Archiv der Kategorie: ► Muse: Theater und Musik

Musik und Theater gehören zu den wunderbarsten Schöpfungen des Menschen. Sie sind mehr als nur Träumen, Vergnügen, Hingabe oder Genuß. Denn: Sie geben dem Menschen all das Gute zurück, was in ihm ist und was auf dieser Erde zurückbleiben wird.

„Doktor Schiwago“ am Mittelsächsischen Theater Freiberg

17.11.2024

Am Samstag, den 26. Oktober um 19.30 Uhr feierte im Freiberger Theater das Musical „Dr. Schiwago“ seine Premiere. Das Musical von Lucy Simon, Michael Weller, Michael Korie und Amy Powers greift auf den gleichnamigen Roman von Boris Pasternak (1890-1960) zurück.

„Das Musical Doktor Schiwago handelt von einem Mann, Jurij Schiwago, der sich zu zwei Frauen hingezogen fühlt: Zu seiner Ehefrau Tonia und der geheimnisvollen Lara, welche viele weitere Verehrer hat. Um ihr Herz kämpfen ihr Jugendfreund Viktor Komarovskij und ihr Ehemann Pascha Antipov, Führer der Roten Armee. In den Wirren der russischen Geschichte in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gerät Jurij Schiwago zwischen die Fronten des Krieges und der Revolution. Lucy Simon erweckt Pasternaks Werk mit ihrem Broadway-Musical erneut zum Leben und entwirft dafür einen zeitgemäßen Sound mit russischer Klangsprache und vielen gefühlsbetonten Balladen. Barbara Schönes Inszenierung des Antikriegsdramas verdeutlicht anhand der Einzelschicksale der Protagonisten, dass es im Krieg nur Verlierer gibt.

Dieses Stück enthält folgende Themen: Gewalt, sexuelle Gewalt, Krieg, Mord, Suizid, Blut“ (1)

PS: Die bewegte Lebensgeschichte des Arztes und Dichters Schiwago vor dem Hintergrund der Russischen Revolution wurde 1965 erstmalig mit Julie Christie, Omar Sharif, Geraldin Chaplin und Rod Steiger in den USA verfilmt.

(1): Textpassage aus der Website der Silberstadt Freiberg/Kultur & Tourismus:
https://www.freiberg.de/leben-und-freizeit/ausgehen-und-freizeit/veranstaltungen/details/premiere-doktor-schiwago

(v.k.)

Joseph Haydn-„Die Schöpfung“

24.08.2024

„Es steht außer Frage: In der ‚Schöpfung‘ steckt alles. Die ganze Welt. Sie ist ein Blick zurück und weit in die Zukunft dessen, was Musik alles sein kann. Sie ist Gleichgewicht und Revolution zur selben Zeit, ein Stück Aufklärung eben. Prachtvolle Chöre, anmutige Melodien, feinste Polyphonie, all das fest verankert in einem optimistischen Menschenbild: Wer sich nach diesem Stück nicht automatisch besser fühlt, braucht wirklich Hilfe. Die ‚Schöpfung‘ ist auf so ehrliche Weise gesund. Zur Gesundheit gehört aber auch eine gute Prise Humor, und der kommt bei Haydn selbst in einem so weihevollen Umfeld wie der Schöpfungsgeschichte nicht zu kurz.

Zugleich wirft das lichtdurchflutete Werk einige Schatten auf unsere eigene Gegenwart. Was ist geblieben vom Geist der Aufklärung? Und was haben wir gemacht mit der Welt, so groß, so wunderbar?“ (Textpassage aus (1))

Haydns Oratorium über die Erschaffung der Welt ist sein wichtigstes musikalisches Vermächtnis. Die heutige Aufführung im Freiberger Dom wurde mit den Solisten Isabel Schickedanz (Sopran), Thomas Kiechle (Tenor) und Daniel Ochoa (Bass) sowie mit dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden und dem Freiberger Domchor unter der Leitung seines Kantors Albrecht Koch gestaltet.

Anmerkung: Die parallel gestaltete Multimediale Projektion trägt nach meiner Ansicht nicht zum Verständnis dieses großartigen Oratoriums bei. Leider lenkt sie vom musikalischen Geschehen ab und ist daher weder erforderlich noch sinnstiftend.


Image: Pixabay
Quellen:

(1): BR-Klassik Concert, 24.09.2023

(v.k.)

Die Erben des „Buena Vista Social Clubs“

16.08.2024

Hasta la victoria sempre?

Dieser Beitrag basiert auf unserer Kuba-Reise im Jahr 2015, deren damalige Eindrücke ich im nachfolgenden LinkedIn-Artikel (1) zusammengefaßt habe:

https://www.linkedin.com/pulse/hasta-la-victoria-sempre-volker-kliem

Bei allen schwerwiegenden Problemen dieses Landes, eines ist heut offenbar genau oder ähnlich wie vor 10 Jahren: Mit ihrer Musik scheinen sich für viele Kubaner als begnadete Lebenskünstler die täglichen Probleme ihres Landes in Luft aufzulösen. Die vitale Lebensfreude hat neben Zigarren made in Kuba, Coctails, Mojito und Cuba Libre auch einen bestimmten Namen: Buena Vista Social Club!

Die einstigen Musiker leben nicht mehr, doch deren Vermächtnis wird verehrt und in unsere Zeit weitergetragen. Ihre Musik als Quell von Virtuosität und Einfühlung, Körperlichkeit und Erotik ist noch heute legendär und aktuell. Beweis gefällig?

Am 16. August 2024, bei karibischen Temperaturen und eisgekühlten Mojitos, schafften es über 250 Fans der Kubanischen Musik in den Freiberger Schloßhof zu Ecos de Siboney, den offiziellen Nachfolgern der durch den Wim Wenders Film weltberühmten „Buena Vista Social Club“ mit seiner Musikerlegende Company Segundo. Dessen Enkel Leonardo, Alejandro und Ernesto halten das Erbe des mit 96 Jahren verstorbenen Company am Leben. „Wir geben ca. 25 Konzerte in Europa, sagt Sänger Alejandro. Für Musiker ist die Situation in Kuba sehr schwierig, man muß absolute Weltklasse sein, um dort überleben zu können. Daher lebe man in Mexiko, bestreite dort den Lebensunterhalt, teils auch mit Musik“ (1).

Im Freiberger Schloßhof

Mehr als zwei Stunden Lebensfreude, Spaß an Improvisation und ihrer kubanischen Musik: „Ecos de Siboney“

Quellen:
(1): „Klassik im Schloßhof“: Freie Presse, 19.08.2024

(v.k.)

Die Johannes-Passion im Freiberger Dom

24.03.2024

Mit dem Palmsonntag vor Ostern, dem bibelgeschichtlichen Einzug von Jesus Christus in Jerusalem, beginnt für die Christen der ganzen Welt die Karwoche. Der Beginn dieser Feiertage in diesem Jahr hat mit einem eindrucksvollen Konzert im Freiberger Dom seinen Anfang genommen: Der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. In der musikalischen Interpretation dargestellt sind Jesus` Gefangennahme und Tod. *).

Vor dem verhüllten Altar des Doms ein unvergeßlicher Musikabend mit den fünf Solisten, dem Dresdener Barockorchester und dem Freiberger Domchor unter der Leitung seines Kantors Albrecht Koch.

Die ca. 2 Stunden dauerende Johannes-Passion wurde vor genau 300 Jahren erstmalig in der Nikolaikirche Leipzig uraufgeführt. Seitdem gehört sie zu den eindrucksvollsten Musikstücken der Karwoche.


*) Warum Passion nach Johannes?

Der durch den Evangelisten Johannes überlieferte Bericht ist eines der vier christlichen Erzählungen (Evangelien) zum Leben, Wirken und Sterben Jesu Christi. Er steht, wie auch die vergleichbaren Texte des Markus, Matthäus und Lukas, im Neuen Testament, also dem zweiten Teil der Bibel. Nach mehrheitlichem Kenntnisstand entstanden diese Evangelien zu unterschiedlichen Zeiten: 70 n.Chr. (Markus), 90 n.Chr. (Matthäus und Lukas) bzw. 100 n.Chr. (Johannes). Allerdings sind -auch ansatzweise- deren wirkliche Verfasser und ihre Vita nicht verifizierbar („Verfasser unbekannt“). Sie sind damit mit hoher Wahrscheinlichkeit anonym übermittelte Berichte. Nicht nachweisbar ist ebenfalls, daß einer dieser Evangelisten Jesus persönlich kannte. Vermutlich zufällig ist auch deren Namensgleichheit mit den Aposteln Matthäus und Johannes, zweier Jünger des Messias. Allerdings steht fest, daß in allen Texten auf mündliche Erzählungen zurückgriffen wurde, die man sich in den frühchristlichen Gemeinden von Palästina, Syrien, Griechenland und Kleinasien  über den „Nazarener“ erzählt hat.

Das Johannes- Evangelium entstand also etwa um 100 n.Chr, also ca. 70 Jahre nach Gefangenschaft und Kreuzigung Jesu und ist damit die jüngste Version der Lebensgeschichte des Messias. Wer dieser Johannes wirklich war, ist nicht verifizierbar und verliert sich im Dunklen. Genau so wie seine rätselhafte, verklausulierte Sprache bleibt sie ein Bericht über einen Heiligen. Voller Mythos und Geheimnisse…

Image: Pixabay
Quellen:
Was Lukas überlieferte“, Tagespiegel – 23.12.2011
https://de.quora.com/Wurden-die-Evangelien-von-den-J%C3%BBngern-Jesu-geschrieben
https://www.spiegel.de/politik/doppelt-oder-nichts-a-8297e188-0002-0001-0000-000008931363

(v.k.)

„Die Päpstin“ im Mittelsächsischen Theater Freiberg

16.03.2024

WER BIN ICH GOTT, WAS HAST DU MIT MIR VOR?

„Vor dem historischen Hintergrund des frühen 9.Jahrhunderts, Machtkämpfen innerhalb des Kaiserreichs, aber auch zwischen Papst und Kaiser, spielt sich eine nahezu moderne Emanzipationsgeschichte ab: Gegen alle Widerstände in der Familie und in der Gesellschaft lernt die kleine Johanna, Tochter eines Dorfpfarrers, lesen und schreiben und kann in Männerkleidern sogar studieren. Wissenkraft und Klugheit bahnen ihr den Weg zu einer unglaublichen Karriere, die sie- natürlich als Mann- bis auf den Papstthron führt…“  (1)

Das Musical „Die Päpstin“, das am 16.03. auch in Freiberg Premiere feierte, wurde nach dem gleichnamigen Romanbestseller der amerikanischen Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross entwickelt und 2011 in Fulda zur Uraufführung gebracht. Seitdem feiert „Die Päpstin“ in verschiedenen deutschen Städten, aber auch in Brünn und Budapest große Erfolge.

Image: Pixabay
Quellen:
(1): Mittelsächsisches Theater: Spielzeitheft 2023/24

(v.k.)

R.I.P. Judith Durham

15.02.2024

Zum Tod von Judith Durham, der Stimme der „Seekers“

Leider habe ich es erst jetzt gelesen: Die Sängerin und gleichzeitig Mitbegründerin der australischen Band „The Seekers“ verstarb vor mehr als einem Jahr im Alter von 79 Jahren. Ihre glockenreine, wunderschöne Stimme ist für ihre Fans für immer verstummt. Nachdem es nach ihrer letzten Konzerttournee 2014 durch England und Neuseeland zunehmend leiser um die Lead-Sängerin geworden war, hat sie am 5. August 2022 im Alfred-Krankenhaus von Melbourne den Kampf gegen eine chronische Lungenerkrankung (Bronchiektasie) endgültig verloren.

Die Musik der „Seekers“ (mit Athol Guy, Keith Potger, Bruce Woodley und Judith Durham) hat mich seit den 1960-ger Jahren bis in die Gegenwart hinein begleitet und meinen Musikgeschmack bis heute mitgeprägt. Leider werden die Titel dieser Band nur noch sporadisch und abseits des musikalischen Mainstream-Einerleis auf unseren Sendern gespielt. Es fällt schwer, Musikgruppen mit diesem Gesangsstil, dieser Klang-Qualität und diesem hohen stimmlichen Niveau zu benennen: Cass Elliot mit den „Mamas & Papas“, „Peter, Paul & Mary“ oder die „Everly Brothers“ zählen auf jeden Fall dazu (*).

Der nachfolgende Link führt zu meinen musikalischen Favoriten und einem weiteren Titel der „Seekers“. Die Lieder dieser Gruppe werden wohl meine große musikalische Liebe bleiben. Danke und bye, bye, Judith Durham, bescheidene und einzigartige Künstlerin und Ikone der Folk-Musik … 

„Mit „I’ll Never Find Another You“ eroberte die australische Folk-Popband „The Seekers“ 1965 Platz 1 der britischen Charts. Zu verdanken hatten sie das auch der strahlenden Stimme ihrer Sängerin Judith Durham. Gegründet hatte sich die Gruppe drei Jahre zuvor in Melbourne, Durham spielte auch Klavier und Tambourin. Weitere Hits wie „The Carnival Is Over“ und „Georgy Girl“ folgten, bis die Band 1968 zerbrach, weil Durham sie verließ.

Die Seekers verkauften fünf Millionen Tonträger. Ein Erfolg, an den die Sängerin solo nicht anknüpfen konnte. Sie heiratete den britischen Pianisten Ron Edgeworth, arbeitete mit ihm und zog nach Europa. Bei den vom Gitarristen Keith Potger gegründeten New Seekers war sie nicht dabei, kehrte aber 1992 zu den Seekers zurück. Jetzt ist Judith Durham mit 79 Jahren in Melbourne gestorben. Australiens Premierminister Anthony Albanese nannte sie einen „nationalen Schatz“ und eine „australische Ikone“. (1)

(1): Christian Schröder: Tagesspiegel vom 07.08.2022

https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Durham

♦  https://www.last.fm/de/music/The+Seekers

(*): Die Musik der „Seekers“ wird mit Close Harmony beschrieben. Einem Gesangsstil, der einen engen Abstand zwischen den beteiligten obersten und tiefsten Stimmlagen vorschreibt und so quasi zum Verschmelzen des Chorgesangs führt. Close Harmony ist damit das Gegenteil zum mehrstimmigen vokalen Chorsatz. 

(v.k.)

Weihnachtliche Christmette im Dom zu Freiberg

22.12.2023

Das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen…

Es ist ein eher selten gespieltes Werk des frühen 17. Jahrhunderts, das heut im Freiberger Dom zur Aufführung kommt und mit dem auch die musikalische Vorweihnachtszeit zu Ende geht: Die Christmette des deutschen Organisten, Komponisten und Hofkapellmeisters Michael Praetorius. Die gesamte Aufführung ist an eine Lutherische Messe angelehnt, wie sie an einem Weihnachtsmorgen im Jahre 1620 in Mitteldeutschland stattgefunden haben könnte. 

Vor dem Lettner des festlich geschmückten Freiberger Doms: Domchor, Domkurrende, das Dresdener Barockorchester und die Solisten der abendlichen Aufführung

Die Musik dieses reich gestalteten Weihnachtsgottesdienstes unter Leitung des Donkantors und -organisten Albrecht Koch basiert auch auf der Klangfülle umfangreicher und selten gesehener historischer Instrumente. Insbesondere die der sanft gebogenen und leicht näselnden Zinken sowie die Trompetenfanfaren und Posaunen.

Neben den Solisten gleichermaßen beeindruckend der kraftvolle und stimmgewaltige Chorgesang. Sicher eine der schönsten musikalischen Aufführungen im Jahr 2023…  

(v.k.)

Advent in der Silberstadt Freiberg

In den Adventstagen, 2023

Es ist wie in jedem Jahr: Die Tage werden kürzer, die Nächte frostig – das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Und mit Beginn der Adventszeit legt sich ein besonderer Zauber auf das Erzgebirge. Denn: Die prunkvollen Bergstädte mit ihren imposanten Christbäumen, Lichterketten und Pyramiden erstrahlen im vorweihnachtlichen Kerzenschein. Ein warmer Lichterglanz umhüllt die Region. Es ist die Zeit, um Ruhe und Besinnlichkeit in die Häuser einkehren zu lassen. „Alles kommt vom Bergwerk her“, die jahrhundertealte Sehnsucht der Bergleute nach Licht und Wärme in dieser kalten und dunklen Jahreszeit ist der Grundstein für diese lebendige Tradition:

Auch die Natur im Freiberger Albertpark hat sich mit dem ersten Schnee arrangiert und ist zur Ruhe gegangen

Dabei atmet die Silberstadt Freiberg, die Stadt am „freyen Berge„, ihre bergbauhistorische Tradition mit Eifer und großer Kraft. In Freiberg, dem damals reichsten und ergiebigsten Silberabbaugebiet in der Montanregion Ergebirge, sind die Zeugen der Vergangenheit omnipräsent:

Sie strahlen auch in der Adventsszeit von ihrem vergangenen Ruhm: Otto der „Reiche“, wettinischer Markgraf und Freibergs Stadtgründer sowie das Denkmal für den erfolgreichen Widerstand der Bergstadt gegen die schwedische Belagerung im 30-jährigen Krieg

Überall in der Stadt sind Zeichen des einstigen Bergbaus zu finden

Wenn die Lichter in den Fenstern jenen Glanz verbreiten, den es nur in der Vorweihnachtszeit gibt, starten in den großen Bergstädten Annaberg, Olbernhau, Freiberg, Schneeberg, Marienberg und Schwarzenberg die traditionellen Bergparaden zur Mettenschicht. Ihr Ursprung liegt übrigens hier in Freiberg, wo im Dezember 1557 zu Ehren des sächsischen Kurfürsten August I. die erste Bergparade abgehalten wurde.

Der große Bergaufzug im Fackelschein, der in Freiberg traditionell am Samstag vor dem zweiten Advent erzgebirgische Bergbrüderschaften auf dem Schloßplatz vereint, ruft übrigens nicht nur ehrfürchtiges Staunen bei Jung und Alt hervor. Ursprünglich zur Huldigung des Landesherrn bei besonderen Anlässen gedacht, ist er heut als Publikumsmagnet ein Garant für Emotionen und Gänsehautmomente. Und wenn- ähnlich wie im vergangenen Jahr- mehr als 20.000 Besucher daran teilgenommen haben, ist dies mit Sicherheit nicht nur ein regionales Ereignis, sondern auch ein Teil von Identitätsstiftung pur:

Gilt auch in diesem Jahr: Es werde Licht! Die Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft und der Bergmusikkorps bei Ihrer Aufwartung am 9.Dezember 2023 auf dem Schloßplatz

Die Adventszeit in der Silberstadt Freiberg mit ihrer reichen Geschichte und dem erzgebirgischen Brauchtum hat etwas Besonderes. Auch für uns zwei. Etwas, was mit Stolz und heimatlicher Verbundenheit zu tun hat. Und mit der Genugtuung, dieser seit 1980 wiederbelebten Tradition nahe zu stehen und noch heut (in sehr bescheidenem Rahmen) für die TU Bergakademie tätig sein zu können:

Nächtliche Fotoskizze: Der überdimensionale Schwibbogen am Eingangsportal des Helmholtz-Instituts für Ressourcentechnologie, das eng mit der TU Bergakademie kooperiert

Die große Aufwartung vor dem Schloß findet mit der Bergpredigt und der traditionellen Mettenschicht in der Petrikirche ihren Abschluß. Eine Zeremonie zum Innehalten und Feiern, ist sie doch traditionell die letzte unter Tage gefahrene Schicht vor Weihnachten und zugleich zünftiger Jahresabschluß. Für alle Zuschauer ohne festliche Paradeuniform oder Berghabit ist jedoch an der Kirchenpforte Schicht im Schacht!“

Für die Freiberger und ihre Gäste in dieser hohen Zeit bleiben umfangreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und festliche Konzerte, die den Silberstadt-Advent bereichern. Bei einem großen Angebot eine erfahrungsgemäß schwierige, aber lösbare Aufgabe:  

Alle Jahre wieder vor der Tulpenkanzel des Freiberger Doms: Die festliche Aufführung des Weihnachtsoratoriums unter der Leitung des Domkantors Albrecht Koch am 9.Dezember 2023…

…mit dem Freiberger Domchor, dem Barockorchester Dresden und den Solisten aus Dresden, Leipzig und Österreich

Auch das am 10. Dezember 2023 mehrmals aufgeführte Weihnachtskonzert in der (ehem.) Nikolaikirche am Buttermarkt…

…mit dem Stadtchor Freiberg unter ihrem Dirigenten Peter Rülke, dem Collegium Musicum der TU BAF, dem Damenchor „aufTakt“ sowie weiteren Gesangs- und Instrumentalsolisten ist ein emotionaler Höhepunkt. Insbesondere die Aufeinanderfolge von traditionellen Weihnachtsliedern und einem Auszug aus der modernen Kantate „Die Erde ist des Herrn“ von A. Engelbrecht gestaltet sich zu einem gelungenen Experiment

Das lateinische Wort für Advent bedeutet „Ankunft“ und zielt- wie kann es anders sein- auf Weihnachten hin. Wenn also pünktlich zum vierten Advent die Weihnachtsruhe in der Stadt eingeläutet werden wird, wird auch der geschmückte und bergmännisch dekorierte Freiberger Weihnachtsmarkt für dieses Jahr wieder seine Tore schließen:

Vorweihnachtliche Kulisse auf dem Obermarkt

 Zum Nachlesen:
♦ Informationen aus: „Das erwartet die Besucher zur Bergparade“ Freie Presse vom 9.12.2023
♦ https://www.blick.de/mittelsachsen/25-000-besucher-kamen-fuer-die-bergparade-nach-freiberg-artikel13164450

(v.k.)

Vorweihnachtliches Kammerkonzert

26.11.2023

Im Rahmen der Kammerkonzert-Aufführungen des Mittelsächsischen Theaters (MIT) steht am 26.11. 2023 nunmehr das 2. Kammerkonzert im Mittelpunkt. Mit den aufgeführten Flötenquartetten von Mozart, Haydn, Bach, Boccherini und Francois Devienne thematisiert es Reisestationen und Freundschaftsbeziehungen des großen Salzburger Komponisten W. A. Mozart.

Die festlich geschmückte Annenkapelle des Freiberger Doms gibt diesem Konzert in der Vorweihnachtszeit einen festlichen und würdigen Rahmen.

 

Abendstunde im Kreuzgang des Freiberger Doms. Der Kreuzgang und die Annenkapelle wurden über einen Zeitraum von 18 Jahren aufwendig restauriert und 2021 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.

(v.k.)

Abendmusik mit der Braunschweiger Domsingschule

06.07.2023

„Die Jugendkantorei der Braunschweiger Domsingschule ist ein Teil der Chorarbeit, in der mehr als 550 Kinder und Jugendliche, beginnend mit dem Alter von fünf Jahren, regelmäßig wöchentlich singen. Damit ist die Domsingschule die größte Einrichtung für evangelische Kirchenmusik in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 singt der Chor unter Leitung von Kantorin Elke Lindemann. Er ist als musikalischer Botschafter des Braunschweiger Doms auf Konzertreisen im In- und Ausland unterwegs, die ihn in den vergangenen Jahren nach Polen, Frankreich, Großbritannien und Schweden geführt haben.“ (aus der Ankündigung: „Konzerte an den Freiberger Silbermannorgeln“)

Die chorale Abendmusik am 06. Juli an der kleinen Silbermannorgel des Freiberger Doms hat mit Heinrich Schütz (1585-1672), Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) drei Musiker im Programm, die in einem zeitlichen Abstand von 100 Jahren gewirkt haben.

Eine gute Idee: Zum Abschluß Ihres Programms lassen es sich die jungen Mädchen und Jungen nicht nehmen, vor dem Domkreuzgang eine Zugabe ihres Könnens zu geben…

Von der Bach-Kantate bis zum Musical: Eine Zugabe aus dem musikalischen Fundus der Jugendkantorei

(v.k.)