vielen Jahren als etwas Geheimnisvolles in die Seele gesenkt hatten, ihre Geschichte gegeben: „Da ruhen die breiten Waldesrücken und steigen lieblich, schwarzblau dämmernd gegen den Silberblick der Moldau hinab. Es wohnt unsäglich viel Liebes und Wehmütiges in diesem Anblick. Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet“ (1).
Daß wir diesem Zauberwald und seiner Magie auch in diesem Winter die Treue gehalten haben, wollen nachfolgende Bilder belegen:
Die bizarre Winterlandschaft rund um das Bergmassiv zwischen Dreisessel, Hochstein und Plechy
Mit den Langläufern unterwegs auf dem ca. 1.000m hohen Plateau von Schöneben
Unweit des Langlaufzentrums in Richtung der böhmischen Grenze: Die Kapelle der Heimatvetriebenen von Glöckelberg (unten rechts)
„Aus Sicht der Ehefrau, der Ich-Erzählerin, wird in „Gute Nacht, Liebster“ die Leidensgeschichte ihres Mannes beschrieben: Dieser zeigt im besten Alter von Anfang 50 erste Symptome einer nicht benennbaren psychischen Erkrankung.Als er erkrankt, ist sie als Lehrerin berufstätig, er selbständig. Wie später diagnostiziert wird, ist Hans an einer Fronto-temporalen Demenz erkrankt. Viele Patienten erscheinen zu Beginn der Erkrankung oberflächlich und sorglos, unkonzentriert und unbedacht. Sie verlieren das Interesse an Familie und Hobbys, werden teilnamslos, antriebslos und apathisch. „Die Veränderung kam so langsam, daß ich Zeit hatte, mich daran zu gewöhnen. Und trotzdem haben wir uns nicht gegenseitig trösten, nicht halten, nicht zusammen weinen und nicht besprechen können, was werden soll…“ (1)
Ein eindruckvoller Roman über tiefe Menschlichkeit, über Aufopferung und unendliche Zuneigung zum eigenen Lebenspartner. Und über all die Anstrengungen, ihm bis zum Tode seinen Stolz und seine Würde zu bewahren. Und ein beeindruckender Bericht über Liebe und langsames Vergessen…
PS:Zu diesem Thema gehört in jedem Fall ein Film, der in Erinnerung bleibt: In „Die Auslöschung“ mit Klaus Maria Brandauer und Martina Gedeck (Österreich/2013) geht es ebenfalls um den Verlust der geistigen Fähigkeiten. Hier durch die tückische Alzheimer-Erkrankung, die den ergreifenden Abschied seines Protagonisten vom Leben auf Raten thematisiert.
„Juli Zehs neuer großer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart und den Menschen, die sie hervorbringt. Von ihren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten. Und von ihren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn sie sich trauen, Mensch zu sein„. (1)
„Ein versöhnlicher Roman, der nichts Böses verschweigt, aber demonstriert, dass die Welt, weniger ideologisch betrachtet, ein bisschen menschlicher sein könnte“. (2)
„Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit“. (3)
Unsere Griechenlandreise 2024 liegt bereits ein knappes Vierteljahr zurück. Damals für uns besonders beeindruckend: Die historischen Ausgrabungungen von Athen, Mykene, Olympia und Delphi mit ihren weltbekannten Funden und Artefakten.
Die im örtlichen Museum von Olympia gezeigten Ausstellungsstücke sind auch in deutscher Sprache beschriftet, die im Delphi-Museum dagegen in französischer. Viele andere lagern jedoch nicht einmal in der Nähe ihrer ursprünglichen Fundorte, sondern im Ausland. Speziell in französischen, englischen oder deutschen Museen wie dem Pariser Louvre, dem Londoner British-Museum oder dem Berliner Pergamon-Musum. Wie kann das sein?
Vor den Bergen des griechischen Parnass: Die Reste des historischen Apollon-Tempels von Delphi
Das Schicksal der griechischen Ausgrabungsfunde steht stellvertretend für viele Grabungen, die im wesentlichen am Ende des 19, Jahrhunderts auch in der Türkei, in Ägypten oder im Zweistromland durchgeführt worden sind. Dies wirft die Frage nach den Motiven der Archäologen auf, die ab Ende des 19. Jahrhunderts als Wissenschaftler oder Ausgräber längst vergangene Kulturen wieder auferstehen ließen.
Konkreter: Wie ist die Suche nach den alten Kulturen konkret abgelaufen? Wer überhaupt konnte im Ausland Ausgrabungen durchführen bzw. erhielt entsprechende Konzessionen? Wie waren die Regeln und wer bestimmte sie? Wem gehörten die gefundenen Schätze und- wie wurden sie geteilt?
Die Antwort aufdiese Fragen liefert ein Buch (1), das insbesondere die Rolle der deutschen (!) Archäologie-Pioniere im Auftrage des dtsch. Kaiserreichs, sowie der Berliner Museen und der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG) in erstaunlicher Weise beleuchtet. Insbesondere in den Ländern und Provinzen des wirtschaftlich mit Deutschland verbundenen Osmanischen Reichs, welches gegen Ende des 19.Jahrhunderts politisch im Niedergang begriffen war (und zu denen bekanntermaßen auch das heutige Griechenland und die Türkei zählten). Unter Ausnutzung von dessen Abhängigkeit und mit dem Recht des Stärkeren wurden unzählige antike Objekte über Jahrzehnte hinweg durch politische Erpressung, einseitige Vorteilsnahme, Geheimabkommen, Bestechung, kriminelle Energien und Raub illegal aus den Ausgrabungsgebieten nach Deutschland verbracht. Tatsachen, die über intensive Archiv-Recherchen der Buchautoren nunmehr an das Licht der Öffentlichkeit gelangen.
Die Gebiete des Osmanischen Reiches zur Zeit seiner größten Ausdehnung im 17.Jhd.
So waren Insbesondere an der türkischen Ägäis-Küste zwischen 1871-1904 drei bekannte Archäologen und Ausgräber im Auftrag des deutschen Reiches auf Beutezug:
Heinrich Schliemann von 1871-1876 in Troja und Mykene
der deutsche Bauingenieur Carl Human von 1878-1879 in Pergamonund
Theodor Wiegand von 1855-1904 in Priene, Milet und Didyma
Auch an den von uns besuchten Ausgrabungsorten in Griechenland (s.o.) wurden parallel und etwa zur gleichen Zeit systematische Untersuchungen, Vermessungen und Ausgrabungen durch deutsche Expeditionen durchgeführt. Hier insbesondere
(und im Anschluß an eilige Grabungen durch französische Historiker und Archäologen im Jahre 1829) durch den deutschen Archäologen und Althistoriker Ernst Curtius sowie den Architekten Wilhelm Dörpfeld ab 1875 in Olympia. Seit dieser Zeit gibt es in Olympia ein exklusives Grabungsrecht zwischen dem deutschen Archäologischen Institut und der Griechischen Museumsbehörde
in Nachfolge des britischen Adligen, Sammlers und Kunsträubers par excellence Lord Elgin (ab 1802) durch den deutschen Geschäftsmann und Amateurarchäologen Heinrich Schliemann ab 1876 in Mykene
Weiter östlich, im antiken Mesopotamien des heutigen Irak, wurden die Grabungen
zwischen 1899-1917 durch den Architekten und Baukundler Robert Koldeway in Babylonund zwischen 1905-1913 durch den Archäologen Walter Andrae in Assur geleitet
Im mittleren Ägypten war neben vielen anderen
der leidenschaftliche Ägyptologe Ludwig Borchardt unterwegs, der im Jahre 1912 die Grabungskonzession für die Gebiete um Theben und Amarna erhalten hatte
Diese Liste ist nicht vollständig, dafür jedoch die Tatsache, daß unermessliche Schätze und weltbekannte Funde aus diesen Grabungsgebieten heut im Besitz großer deutscher Museen in Berlin bzw. des Puschkin-Museums in Moskau (Priamos-Schatz) sind. Dazu zählen insbesondere der Goldschatz des Priamos, der Pergamonaltar, das Markttor von Milet, das Ischtar-Tor, die Babylonische Prozessionsstraße, die Büste der Nofretete u.v.a.m.). In diesem Kontext sicher nicht uninteressant: Schon in seinem Buch „Ilios, Stadt und Land der Trojaner“ hatte Heinrich Schliemann den illegalen Schmuggel von mehr als 8.000 Kleinfunden nach Deutschland zugegeben, eine Zahl, die nachweisbar um ein Vielfaches höher liegt. Das 1873/1874 durch die damalige türkische Regierung angestrengte Klageverfahren gegen ihn war übrigens der erste Restitutionprozess in der neueren Geschichte…
Antike Ausgrabungsstücke nicht im europäischen Ausland, sondern am Ort ihres Fundes- hier im mordernen Archäologischen Museum von Delphi: Der Wagenlenker von Delphi (links), Goldschmuck und dazwischen der marmorne Omphalos. Er verkörpert als Schlußstein aus dem Heiligtum des Apollon den „Nabel der Welt “ und soll der Sage nach als Meteor vom Himmel gefallen sein soll (Mitte). Rechts: Statue des Biton, Sohn der Hera-Pristerin Kydippe
Wem gehören die im ehemaligen Osmanischen Reich ausgegrabenen und bis dato in den europäischen Museen ausgestellten Schätze der Antike nun wirklich? Ist ihr Aufenthaltsort dort legal oder nur temporär? War es „Rettung“ vor der Zerstörung- so die Argumentation damaliger Schatzsucher- oder Kunstraub? Wie sind die o.g. Tatsachen heut zu bewerten?
Die trickreiche Verschleierung von Grabungsfunden und der Abtransport der Kunstschätze mit den dazu angewandten fragwürdigen Praktiken bewegen sich aus heutiger Sicht nicht nur am Rande der Legalität, sie sind m.E. skandalös und auch völkerrechtlich inakzeptabel. Die in den deutschen Museen (siehe Pergamonmuseum: Antikensammlung, Vorderasiatisches Museum und Ägyptische Sammlung) zurückgehaltene Raubkunst befeuert aktuell und völlig zu Recht die Diskussion um ihre Restitution, also die Rückgabe der gestohlenen Kulturgüter.
„Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verläßt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik- einem kleinen Tabak-und Zeitungsgeschäft- sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Siegmund Freud und ist sofort fasziniert von ihm. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden ungewöhnlichen Männern.
Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Variete-Tänzerin Anezka verliebt, sucht er bei dem alten Professor Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, daß dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz“(1)
…. Erst wenige Kilometer vor den Bergen des Parnass und oberhalb weiträumiger Olivenhaine eröffnet sich dem Besucher eine markante Landschaft: Ein steiler Hang mit dem Heiligtum und den Resten des antiken Delphi, der wichtigsten Orakelstätte Griechenlands. Der Zugang aus der Ebene ist nicht einfach. Der Gott Apollon soll bei seinen Reisen durch das Gebirge durch den Rauch aus einer Felsspalte auf den Ort des späteren Orakels aufmerksam geworden sein…
Delphi liegt an der Südküste Mittelgriechenlands vor dem Golf von Korinth. Der heilige Ort war im 6. Jahrhundert v. Chr. das religiöse Zentrum und das Symbol der Einheit der antiken griechischen Welt…