Archiv der Kategorie: ► Denkmäler des Freiberger Bergbaus

Beschrieben werden Wanderungen und Exkursionen im historischen Freiberger Bergbaugebiet.

Exkursion: Welterbetour Altenberg/Zinnwald

25.05.2024

Die erste Busexkursion des Fremdenverkehrsvereins Freiberg e.V. führt in diesem Jahr in die Zinnerzbergwerke des Erzgebirges. Genauer gesagt nach Altenberg und Zinnwald, in dessen Revieren ab dem Jahr 1440 die Anfänge des traditionsreichen Zinnerzbergbaus liegen. Unter der Leitung von H.-Günther Hahmann ist eine Welterbetour in dieses östlichste Bergrevier der Montanregion auf sächsischem Gebiet organisiert. Auf dem Programm stehen die Besichtigung der historischen Übertageanlagen Altenbergs incl. seiner weltbekannten Pinge sowie eine Befahrung des benachbarten Bergwerks Zinnwald.

„Über 550 Jahre währte der Bergbau um Altenberg. Aus einer der weltgrößten Zinnerz-Lagerstätten wurden in dieser Zeit beiderseits der sächsisch-böhmischen Grenze mehr als 100.000 Tonnen Zinn gefördert. Bedeutende Sachzeugen, wie die Wäsche IV in Altenberg oder die Bergwerksanlagen in Zinnwald, dokumentieren den Bergbau, die eingesetzten Technologien sowie die Verbindung zwischen dem sächsischen und böhmischen Herrschaftsgebiet“ (1).  

Vergleicht man diese Angaben mit der gesamten Silberförderung 1168-1900 im Freiberger Raum, die nach (2) nachweislich 5.000 Tonnen betragen hat, so werden die Größenordnungen sichtbar.  

Die oben genannten Programmziele unserer Exkursion in drei Bildern: Altenberg:Pinge:Zinnwald

Erstes Ziel nach der Bus-Anfahrt von Freiberg: Die Bergstadt Altenberg

Orientierende Hinweise und Start der kleinen Wanderung zur Pinge mit einem interessanten Zwischenziel: Die von 1989-1991 neuerbaute Altenberger Kirche mit ihrem Glockenturm im Innenraum, dessen Struktur an den Förderturm eines Bergwerkes erinnert 

Achtung: An der Abbruchkante der Pinge unmittelbar am Altenberger Stadtgebiet

Als an einem Januarmorgen des Jahres 1620 gewaltige untertägige Brüche mehrere Schächte des Altenberger Zinnbergwerks und übertägige Gebäude komplett verschütteten, kam der Erzbergbau über mehrere Jahre zum Erliegen. Nach dem Einbruch infolge des unkontrollierten Raubbaus und dazu weiteren  Zerstörungen im 30-jährigen Krieg konnte der Förderbetrieb erst 1663 in kleinen Schritten wieder aufgenommen werden. Der Abbau verlief nunmehr unter dem Monster-Trichter bis zu einer Teufe von 270m (7.Sohle). Nach mehreren weiteren Nachbrüchen über 4 Jahrhunderte hinweg hat der entstandene Einbruchtrichter heut einen Durchmesser von 400m bei ca. 150m Tiefe erreicht.

Was in einem Grubenfeld alles passieren kann, wenn sich mehrere Unternehmen den Zinnkuchen teilen wollen, belegt dieser 1811 gesetzte Markscheidestein (links oben vor dem Louisenturm des Geisingbergs). Rechts oben: Wetterhaus auf dem Schachtkopf der „Rothe Zeche Fundgrube“

Oben: Das 35m hohe Fördergerüst und div. Übertageanlagen des Altenberger Lippmann-Schachts. Der Schacht wurde in den Jahren 1963-1991 zur Erzförderung betrieben. Unten links: Rüttelwanne der historischen Zinnwäsche im Bergbaumuseum Altenberg. Unten rechts: Blick zum Kahleberg

Vor dem Besucherbergwerk Zinnwald: Vorbereiten zur Einfahrt!

Unterwegs in der Grube „Vereinigt Zwitterfeld“ mit dem „Tiefen-Bünau-Stolln“, die beide für den 300-jährigen herrschaftlich kontrollierten Zinnbergbau der Adelsfamilie Bünau stehen. Ab dem 16.Jhd. wurden hier Zinn-und Wolframerz sowie Lithiumglimmer gewonnen. Einer der Höhepunkte bei der geführten Tour: Die gewaltigen Dimensionen der „Reichtroster Weitung“ (Bild rechts)

Bekommt man so nur in Zinnwald zu sehen: Die unterirdische Staatsgrenze zur Tschechischen Republik in der „Schwarzwänder Weitung“

Erze und Minerale: Ein abbauwürdiges Flöz (oben links), Zinngraupen (rechts) und heute begehrter als je und nicht zu übersehen: Lithiumschiefer (unten)

Eine gelungene und mehr als interessante Tour auf den Spuren des Welterbes.

Glückauf, 2024!

Quellen:
(1): Welterbekonvent Erzgebirge: „Die montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krûsnohorí auf dem Weg zum Welterbe“
(2): O. Wagenbreth, E. Wächtler: „Der Freiberger Bergbau“, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986
(3): „Bergbaumuseum Altenberg/Besucherbergwerk Zinnwald“, Flyer der Museen Zinnbergbau Osterzgebirge, September 2023

(v.k.)

Bergbauhistorische Wanderung: Bergstadt Brand-Erbisdorf

14.04.2024

Das heutige Wandergebiet und seine „Haltepunkte“. Einige davon sind im Text unten näher beschrieben

Es ist die erste Bergbauhistorische Wanderung des Freiberger Fremdenverkehrsvereins e.V. in diesem Jahr. Sie führt uns unter der Leitung von Thomas Maruschke aus dem Brander Museum Huthaus Einigkeit in das südlichste Freiberger Bergbaurevier. Speziell in das Gebiet des Freiberger Ratswaldes (Freiwald) bei Brand-Erbisdorf, östlich der Fernverkehrsstraße B101 (Freiberg-Annaberg).

Der Weg ist das Ziel…

Neben dem Wandervernügen auf der ca. 3-stündigen Tour standen (wie kann es anders sein) bergbauhistorische Erkundungen im Mittelpunkt, insbesondere zu:

Denkmälern und Anlagen, die der Wasserversorgung der ehemaligen Freiberger und Brander Grubenfelder dienten. Speziell zu den in diesem Gebiet vorhandenen Wasserläufen, Kunstgräben, Röschen und Bergwerksteichen, die in ihrem Gesamtsystem als Revierwasserlaufanstalt bezeichnet werden

Ehemaligen Schacht-Anlagen, ihren Halden & Gebäuden (z.B. Pulverturm der Fastnacht-Fundgrube, Freudenstein Tages-Schacht, Huthaus auf dem Scheidehäusler-Schacht der Grube Obersilberschnur, Huthaus und Bergschmiede der Grube Reicher Bergsegen (ab 1856 gehörig zu Vereinigt Feld bei Brand)

Am Röschenausgang der Müdisdorfer Rösche (unten). Das aus Zethau/Großhartmannsdorf über Kunstgräben herangeführte Wasser gelangt hier in den Rotbächer Teich (im Hintergrund oben)

Am Erzengler-Teich (ca. 490m ü. NN). Er wird vom Münzbach gespeist und ist einer der zahlreichen bergmännischen Wasserreservoire. Der „Erzengler“ versorgt den weiter nördlich gelegenen Berthelsdorfer Hüttenteich

Alter Tagesschacht an einem Spatgang (Spat=Erzgang in Ost-West-Richtung). In der Nähe eine der Quellen des Münzbaches und das Muth-Eck, ein Gedenkstein für den Oberförster Muth

Am Kohlbach-Kunstgraben. Die Kunstgräben waren bis vor einiger Teit noch mit Schwartenholz bedeckt, heut übernehmen in der Regel Betonplatten die (grobe) Wasserreinhaltung

Nach liebevoller Restaurierung eine Augenweide: Halde und Huthaus der Grube „Reicher Bergsegen“. Die Grube ist die am höchsten gelegene Grube des Freiberger Gebietes. Sie erhielt 1820 zur Grundwasserbefreiung eine BRENDELSCHE Wassersäulenmaschine und gehörte ab 1856 zur Grube „Vereinigt Feld bei Brand“.

Glückauf, 2024!

Karten-Image:  © OpenStreetMap-Mitwirkende
Quellen:

(v.k.)

Zu Fuß im Freiberger Bergrevier: Am Roten Graben

3. März, 2024

Der heutige Hauptakteur zwischen dem meteorologischen (1.3.) und dem kalendarischen Frühlingsanfang (20.3.) ist die wärmende Sonne. Die Natur indes scheint noch wie betäubt und abwartend- war es das mit dem Winter?

Rein oder „raus mit den Gefühlen?

Die erste Frühlings-Wanderung führt uns in die historische Bergbaulandschaft nordöstlich von Freiberg. Genauer gesagt zu den Stollnmundlöchern im Einzugsgebiet der Freiberger Mulde zwischen Freiberg und Halsbrücke. Die Stolln sind zum großen Teil sowohl in ihrer alten Funktion oder zur Bewetterung noch in Betrieb.

Allgemein sind Stollen (Stolln) leicht ansteigend in den Berg getriebene Grubenbaue, die entweder zur Ableitung der Grubenwässer, zur Bewetterung oder zur Förderung aufgebracht wurden. Die auf unserer Tour zu sehenden gemauerten Mundlöcher sind die Ausgänge von unterirdischen Entwässerungsstolln, die durch die Verlagerung der bergbaulichen Aktivitäten in immer größere Teufen erforderlich wurden. Sie wurden ab dem 14. Jhd. zur Ableitung der anfallenden Grubenwässer über einen Kunstgraben („Roter Graben“) in die noch tieferliegende Freiberger Mulde aufgefahren. Dieser etwa 7km lange Kunstgraben, der aufgrund seines geringen Gefälles fast stillzustehen scheint, wurde 1612/13 angelegt. Eisenausscheidungen geben ihm seinen Namen. Alle auf unserer Wanderung noch sichtbaren Anlagen gehören der Himmelfahrt-Fundgrube, einem der größten (und reichsten) Freiberger Silberbergwerke *)

Am Beginn des Roten Grabens in Freiberg: Das Mundloch des Verträglichen Gesellschaft Stollns (oben) entläßt hier die Abwässer aus den Hauptgruben der Himmelfahrt Fdgr. und speist sie in den Roten Graben ein. Das gut erhaltene Huthaus der Grube „Verträgliche Gesellschaft“ (unten) wurde 1830 als Materialhaus mit Steigerwohnung und Scheidebank gebaut. In einer Scheidebank wurde das Erz vom tauben Gestein getrennt, eine Arbeit, die in der Regel von minderjährigen Knaben (Scheidejungen) ausgeführt wurde.

Der Thurmhof-Hilfsstolln wurde 1752-1753 erbaut und führte die Wässer von der Grube „Alte Elisabeth“ ab.

Über zahlreiche Stichleitungen gelangen die Grubenwässer vom Roten Graben schließlich in die Freiberger Mulde.

Der „Alte“: Vor dem Mundloch des Alten Tiefen Fürstenstollns (1384). Dieser und ein um 1540 im selben Erzgang nochmals flacher aufgefahrene Parallelstollen stellten bis zur Fertigstellung des 50km langen Rothschönberger Stollns im Jahre 1877 die bis dahin tiefste Wasserabführung in das Muldental dar. Im Hintergrund rechts das Schachthaus vom „Oberen Neuen Geschrei“, kurz vor Halsbrücke.

Der „Junge“: Das Mundloch des Hauptstolln-Umbruchs. Zwischen 1820-1850 wurde im System des Fürstenstollns und zum Schutz tieferer Abbaue der „Hauptstolln-Umbruch“ aufgefahren.

Wir haben Halsbrücke erreicht. Die ehemalige, um 1840 erbaute Erzwäsche der Grube „Oberes Neues Geschrei“ markiert den Endpunkt des ca. 7km langen Roten Grabens. Die massiv aus Bruchsteinen errichtete Wäsche enthielt ursprünglich ein Kunst-Rad zum Antrieb des Pochwerkes.

In der 1612 gegeründeten Schmelzhütte Halsbrücke wurde ein großer Teil der im Freiberger Revier gefundenen Silbererze verhüttet. Bei diesem Prozess wurde durch Rösten, Schmelzen, Treiben und Feinbrennen das für die sächsischen Kurfürsten so begehrte Silber gewonnen und zu Münzen geprägt. Durch die Gründung der Bergakademie Freiberg 1765 konnte die Technologie in den Hütten ständig verbessert werden. Nicht nur bei der Silberverhüttung, sondern auch der Veredlung/Produktion von Blei, Zink, Kupfer und Arsen. Links das Wahrzeichen von Halsbrücke, die „Hohe Esse“. Dieser 1889 erbaute 140m hohe Industrie-Schornstein galt seinerzeit als höchster Ziegelbau Europas. Mitte oben das hölzerne Schachthaus der Grube „Oberes Neues Geschrei“ und darunter die Tagesanlage des bis 1878 betriebenen 7.Lichtlochs. Ganz rechts: Der Frühling!

Glückauf, 2024!

*) Die Himmelfahrt-Fundgrube lieferte einen maßgeblichen Anteil an der gesamten Freiberger Silbererzförderung. So wird die Gesamtmenge des ausgebrachten Silbers zwischen dem ersten Silberfund (1168) und der vorübergehenden Bergbau-Stillegung (1913) auf ca. 5.000t beziffert. Zu ihrem damaligen Grubenfeld (mit einer unterirdischen Ausdehnung von 5x6km) gehörten solch ertragreiche Schachtanlagen wie der Abraham-, Turmhof- und Davidschacht, die Reiche Zeche und der Alte Elisabeth-Schacht.

Quellen:
  • O. Wagenbreth, E. Wächtler: „Der Freiberger Bergbau“, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: „Himmelfahrt-Fundgrube und Roter Graben“; Lose Blatt-Sammlung, 1999 
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: „Das Bergbaurevier Halsbrücke“; Lose Blatt-Sammlung, 1999 

(v.k.)

Winterwanderung im Grubenfeld der „Jungen Hohen Birke“

Die erste Winterwanderung im Neuen Jahr 2022 führt uns in die historische Bergbaulandschaft von Freiberg, genauer zum ehemaligen Grubenfeld der „Jungen Hohen Birke“ im Freiberger Stadtteil Zug. Die Silbermine gehört zu einem größeren Abbbaugebiet, das auf einem langen Haupterzgang in nordöstlicher Richtung verläuft. Der Verlauf dieses Erzganges wird durch die aufgeworfenen Bergbauhalden sichtbar. Als kleine, wie an einer Perlenschnur aufgereihte Inseln mit kargem Baumbewuchs, sind sie inmitten der Felder nicht zu übersehen! Mit Beginn des Erzabbaus entsteht hier eine Bergmanns-Siedlung aus Wohn-und Huthäusern, Kauen, Bergschmieden und Wäschen- der Ursprung der heutigen Gemeinde Freiberg-Zug.

Der Bergbau auf diesem Gangzug wird 1511 erstmals erwähnt, um 1590 entsteht der Hohe Birker Kunstgraben: Teil einer 70km langen, künstlichen Wasserstraße aus miteinander verbundenen Gräben, unterirdischen Röschen und Hüttenteichen, die das für den Erzabbau benötigte Aufschlagwasser aus dem oberen Erzgebirge in das Freiberger Revier heranführt.

Das Zuger Grubenrevier mausert sich übrigens in der ersten Hälfte des 17. Jhd. zum Hauptgebiet des Freiberger Silbererz-Abbaus! Besonders ertragreich war die „Junge Hohe Birke“ Fundgrube in der Zeit zwischen 1742 bis 1754. Ende des Jahres 1803 kommt der Erzbergbau jedoch zum Erliegen. Zum Grubenfeld der bis dahin bedeutenden Grube am Münzbach gehören umfangreiche architektonisch und maschinentechnisch bemerkenswerte Anlagen des damaligen sächsischen Kunstmeisters J.Fr. Mende. Letzte Zeugen einer 800-jährigen Montangeschichte…

Blick zum Goldberg

Verschneite Last…

 

 

 

 

 

Auf dem Schachtplateau der Fundgrube „Junge Hohe Birke“

Winterlandschaft mit Röschenmundloch und das 1703 erbaute Huthaus

Die Grubenzüge der mittelalterlichen Bergbauhalden in Freiberg-Zug

Verschneiter Spazierweg zum Tal des Münzbachs

Glückauf, 2022!

Quellen:

  • O. Wagenbreth, E. Wächtler: „Der Freiberger Bergbau“, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: „Die historische Bergbaulandschaft von Freiberg-Zug“; Lose Blatt-Sammlung, 1999 

(v.k.)

Winter(sport)liches am Dreibrüderschacht

14. Februar 2021

Zwischen der Idee, im Freiberger Umland ein Loipennetz für Skifahrer zu installieren und ihrer prompten Umsetzung durch findige Zeitgenossen, liegt nicht mehr als eine reichliche Woche: Schnell und unkompliziert, aber professionell gespurt, lädt ab Mitte Februar eine gespurte Loipe alle Langlauf-Fans zu Sport und Erholung „vor den Toren der Stadt“ ein. Eine klare Ansage an die restriktive und mehr als verschwurbelte 15km-Radius Verordnung aus dem CORONA-Instrumentenkasten !

Das präparierte Gelände liegt übrigens im Südwesten des Freiberger Bergbaureviers zwischen den ehemaligen Gruben Himmelsfürst (Brander Revier) und der Freiberger Himmelfahrt-Fundgrube. Es wird von den winterlich verschneiten Übertage-Anlagen zahlreicher Schächte des einstigen Silberbergbaus dominiert:

Das Entscheidende dabei: Die Idee funktioniert außerordentlich gut, wie die Bilder zeigen…

Der Andrang schon vor den Loipeneinstiegen ist groß und nicht zu übersehen.

Ein Loipeneinstieg liegt direkt an der Bundesstrasse 101 vor dem bergbauhistorischen Haldengelände im Ortsteil Freiberg-Zug…

…und unweit des hochgelegenen Dreibrüderschachtes. Der Schacht gehörte zur Segen-Gottes Herzog August Fundgrube. Er wurde ab 1791 geteuft, wobei bis einer Tiefe von 390m nach Silber geschürft wurde. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 und der Ablösung des Silbers durch Gold als Währungsmetall war die Wirtschaftlichkeit auch dieses Schachtes in Frage gestellt. Er wurde durch Schaffung einer unterirdischen Kaverne und den Einbau von Turbinen und Generatoren bis 1914 zu einem Wasserkraftwerk umgebaut (Kavernenkraftwerk), welches bis 1972 Strom für das Freiberger Umland lieferte.

Und: Bei Kaiserwetter, herrlichem Sonnenschein und Wohlfühl-Temperaturen um -5°C auf der Skitour sind sie immer in Sichtweite:

Die bewachsenen Abraumhalden, einzelne Abschnitte des Kunstgrabens oder die winterlich verschneiten Silbergruben im ehemaligen Bergbaurevier. Auf der Collage unten die Übertage-Anlagen des Konstantin-Schachtes. Der Schacht gehört zur Beschert Glück Fundgrube, die insbesondere in den Jahren von 1786-1825 durch reichliche Ausbeute gekennzeichnet war. Bei der späteren Nutzung als Kavernenkraftwerk wurde hier über über ein Gesamtgefälle von 272m dem Unterwerk des benachbarten Dreibrüderschachtes Aufschlagwasser zugeführt, welches über vier 800PS-Hochdruck-Freistrahlturbinen Eektroenergie erzeugte.

Karten-Image: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Zum Nachlesen:

https://www.drei-brueder-schacht.de/drei-brueder-schacht/

https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Br%C3%BCder-Schacht

(v.k.)