Archiv der Kategorie: ► Lesenswertes

Anmerkung: Unter der Rubrik Buch-Lesetips erscheinen hier sehr persönliche Favoriten aus Lyrik und Belletristik. Die Tips sind mit Quellen aus dem Web verlinkt. Achtung: Diese öffnen sich mit einem Klick auf die bibliographische Angabe (!), nicht auf den Verweis „LINK“.

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Buch-Lesetip:

Irene Nemirovsky: „Die Familie Hardelot„, Verlagsgruppe Random House, München, 2013

„Satt, selbstzufrieden und in der wohligen Gewißheit, daß sich nie etwas ändern wird: Die Fabrikantenfamilie Hardelot aus der französischen Provinz wiegt sich vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in trügerischem Glück. Doch innerhalb einer Generation wird ihre bürgerliche Welt für immer hinweggefegt. Irene Nemirovkys Roman, der unmottelbar vor „Suite française“ entstand, ist der illusionslose Abgesang auf ein Bürgertum, das feige vor der Wirklichkeit die Augen verschließt.

Irene Nemirovsky wurde 1903 als Tochter eines jüdischen Bankiers in Kiew geboren. Nach der Oktoberrevolution ging die Familie nach Paris. Nach dem Einmarsch der Deutschen floh sie nach Süden, wurde verhaftet und starb in Auschwitz“ (1)

„Man wartet auf den Krieg, wie der Mensch auf den Tod wartet. Er weiß, daß er ihm nicht entrinnen wird, er fleht nur um Aufschub. „Einverstanden, du wirst kommen, aber warte noch ein bischen. Warte, bis ich dieses Haus gebaut, diesen Baum gepflanzt, meinen Sohn verheiratet habe. Warte, bis ich keine Lust mehr habe zum Leben. Nur noch ein paar Monate Ruhe, noch ein Jahr. Noch eine Weile, noch einen kleinen Augenblick. Dann…“.

Dann… Das Eintreffen dieses Augenblicks war gleichbedeutend dafür, daß sie ihre Ernte eingefahren, allen Reichtum, alle Liebe eingesammelt hatte. Auch das Lachen und die Tränen, die Gott ihr schuldete und daß jetzt alles vorüber war. Daß sie nur noch das Brot zu essen brauchte, das sie gemahlen, den Wein zu trinken, den sie gekeltert hatte. Daß sie alle Güter dieser Welt in die Scheune gebracht hatte, daß alle Bitterkeit und alle Sanftmut der Erde Früchte getragen hatten…“ (2)

(1)/(2): aus Klappen- und Romantext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Irene Nemirovsky: „Suite française„, Albrecht Knaus Verlag, München, 2005

„Der erste Teil der Suite française „Sturm in Juni“ beginnt im Sommer 1940, als die deutsche Armee vor Paris steht: In Windeseile und voller Panik packen die Menschen ihre letzten Habseligkeiten zusammen- die große Flucht setzt ein. Angesichts der existentiellen Bedrohung zeigen die Menschen plötzlich ihren wahren Charakter. Ganz Frankreich ist in Aufruhr und das Tragische mischt sich bisweilen mit den Grotesken. „Dolce“, der zweite Teil, spielt ein Jahr später in einem besetzten Dorf. Jedem Haus wird ein deutscher Soldat zugewiesen. Doch die anfangs überaus feindselige Atmosphäre beginnt sich nach und nach zu lockern. Manche Bewohner entwickeln sogar eine heimliche Symphatie für die jungen Deutschen, sehen sie als Menschen, die genauso wie sie auf ein schnelles Ende des Krieges hoffen und sich nach ihren Angehörigen sehnen…“ (1)

(1): aus Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Vince Ebert: „Lichtblick statt Blackout“, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG München, 2022

„Aus Sorge um unsere Zukunft haben wir begonnen, Kernkraftwerke abzuschalten und wollen schnell auch auf Kohle verzichten. Wir träumen davon, mit Elektroautos und erneuerbaren Energien den Planeten zu retten. Doch schlagartig realisieren wir, daß wir uns mit unserer Konzentration auf die Energiewende abhängig gemacht haben von einem Diktator, an dessen Gaslieferungen wir hängen wie ein Junkie an der Nadel. 

Wer glaubt, die ganze Welt retten zu müssen, der wird sich übernehmen. Aber es gibt Ideen, um sie Stück für Stück besser zu machen. Davon erzähle ich in meinem Buch“ (1)

(1): aus Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Friedrich Naumann: „Georgius Agricola: Berggelehrter, Naturforscher und Humanist“, Sutton Verlag GmbH, Erfurt, 2007

„Weit über seine sächsische Heimat hinaus genießt Georgius Agricola bis heute seinen überragenden Ruf als Begründer der Mineralogie und der Montanwissenschaften. Sein 1556 posthum erschienenes Hauptwerk „De re metallica libri XII“ („Vom Bergwerk, 12 Bücher“) blieb über Jahrhundete das unübertroffene Standardwerk dieser Disziplinen.

Friedrich Naumann. emeritierter Professor für Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Chemnitz, folgt dem 1494 in Glauchau als Georg Pawer geborenen Agricola bei seinen Studien in Leipzig, Bologna und Padua. Er beschreibt sein Leben als Lehrer in Zwickau, als Arzt im böhmischen St. Joachimsthal und als Gelehrten und mehrfachen Bürgermeister von Chemnitz, wo er 1555 starb. Das Buch zeigt den Zeitgenossen von Leonardo da Vinci, Martin Luther und Erasmus von Rotterdam auch als Humanisten und Forscher, Diplomaten und Verfechter der Sache des Friedens“ (1)

(1): aus Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Peter Scholl-Latour: „Rußland im Zangengriff“, Ullstein Buchverlag GmbH, Berlin, 2006

„Alle reden von der Rivalität zwischen den USA und der aufstrebenden Weltmacht China. Das Schicksal der einstigen Supermacht Rußland hingegen, das Deutschland und Europa unmittelbar angeht, wird sträflich vernachlässigt, Dabei ist Putins Imperium mit seinen immensen Bodenschätzen ein unverzichtbarer Partner des Westens.

Mit dem ihm eigenen Gespür für kommende Krisenherde hat Peter Scholl-Latour die unruhigen Grenzregionen Rußlands bereist: Im Westen Weißrußland und die Ukraine, die die Ausdehnung von NATO und EU nach Osten und den damit einhergehenden Reformdruck zu spüren bekommen, im Süden die zentralasiatischen GUS-Staaten, in denen der Islamismus brodelt und die USA militärisch Fuß zu fassen suchen, in Fernost das chinesisch-russische Grenzgebiet, wo die dünnbesiedelten sibirischen Weiten dem Bevölkerungsdruck Chinas ausgesetzt sind. Dieser Zangengriff, dem sich Putins Rußland an seiner West-, Süd- und Ostflanke gegenübersieht, wird unvermeidlich extrem nationalistische Reaktionen hervorrufen„. (1)

PS: Das oben gezeigte Phoenix-Interview mit Peter Scholl-Latour, in dem Rußland und die Ukraine im Mittelpunkt stehen, wurde zu seinem 90. Geburtstag 2014 aufgenommen. Er verstarb im gleichen Jahr als weltweit anerkannter ehemaliger Journalist, ARD-Korrespondent in Afrika und Indochina (1960-1963), ARD-Studioleiter in Paris (1963-1969), Programmdirektor des WDR (1969-1971), Herausgeber des STERN und freier Publizist (ab 1988).

Ob als Nahost-Exoperte oder Welt-Chronist: Scholl-Latour bleibt einer der Großen des deutschen Journalismus. Seine Bücher über die Brennpunkte des Weltgeschehens sind allesamt Bestseller, da sie auf eigenem Erleben basieren. Ich bin davon überzeugt, daß auch nach seinem Tod seine Bücher und TV-Sendungen, sowie seine kritischen und von tiefer Sachkenntnis getragenen (und vor allem stimmigen!) Analysen und Interviews Respekt und Anerkennung finden werden.

(v.k.)

(1): aus: Klappentext
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Buch-Lesetip:

Jörg Martin Dauscher: „Verfluchte Berge“, DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 2021

Von einem, der eingeschneit wurde und das Fürchten verlernte

„Ich fühlte mich in der Weite und in der Macht dieser Berge aufgehoben. Nichts hatte ich ihnen entgegenzusetzen, alles hing von ihnen ab. Ich war niemand mehr und alles zugleich, denn es gab diese Grenze nicht mehr, die mich von der Umgebung trennte. Ich hatte vor Wochen einen Austausch begonnen, in dessen Verlauf die dünne Membran zwischen innen und außen erst durchlässig geworden war, dann überflüssig. Will man nicht genau das, wenn man in die Natur geht?  (1)

(1): aus: Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Mascha Kaleko: „Die paar leuchtenden Jahre“, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München, 2014

„Sie weiß auf alles eine Antwort, Laufmaschen, Halsweh, Eifersucht und billige Cafes- nichts ist ihr fremd. Sie reimt. Und das klug und mit Verstand! Sie ist eine Philosophin der kleinen Leute, vergallopiert sich nie. Trotz Sentimentalität! Nie ist sie süßlich verlogen, nein, eher herb und sehr gescheit… Ich hätte sie gerne gekannt….

Mascha Kalekos lange vergriffenen Bücher „Das himmelgraue Poesie-Album“, „Der Gott der kleinen Webfehler“, „Heute ist morgen schon gestern“, „Der Papagei, der Mamagei und andere komische Tiere“, „Wie`s  auf dem Mond zugeht“, „Ich bin von anno dazumal“ und „Feine Pflänzchen“ sind in diesem Band versammelt. Wundervoll ergänzt werden die Texte durch Gisela Zoch-Westphals Biographie „Aus den sechs Leben der Mascha Kaleko“, die berührende und intime Einblicke in das Leben und Wirken  der Dichterin gewährt“. (1)

(1): aus: Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Moy McCrory: „Der Schrein“, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH, München, 1996

„Ein geheimes Gemälde, verborgen unter einem Tafelbild, war jahrhundertelang das Mittelstück des Meßaltars im Kloster Fortitudo. Erst heute, da ein Restaurator die darüberliegenden Farbschichten entfernt, kommt das eigentliche Gemälde wieder zum Vorschein: Das seltsame Ensemble eines Turms, einer Nonne, eines Mönchs- und eines Kindes. Wer sind sie? Warum sind sie zusammen abgebildet? Stellen sie eine vergessene Legende dar? Oder verkörpern sie eine Geschichte, die unendlich viel schwärzer ist als die dunkelste Sage?

In der Verschmelzung von frühem Mittelalter und aktueller Gegenwart rührt der Roman an Fragen, die Frauen und Männer beschäftigen, seit sie über den Ursprung des Lebens nachdenken. Eine feministische Antwort auf Ecos „Name der Rose“  (The Times)“ (1)

(1): aus: Klappentext

(v.k.)

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Buch-Lesetip:

Katie Mack: „Das Ende von allem“, Piper Verlag GmbH, München, 2021

„Wir wissen, daß das Universum vor vielen Milliarden Jahren in einem gewaltigen Feuerball geboren wurde.

Aber wie wird die Geschichte unseres Universums enden? Wird es in unvorstellbarer Hitze verglühen- oder in eisiger Starre vergehen? Wird es zu einem Klumpen unendlicher Dichte kollabieren und wird das Ende wirklich das Ende sein- oder entsteht das Universum danach von Neuem?

Die renommierte Astrophysikerin Katie Mack nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise zu den Grenzen von Raum und Zeit und zeigt auf unterhaltsame Weise, was die Wissenschaft über das Ende des Kosmos weiß“ (aus: Klappentext)

(v.k.)