Archiv der Kategorie: ► Unterwegs in Bildern:

In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren „größeren“ und „großen“ Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.

Unterwegs im Teutoburger Wald

26.-30.03.2024

Das „Basislager“ für unsere geplanten Wanderungen vor Ostern 2024 liegt im Niedersächsischen Bergland zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Genauer gesagt in Berlebeck, einem Ortsteil der Lippischen Stadt Detmoldt. Etwa dort, wo die Ausläufer des Teutoburger Waldes sanft in das südlich gelegene Eggebirge übergehen. Auch wenn mit 446m sein höchster Gipfel, der Barnacken bei Horn-Bad Meinberg, mit dem heimischen Erzgebirge nicht konkurrieren kann, sind es die Sehenswürdigkeiten dieses Mittelgebirges, die um unsere Aufmerksamkeit heischen. Fünf davon stehen auf unserer To do-Liste:

♦ Erinnerung an die Varus-Schlacht im Jahre 9 n.Chr.: Das Arminius-Denkmal

Kaum etwas Sehenswerteres im Teutoburger Wald steht so sehr für deutsche Geschichte wie das legendäre Hermannsdenkmal (Arminius ist eine lateinische Ableitung des germanischen Heermann=Mann des Heeres). Die im 19. Jhd. erbaute Kolossalstatue versinnbildlicht die Überlegenheit germanischer Kultur und erinnert an den Sieg des Arminius über die Römer:  Im Jahre 9 n.Chr. gelang es dem Cheruskerfürsten mit einem germanischen Stammesbündnis, drei römische Legionen unter der Führung des Legaten Publius Quintilius Varus vernichtend zu schlagen. Die Statue steht für Frieden und Völkerverständigung und vermittelt auf eindrucksvolle Qeise die besondere Bedeutung des Teutoburger Waldes.

Blick von der Aussichtsplattform des Denkmals auf das Lipper Land im Norden. Mit einer Figurenhöhe von 27m und einer Gesamthöhe von 54m ist das Hermannsdenkmal die höchste Statue Deutschlands. Geschaffen wurde es vom Architekten und Bildhauer Ernst von Bandel. Die Grundsteinlegung erfolgte 1838, die Einweihung in Gegenwart des deutschen Kaisers Wilhelm I. im Jahre 1875.

Noch immer geheimnisvoll: Die Externsteine

Auf unserer Wanderung zu den berühmten Externsteinen treffen wir auf einem Bergrücken auf eine in Stein gemeißelte Botschaft aus längst vergangenen Zeiten: 

Auf dem Höhenwanderweg: Überliefertes zu einer Taufe, die im Volksmund so stattgefunden haben könnte…

Wir treffen aber auch auf zerstörte Wälder, die durch globale Trockenheit, Krankheiten und Borkenkäfer in Mitleidenschaft gezogen worden sind, wobei dies mittlerweile symptomatisch für viele Mittelgebirgsregionen in Deutschland ist. Es hat den Anschein, als ob nicht vor 2.000 Jahren, sondern erst gestern die Varusschlacht mit all ihren Zerstörungen über diese Gebirgszüge hinweggefegt ist…

„Varus, Varus, gib mir meine Wälder wieder!“ Der Klimawandel unseres Jahrhunderts in Echtzeit…

Wir sind am Ziel: Die Externsteine sind ein einzigartiges Kulturdenkmal, das die Menschen seit jeher fasziniert. Eine mittelalterliche sakrale Stätte inmitten bizarrer Sandsteinfelsen- so erleben die Besucher die Externsteine im Herzen des Lipperlandes. Bis zu 40 Meter ragt die charakteristische Felsformation in die Höhe. Sowohl die Aussichtsplattform mit der Treppenanlage aus dem 19. Jhd., als auch die mittelalterliche Grottenanlage zeugen von der wechselvollen Geschichte. Als besonderes Highlight gilt das Kreuzabnahmerelief. Das von mittelalterlichen Steinmetzen in den Sandstein gehauene romanische Kunstwerk aus dem 12. Jhd. stellt die Kreuzabnahme Jesu dar.

Die monumentale Felsengruppe der Externsteine mit ihren bis heut rätselhaften Anlagen spiegelt sich im vorgelagerten See wider

Nach bevorzugter Ansicht sind die Externsteine in keltischer oder germanischer Zeit ein bedeutendes Heiligtum gewesen. Im Hochmittelalter wurden diese zu den heiligen Stätten Jerusalems mit dem Grab Christi, der Kreuzauffindungsgrotte und dem Felsen Golgatha umgewandelt

♦ Nie eingenommen: Die Falkenburg

Oberhalb des Detmolder Ortsteils Berlebeck liegt die Falkenburg. Einst eine der mächtigsten Burganlagen Westfalens, kann sie heute nur noch als Ruine bestaunt werden. Ab 1194 wurde die Burg von Bernhard II. zur Lippe und seinem Sohn Hermann II. gebaut, womit der Grundstein für die Entwicklung der Landesherrschaft im heutigen Kreis Lippe gelegt wurde. Während ihres Bestehens wurde die Burg zweimal belagert, aber niemals eingenommen. Endgültig verlassen wurde die Burg im Jahre 1523.

Nach einem Brand im Jahre 1453 wurde die Burg wiederaufgebaut, sie verfiel aber im 16. Jhd. zur Ruine. Unten im Hintergrund das Hermannsdenkmal

♦ Sie kehren immer wieder zurück: In der Adlerwarte Berlebeck

Inmitten der reizvollen Landschaft des Teutoburger Waldes beherbergt die Adlerwarte Berlebeck über 180 verschiedene Greifvögel, die in spektakulären Flugshows täglich ihre Flugkünste unter Beweis stellen. Es ist schon erstaunlich, die „Könige der Lüfte“ bei ihren Flug- und Wendemanövern, ihren steilen Sturzflügen und ihrer präzisen Körperkontrolle hautnah über die Köpfe der Besucher fliegen zu sehen, um dann zielgenau bei ihrem Falkner (oder auf den Köpfen der entgeisterten Zuschauer) zu landen. Weißkopfseeadler, Steinadler, Mönchs- und Gänsegeier, Rotmilane und Falken in volendeter Dressur- ein atemberaubendes Erlebnis!

♦ Kulturstadt Detmold

Detmold, die „Wunderschöne“, ist mit ca. 75.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Lippe. Gelegen an der Werre, einem Nebenfluß der Weser, bezaubert die alte Residenzstadt durch ihr Zusammenspiel von historischem Charme, romantischen Fachwerkhäusern und beeindruckenden Bauwerken der Renaissance. Detmoldt wurde 783 erstmals als „Theotmalli“ erwähnt, heut ist sie Hochschul- (TH Ostwestfalen-Lippe & Musikhochschule) und Behördenstadt. Das fürstliche Residenzschloß ist ein Juwel im Stil der Weser-Renaissance  und war ab dem 16. Jhd. bis zum Jahre 1918 Sitz der regierenden Grafen und Fürsten zur Lippe.

Das fürstliche Residenzschloß (oben li) und Bilder der Altstadt, für deren Sanierung Detmold gemeinsam mit Bamberg und Landshut im Jahre 1979 eine Goldmedaille erhielt.

Einige der obenstehenden Texte sind in Anlehnung an die Quellen (1) bis (5) in bearbeiteter Form wiedergeben.

Quellen:

(1): https://www.tripz.de/reisemagazin/die-beliebtesten-sehenswurdigkeiten-im-teutoburger-wald/
(2): „Hermannsdenkmal: Lippe von ganz oben“; Faltblatt des Landesverbandes Lippe
(3): „Externsteine: Erlebnisreich und aktiv“; Faltblatt des Landesverbandes Lippe
(4): „Die Falkenburg e.V.-Verein zum Erhalt und zur Sanierung der Falkenburg“; Lippisches Landemuseum
(5): „Detmold erleben: Kulturstadt im Teutoburger Wald“, Reiseführer der Tourist-Information Lippe

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (8)

13.-21.02.2024

Unterwegs auf den Pisten des Hochficht

Da wir es auch in diesem Winter nicht lassen konnten, hier einige Bilder aus unserem obligatorischen Skidomizil im Dreiländereck von Böhmen, Bayern und Österreich. Konkret aus dem Ski-Areal des Hochficht im Österreichischen Mühlviertel des Böhmerwaldes. Trotz einer Höhe von ca. 1300m waren die Abfahrtshänge nur über Kunstschnee aus ungezählten Schneekanonen befahrbar. Schneemangel in einem Gebiet, das bislang als schneesicher deklariert war! Aus diesem Grund waren auch alle Langlaufloipen im benachbarten Langlauf-Plateau von Schöneben (Böhmerwald-Zentrum) gesperrt…

Als Hauptperson und cooler Snowboarder zu seinem 10. Geburtstag immer mit dabei: Unser Enkel Theo

(v.k.)

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)

Emirates, 23.01.-30.01.2024

Hochmoderne Wolkenkratzer und atemberaubende architektonische Meisterwerke auf der einen, weitläufige Wüstenlandschaften und eine faszinierende Geschichte auf der anderen Seite. Dazu eine tiefe, aber tolerante Religiosität sowie zuvorkommende und  fleißige Menschen- all das gilt es bei unserer ersten Reise in die VAE-Golf-Staaten Abu Dhabi und Dubai zu entdecken.

Hier der Link zu unserer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate 2024

(v.k.)

In den linkselbischen Tälern zwischen Dresden und Meißen

31.10.2022

Die linkselbischen Täler südöstlich von Meißen, die Lommatzscher Pflege und das Meißner Hochland prägen die Region zwischen Meißen und Riesa: Geologisch, kulturell, geschichtlich und natürlich über ihre Landschaft und Natur: So wurden die Bachläufe in den Tälern bereits vor 500 Jahren zum Betreiben von Wassermühlen genutzt. Alte Schlösser und Rittergüter sowie Relikte des Silberbergbaus sind hier zu finden. Malerisch mutet die hügelige Landschaft um Lommatzsch und im Tal der Großen Triebisch an.

Das Landschaftsschutzgebiet „Triebischtäler“ in der Umgebung von Meißen gehört zu den schönsten Wandegebieten dieser Region. Bei unserer Wanderung haben wir der Kulturlandschaft und den Sehenswürdigkeiten auf dem „Heynitzer Weg“ zwischen Rotschönberg, Kottewitz, Heynitz und Munzig unsere Aufwartung gemacht. Anbei einige Eindrücke vom Wegrand:

Das Triebischtal ist ab Autobahn A4/Abfahrt Nossen recht gut zu erreichen…

…wobei der Wanderweg nach Rotschönberg durch die herbstliche Farbenpracht geschmückt ist. Es scheint, als wartet diese Jahreszeit noch einmal mit dem vollen Spektrum ihrer gold-gelben Farben auf

Rotschönberg ist in erster Linie als alte Rittergutsiedlung…

…und in zweiter Linie durch den Freiberger Bergbau weltbekannt geworden. In zwei abschließenden Mundlöchern endet hier der Rotschönberger Stollen, der noch heute die Grubenwässer aus dem Freiberger/Brander Revier in die Triebisch führt

Das Renaissance-Schloß Heynitz, Herrensitz des Adelsgeschlechtes derer von Heynitz, ist aus einer Wasserburg hervorgegangen

Zwischen Kottewitz und Niedermunzig präsent: Liebevoll restaurierte alte Bauerhöfe, Mühlengebäude und Siedlungshäuser aus der Zeit des Altbergbaus auf Silbererze

Eindrücke aus der Naturlandschaft zwischen dem Heynitzbach und der Großen Triebisch

(v.k.)

In der Gletscherwelt der Ötztaler Alpen

Im September, 2023

Das Einzugsgebiet der Ötztaler Alpen: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Die Braunschweiger Hütte am E5-Fernwanderweg vor der mächtigen Wildspitze (3768m) und den Gletschern des  Mittelbergferners

Blick von der Schwarzen Schneid (3330m) auf die Bergwelt des östlichen Ötztals

„Wandern auf Ötzis Spuren – die 5000 Jahre alte Gletschermumie, die im Ötztal entdeckt wurde, gehört wohl zu den berühmtesten Fundstücken der Welt. Dabei ist der Ötzi bei Weitem nicht das einzige Highlight der Region, ganz im Gegenteil: Im Ötztal finden sich mit Wildspitze und Weißkugel auch im wörtlichen Sinn die Höhepunkte Tirols. Mehr als 250 Dreitausender bilden mit ihren leuchtenden Gletschern eine grandiose Kulisse, während unterhalb der Eis- und Felsgrenze dunkle Wälder und blühende Wiesen, rauschende Wildbäche und idyllische Seen bezaubern“ (1)

Wenn man den Hochglanz-Reiseprospekten über die Ötztaler Alpen glauben schenken darf, macht das Wandern kaum irgendwo derart viel Spaß wie in Österreichs Wander-Destination Nummer 1, dem Ötztal. Demnach untermauert dieses längste Tiroler Seitental diesen Status mit einer verschwenderisch schönen Natur und einer Infrastruktur, die dem Wanderer den Kopf frei macht für das Wesentliche: das Losgehen. Insgesamt 300km Wander- und Bergwege, Steige und Treks und 250 Gipfel von Dreitausendern eröffnen hier schier grenzenlose Möglichkeiten. Für Wanderer eine Herausforderung und für Kletterer ein Eldorado, um sich in der Vertikalen zu bewähren. Im Ötztal liegt neben der Wildspitze, dem zweithöchsten Berg Österreichs, auch das größte zusammenhängende Gletschergebiet der Ostalpen, welches im 500qkm großen Naturpark einen Flächenanteil von 18% ausmacht. Bei allen Unternehmungen immer im Blick: Die alpine Natur mit tosenden Wasserfällen, Bächen und Bergseen, schattig kühlen Wäldern, Zirben und Almmatten, Bergflanken und sonnigen Hochplateaus, mit ihrer gigantischen Gletscherwelt und ihren Felswänden aus eisenhaltigem Granit.

PS: Sie sind zwar nicht unser Ziel, aber neben den stillen Momenten im Ötztal omnipräsent, pulsierend und in den Sommermonaten eine feste Größe: Die anspruchsvollen Single-Trails für die Mountain-Biker, die in Sölden mittlerweile ihre eigene Republik etabliert haben:

Wer Erinnerungen behalten will, muß sie zuerst sammeln. Also steigen wir auf! Die Berge haben angerufen und gefragt, wo wir bleiben…

Blick auf die „stille Seite“ von SÖLDEN, the „Heartbeat of the Alps“

Unter den Seilen der Langegg-Bahn zum Rotkogel (2947m) gedeihen üppige Matten mit schmackhaften Preiselbeeren

Nicht mehr weit entfernt, doch an diesem Tag durch uns nicht mehr erreichbar: Der gewaltige Gletscher des Rettenbachferners (3056m)

Touren und Bergwelten:

Auf dem Höhenweg vom Tiefenbach-Gletscher (3100m) nach Vent

Von der Hohen Muth in Obergurgel zum Gaisberg (3233)- und Rotmoosferner (3055m)

Schlafende Riesen On-Tour: Gletscherwände und ihre Kogel

Zur Übersicht: Das Gletschergebiet im oberen Ötztal mit unterschiedlich schweren Wanderrouten (oben). Vor dem im Norden gelegenen Schwarzkogel (3016m) liegt der betörend blaue Schwarzsee, hier mit dem Mond als stillem Beobachter…

Mit unserem Aussichtspunkt auf etwa gleicher Höhenlage: Berge und Gletscher in der Panorama-Ansicht

Die Dimensionen vor Ort sind gewaltig. Gewaltig ist leider auch der Rückzug der Gletscherlandschaften im Naturpark Ötztal, wobei der Anstieg der Sommertemperaturen (in den letzten 150 Jahren nachweislich um mehr als 1°C) die Gletschermasse zum Teil auf 50% reduziert hat. Ein Grund mehr, alles zu tun, um dieses labile Ökosystem mehr denn je zu schützen und zu erhalten. Sollte man meinen…

Großbaustelle Rettenbachgletscher: Mit schwerer Technik gegen die Vernunft

Man kann dieses Anliegen aber auch ignorieren, wie es auf mehreren österreichischen Gletschern und offensichtlich auch hier im Söldener Gletschergebiet geschieht. Völlig unbegreiflich ist der hier mit schwerer Technik und gezielten Sprengungen laufende Baubetrieb an Eis und Felsen: Um die hier implementierten Skigebiete für die kommende Wintersaison und anstehende Ski-Weltcup-Rennen zu preparieren, scheut man offenbar keinen Aufwand. Und zerstört dabei die Umwelt. Die Eingriffe in die bereits schwer gebeutelte Natur sind nicht zu übersehen, s.oben.

Auf schwierigen Pässen unterwegs…

Wir sind auf einer Gletscher-Schnuppertour, die mit dem E5-Fernwanderweg verknüpft ist. Der von uns begangene Weg ist nur ein Teilabschnitt (!) auf der üblichen E5-Route und führt von der Kapelle am Rettenbachferner über das Pitztaler Jöchl (2996m) zur Braunschweiger Hütte. Von dort über das Rettenbachjoch zurück zur Seilbahn der Schwarzen Schneid. Ein schwerer Bergweg, der in einzelnen Abschnitten gesichert und verseilt ist, s. oben.

An der Braunschweiger Hütte beginnt die Königsetappe des E5-Fernwanderweges

PS: Der Europäische Fernwanderweg E5 überquert die Alpen in etwa 600km Länge von Konstanz am Bodensee bis nach Verona in Oberitalien. Die Königsetappe dieser Tour durch 4 verschiedene Länder (D, Ö, S, I) verläuft ab hier über einen der oben beschriebenen Sattel (Pitztaler Jöchl oder Rettenbachjoch) weiter nach Zwieselstein mit dem Ziel Bozen. Oder nach Vent mit dem Ziel Meran. Die zerklüftete Gletscherzunge des Karlesferners füllt heut nur noch einen Teil des Tales aus, s. oben.

Eiskare und Zeugnisse ihrer Kraft in der Nähe des Gaislachkogels (3056m)

Am Timmelsjoch/Passo delRombo (2509m), der Landesgrenze zwischen Österreich und Italien

Nach Baubeginn im Jahre 1955 wurde die Strasse 1968 auch für den Durchgangsverkehr zwischen Österreich und Südtirol eröffnet. Einen Grenzübergang gibt es schon lange nicht mehr. Unsere Wanderung ab Zwieselstein hat uns im Timmelstal über ehemalige Schmugglerpfade und beeindruckende Steinlandschaften bis hierher geführt. Der E5-Wanderweg ab Timmelsjoch führt ab hier abwärts in das malerische Passeiertal und schlußendlich nach Bozen bzw. Meran.

Versöhnlicher Ausblick von der Lenzenalm über das Timmelstal mit köstlichem Aperol-Spritz

Hier am Tisch ist übrigens die verrückte Idee einer kompletten Alpenüberquerung geboren worden. Im kommenden Jahr und in einer zusammenhängenden 7-Tagestour von Oberstdorf nach Meran. Wahrscheinlich aber nicht über die Trails des E5-Fernwanderweges…


Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Zum Nachesen:
(1): „Rother Wanderführer Ötztal“, Bergverlag Rother, München 2021
(2): https://www.naturpark-oetztal.at/wissen/gletscher/gletscher-im-wandel-der-zeit/
(3): https://www.merkur.de/welt/skisaison-tirol-soelden-gletscher-grossbaustelle-naturschuetzer-greenpeace-kritik-start-92530210.html

(v.k.)

 

 

Im Elbsandsteingebirge: Noch einmal Bilder aus dem Polenztal

17.08.2023


„Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.“

(Ernst Ferstl)

Auf der 15 km langen Tour bei Hohnstein windet sich das Flüßchen Polenz durch einen Canyon mit steil aufragenden Felswänden. Die Region um die Polenz wird durch sechs faszinierende Tallandschaften geprägt: Über Sebnitztal, Schwarzbachtal, Kohllichtgraben, Tiefem Grund, Polenztal und Amselgrund erschließen sich unzählige Wandertouren zu beliebten Ausflugszielen. Gerade hier, am nördlichen Rand des Elbsandsteingebirges,  kann man grandiose Fernsichten in die Felslandschaft genießen…

Polenztal-Idylle

Der kurze, aber steile Aufstieg zum Hockstein über die Wolfsschlucht

Anspruchsvoll: In der Nähe des Gautschgrottenmassivs eröffnen sich senkrechte Kletterfelsen

Der Klettergipfel „Großer Halben“

Wegmarken um die Große Räumichtwiese und der Ausblick nach Hohnstein

Die Burg Hohnstein auf einem fast uneinnehmbaren Bergsporn dominiert das obere Polenztal. Trotz ihrer wechselvollen und während der NS-Zeit dunklen Geschichte ist sie immer einen Besuch wert

Das Polenztal ist Teil des gut ausgebauten Malerweges. Mit seinen 3600 Höhenmetern verlangt er an manchen Passagen Trittsticherheit und ist dort über Stufen, Leitern und griffsichere Geländer sicher ausgebaut

(v.k.)

The „Rock“- Die Gefängnisinsel ALCATRAZ

Eine ganz spezielle Nachlese zur USA-Rundreise 2023

A  l  c  a  t  r  a  z

Krankenhäuser, Hotels, verlassene Burgen – es gibt Orte, die Besucher das Fürchten lehren. Einer der unheimlichsten Orte Amerikas ist die ehemalige Gefängnisinsel ALCATRAZ, nicht nur der einst furchtbaren Haftbedingungen wegen.

Die Insel liegt in der Bucht von San Francisco, etwas mehr als 2 Kilometer vom Festland entfernt. Sie ist 500 Meter lang und umfaßt eine Fläche von 85.000 Quadratmetern (9ha). Dabei ist ihre Lage inmitten der Bay mit herrlichem Blick auf die Skyline von San Francisco einzigartig. Rechter Hand die Oakland Bridge, linker Hand die Golden Gate Bridge und im Norden der Blick nach Sausalito.

Die Bucht von San Francisco und auch Alcatraz waren 2023 eines unserer Rundreise-Ziele in den Südwesten der Vereinigten Staaten. Hier der Link

(v.k.)

Es geht wieder auf große Reise….

Juli, 2023

Eine Boeing 777 der American Airlines auf dem Hangar

Wir sind wieder einmal auf großer Reise….und wieder einmal sehr weit weg von Old Germany.
Mehr als 10.000 Flugkilometer bei einer Zeitverschiebung von 9 Stunden liegen bekanntlich zwischen Frankfurt/M. und Los Angeles an der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier in L.A. beginnt unsere Rundreise in den amerikanischen SÜDWESTEN.

Näheres und sicher Interessantes aus 4 USA-Bundesstaaten (California, Nevada, Utah und Arizona), aus 5 Nationalparks (Yosemite, Joshua Tree, Zion, Bryce Canion und Grand Canyon, aus mehreren Großstädten wie LA, San Francisco, Las Vegas, Palm Springs und Phoenix, aus der Mojave-Wüste mit dem Tal des Todes, vom Monument Valley sowie aus dem Reservat der Navajo-Indianer sind in einem bildreichen Bericht zusammengefaßt.

 Hier an dieser Stelle der Link

(v.k.)

Die Straße der Romanik wird 30 !

R o m a n,  R o m a n i k,  R o m a n t i k . . .

1 9 9 3 – 2 0 2 3 30 Jahre Strasse der Romanik

 

 

 

 

 

 

 

 

Als vor 30 Jahren das Projekt „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt aus der Taufe gehoben wurde, war es wohl auch die Verknüpfung von zwei Dingen, die den verantwortlichen Kultur- und Tourismusmanagern damals durch den Kopf ging: Die Verbindung von der in Dichte und Schönheit einzigartigen romanischen Baukunst dieses Bundeslandes mit den historischen Namen, Ereignisse, Geschichten, Sagen und Legenden dieser Zeit. Konkret aus der Zeit der ersten Jahrtausendwende, in der ab 962 Otto I. d. Große und seine Nachfolger das Römische Reich Deutscher Nation zu einem Zentrum der Welt machten. Anhand steinerner Zeitzeugen wurde ein historischer Rundkurs mit erlebbarer Historie an den Hauptschauplätzen deutscher mittelalterlicher Geschichte konzipiert und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Vor dem Eingangsportal des Klosters Heckingen

Die reizvolle Entdeckungsreise in das deutsche Mittelalter wurde 1993 in Magedburg feierlich eröffnet und begann damals mit 60 Orten und 72 Bauwerken. Inzwischen wurde die Route aus kunst- und kulturhistorischer Sicht bis zum heutigen Zeitpunkt mehrfach erweitert: So wurden ab 2007 bereits weitere acht neue Stationen aufgenommen (65 Orte/80 Bauwerke). Und ab 2019 sind in nunmehr 73 Orten 88 Bauwerke der Romanik zu besichtigen, Bildung, Erholung und Touristen-Attraktion in einem Guß.

Wenn man den statistischen Erhebungen glauben kann, sind jährlich mehr als 1.5 Millionen Touristen auf Spurensuche, um die Bauwerke auf dieser historischen Route zu besuchen. Mit seiner Einbindung in das Projekt TRANSROMANICA, welches das kulturelle Erbe der Romanik mit weiteren vier europäischen Regionen und Provinzen verbindet (Thüringen, Kärnten, Italien und Slowenien), ist die romanische Strasse zweifellos auf dem Weg in eine Erfolgsgeschichte…

Hier der —> Link mit den Etappen unserer persönlichen Spurensuche

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (7)

04. -12.02.2023

Auf dem verschneiten Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes

Kammweg im Dreiländereck

Der Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes im Dreiländereck ist kein spektakulärer Gratweg mit gigantischen Steilabfällen rechts und links wie in den Alpen. Aber gerade im Winter sicher ein unvergeßliches Erlebnis! Der etwa 5km lange Kammweg s.o. verläuft zwischen dem Dreisesselberg (1312m) im Westen, dem Bayerischen Plöckenstein (1364m), dem Dreiecksmark-Bergsattel (1320m) und dem 1378 m hohen Böhmischen Plöckenstein im Osten. Er ist in diesem Winter mit trittsicheren Schneeschuhen sicher am besten zu bewältigen, will man nicht unmittelbar neben dem festgetretenen Kammweg  bis zu den Hüften tief im Schnee einsinken…

Schon der Aufstieg zum Dreisessel von Haidmühle aus (900m) ist bei hohem Schnee durchaus als kleine Herausforderung anzusehen:

Der „Winterwanderweg“ zum Dreisesselberg…

…ist nicht viel mehr als ein schmaler Pfad durch knietiefen Schnee…

…unter Bäumen wie aus einem Wintermärchen

Am Ende des Aufstiegs und kurz vor dem Bergplateau eröffnet sich ein weites Panorama, das uns in mannigfaltiger Form und Aussicht auf dem weiteren Weg begleiten wird:

Die natürliche Baumgrenze…

…kurz vor dem Kammweg

Der Aufstieg ist geschafft, der Hochkammweg beginnt unmittelbar am Dreisesselhaus:

Das Dreisesselhaus und der gleichnamige, sagenumwobene Felsen, auf dem vor langer Zeit einmal drei Könige über ihre Ländereien und deren Grenzen beratschlagt haben sollen. Sicher aber nicht im Winter…

Von hier aus beherrschen bedrohlich wirkende Felsformationen, bizarre Baumformen und etwas größere „Kieselsteine“ den verschneiten Weg:

Vor dem zerklüfteten Gipfelfels des Bayerischen Plöckensteins (Trojmezna hora):

Nur mit Fernglas zu erkennen: Ortschaften im Bayerisch-Österreichischen Grenzgebiet

Dank Fernsicht und Teleobjektiv scheint auch der ferne Hochsteingipfel nur einen Steinwurf von uns entfernt…

Der Bergsattel der Dreiecksmark (Trojmezi) ist der wohl bekannteste Platz des gesamten Grenzgebirgskamms, da sich hier die Grenzlinien von Deutschland, Österreich und Tschechien treffen. Die Grenzziehung an diesem Punkt erfolgte im Jahre 1765 durch einen Vertrag zwischen dem Passauer Fürstbischof und Kaiserin Maria Theresia. Heute fast baumleer, war dieser Platz vor wenigen Jahrzehnten noch von dichtem Nadelwald umsäumt:

Am Gipfelkreuz des Böhmischen Blöckensteins (Plechy):

Der Blick vom Plechy nach Süden geht auf das Mühltal in Oberösterreich

Zeit zum Innehalten und Genießen

Da der Nachmittag weit vorangeschritten ist, ist der Entscheid für den Rückweg sicher nicht der schlechteste. Ab Dreisesselhaus steht zudem noch der Tiefschnee-Abstieg nach Haidmühle bevor. Und wenn sich die Wintersonne hinter den blauen Bergen „verkrümelt“, wird es noch einmal empfindlich kalt werden: 

(v.k.)