20. Januar, 2019
52° 23′ 42,6″ N und 13° 3′ 44.21″E sind die Koordinaten für das neue, inzwischen genau zwei Jahre alte Kunstmuseum in der brandenburgischen Landeshauptstadt Postdam. Beide Angaben sollte man sich merken, befindet sich doch an deren Schnittpunkt der im 18.Jhd. erbaute ehemalige Barockpalast Barberini:
Nach schwerer Zerstörung im Krieg wurde das Gebäude am Potsdamer Alten Markt ab 2013 durch die Hasso Plattner Stiftung neu aufgebaut und im Jahr 2017 eingeweiht. Nach dem Vorbild des Palazzo Barberini in Rom errichtet, liegt das Potsdamer Pendant eingebettet zwischen der Alten Havel-Fahrt, dem Brandenburger Stadtschloß, der mächtigen St. Nikolaikirche und dem Potsdamer Museum für Kunst und Geschichte: Rom liegt also auch an der Havel! Das Museum Barberini beherbergt sowohl Stiftungs-Sammlungen (Schwerpunkt: Kunst der DDR und Deutschlands nach 1989) als auch Wechsel-Ausstellungen mit Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen.
Die Ausstellungsthemen der bisherigen Präsentationen waren/sind bisher zwischen dem Künstlerschaffen der Alten Meister und der Moderne angesiedelt. Zur aktuellen Sonderausstellung „Farbe und Licht“ bis zum Februar 2019 gehören Bilder des französischen Neoimpressionisten Henri-Edmond Cross und der Avantgarde-Künstler des 20. Jahrhunderts Emil Nolde, Lyonel Feininger und Ernst Wilhelm Nay.
Einige Bilder dieser Sonderausstellung sind in der Bildersammlung dieser Homepage abgelegt. Und: Aktuell wird die Ausstellung überschattet von Rückgabeforderungen des 1903 von Cross geschaffenen Gemäldes „Regatta in Venedig“. Inwieweit diese berechtigt sind und dann als Raubkunst gemäß den Washingtoner Prinzipien geregelt werden müssen, wird sich sicher bald herausstellen.
PS: Die Washingtoner Prinzipien wurden 1998 von ca. 50 Staaten und Nichtregierungsorganisationen verabschiedet. In ihnen wird die verstärkte Suche nach NS-Raubgut bei Kunstwerken aller Art, deren Dokumentation (Provenienz) und die Suche nach gerechten und fairen Regelungen vereinbart.
(v.k.)