Archiv der Kategorie: ► Unterwegs in Bildern:

In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren „größeren“ und „großen“ Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.

Wieder einmal in Wilhelmshaven…

15.08.2022

Der Wilhelmshavener Bontekai liegt direkt am Großen Hafen. Gleich dahinter befindet sich das Deutsche Marinemuseum

Das größte Exponat im Marinemuseum neben Minenjagd,- Torpedo- und Schnellbooten aus jüngster Vergangenheit: Der Lenkwaffen-Zerstörer „Mölders“. Er wurde in den 1990-iger Jahren mit dem Seeziel-System HARPOON, modernen U-Jagd-Torpedos und dem Nahbereichs-Anti-Raketenstarter RAM ausgerüstet. Seit 1970 im Einsatz, wurde der Zerstörer 2003 außer Dienst gestellt

Wieder einmal in Wilhelmshaven?

Genau genommen, bin ich heut das zweite Mal zu Gast in der Hafenstadt am Jadebusen. Mein Erstbesuch vor mehr als ca. 10 Jahren im (nicht zivilen) Marinehafen war berufsbedingt. Er hing mit mehrjährigen Entwicklungsaufgaben für die Deutsche Marine im Rahmen einer Zusammenarbeit der Fa. Teleconnect Dresden mit SIEMENS Bremen/ComNet zusammen. Damals waren auftragsgemäß Elektronik-Baugruppen für das NAVAL-Kommunikationssystem DICS zu entwickeln, zu testen und vor Ort zu evaluieren. Einzelne Komponenten (EMV) auch an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ (F216). Die F216 war zu diesem Zeitpunkt eines der modernsten Kriegsschiffe aus der „Brandenburg“-Klasse. Absolute HighTech in 5.000 Tonnen Stahl.

Soweit mir bekannt ist, ist die F216 noch immer im Rahmen von NATO- bzw. UN-Einsätzen unterwegs. Ihr Heimathafen ist der der Marinestützpunkt Wilhelmshaven, er liegt etwas nördlicher und etwa 2,5km vom Deutschen Marinemuseum entfernt. 

Die „Schleswig-Holstein“, auf der HDW-Werft in Kiel gebaut und 1995 in Dienst gestellt, ist in Wilhelmshaven beheimatet

Im untenstehenden Video-Clip einige Details zu diesem Schiff. Insbesondere zu der in seinem Bauch verbauten Nachrichtentechnik, an deren Implementierung ich mitarbeiten durfte. Die Fregatte ist gelegentlich, z.B. am Tag der offenen Tür/Open-Ship, im Kieler Marinestützpunkt zu besichtigen. Für Besucher und Interessierte unterliegen viele Räume nicht mehr der dringlichen Geheimhaltung. Sensible Bereiche jedoch (Funkraum, Systeme zur Radar- und Luftraumüberwachung, Systeme zur elektronischen Kampfführung und zur Feuerleitung, Einsatzbereiche für Sonaranlagen, Torpedos und Lenkflugkörper, Fernmelde- und Datenübertragungsanlagen usw.) sind nach wie vor top secret.

Blick zur Kaiser Willhelm-Brücke zwischen Großem Hafen und Ausrüstungshafen

Den (einstigen) Bremer Kollegen an dieser Stelle nochmals Danke für die damalige gute Zusammenarbeit und: „Moin, moin, Wilhelmshaven“…

(v.k.)

In Island

Island 24.06.-03.07.2022

Hinein in meine Überlegungen zum Konzept des Island-Reiseberichts platzt die Nachricht, daß am 03.08. der Vulkan Fagradalsfjall nahe Reykjavik ausgebrochen ist. Nach einer angekündigten Edbebenserie sprudelt aus einem 300m langen Bergriß glühend heiße Lava aus dem Inneren der Erde. Ein Ereignis im Land der Naturgewalten, der rauen Insel aus Feuer und Eis, das mittlerweile zum fast Alltäglichen gehört…

Hier der Link zu unserer Island-Reise 2022

Mit dem Ausbruch der Naturgewalten ist auf Island jederzeit zu rechnen…

image: pixabay

(v.k.)

Im Elbsandsteingebirge: Zwischen Teufels- und Höllengrund

05.06.2022

Die Tour startet und endet am linksseitigen Ufer der Stadt Wehlen. Mit den Zwischenzielen Dorf Wehlen, Teufelsgrund, Uttewalder Felsentor, Höllengrund und Steinerner Tisch  beträgt sie nicht mehr als 12km. immerhin waren wir ca. 5h unterwegs.

Sicher kann man sich auch andere Premierentage zur Einführung des 9€-Tickets der DB vorstellen als ein Pfingstwochenende. Die an der Wandertour gelegenen Einrichtungen in der Sächsische Schweiz waren jedoch an diesen Tagen- anders als die rappelvollen und überfüllten Nahverkehrszüge aus allen Himmelrichtungen – auf den erwarteten Ansturm der Wanderfreunde  gut vorbereitet. 

Ortszentrum Wehlen

Klein, aber fein: Dorf Wehlen

Alles scheint versperrt: Am Felsentor Uttewalde

Unterwegs. Rechts: Fragile Sandsteinformation

Elbflußfahrt unter Schweizer Flagge zwischen Wehlen und Rathen. Unten: Fernsicht zum Großen Bärenstein

Vor dem Cafe Welyn (Wehlen)

Blick auf die Felsformationen zwischen Wehlen und Rathen

(v.k.)

In den Landschaftsgärten von Fürst Pückler

25.05.-28.05.2022

Unsere diesjährige Fahrradtour führt uns nach fast vier Jahren (siehe unsere Tour 2018 in das Oberlausitzer Seengebiet) wieder in das Gebiet der Lausitz. Diesmal sind wir jedoch im Sächsisch-Brandenburgischen“ Grenzgebiet“ zwischen der Ober- und Niederlausitz unterwegs. Zur Entspannung und auch, um das gärtnerische Vermächtnis eines der spektakulärsten und schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts zu besichtigen. Auf gut ausgebauten und bekannten Radwegen sind wir von Cottbus aus über Forst, Bad Muskau und Spremberg unterwegs zu den Anwesen und Landschaftsgärten dieses Mannes. Wichtigste Ziele dabei: Die beeindruckenden Schloß- und Natur-Areale von Park und Schloß Branitz und Bad Muskau. Langjährige Aufenthalte des Lebemanns, Phantasten, Frauenhelden und romantischen Träumers Graf Heinrich von Pückler, des „Tollen Pückler“…  

Unterwegs zwischen Muskauer Faltenbogen und der Neiße

Kein „Kilometerfressen“, dafür aber auf drei Tage verteiltes gemütliches Radeln…

Im Ostdeutschen Rosengarten Forst (Lausitz)

In der Parkanlage des Rosengartens an der Neiße, die seit 1913 zu besichtigen ist

„Ein Stück Zaubergarten der Natur“…

…lobte das Forster Tageblatt die Rosen- und Gartenausstellung anläßlich ihrer Eröffnung im Jahre 1913

Im Muskauer Park  

„Bad Muskau wurde wesentlich durch das Wirken ihres wohl bekanntesten Sohnes, des Fürsten Pückler, geprägt. Hermann Ludwig Heinrich von Pückler- Muskau schuf den einzigartigen, weltweit bekannten Landschaftspark in der Zeit von 1815-1845. Der Park im englischen Stil begeistert durch beeindruckende Diagonal- und Fernsichten, große Parkwiesen, alte und seltene Baumbestände und belebende Wasserläufe. Er umfaßt 830 Hektar und ist beiderseits der Neiße angelegt, wobei der größere Teil in Polen liegt. Seit 2003 sind beide Parkteile durch eine Doppelbrücke wieder miteinanander verbunden. Ein Jahr darauf wurde Muskauer Park durch die UNESCO zum Welterbe erklärt“ (1).

Neues Schloß im Muskauer Park

Muskauer Parkimpressionen-1

Muskauer Parkimpressionen-2

Muskauer Parkimpressionen-3

Muskauer Parkimpressionen-4

Im Rhododendronpark Kromlau

Friedrich Hermann Rötschke ließ ab 1860 in fast 10-jähriger Bauzeit über den 35 breiten Rakotz (Rakotz=sorbisch für Krebs) einen halbkreisförmigen Brückenbogen aus Basalt- und Feldsteinen errichten. Dieser spiegelt sich im Wasser zu einem vollständigen Kreis. Der Basalt wurde aus Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz und Böhmen herangeschafft:

In Vollendung: Die Rakotzbrücke im gleichnamigen Rhododendronpark

Der Branitzer Park in Cottbus

„Mit dem Branitzer Park schafft Pückler eine äußerst reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft mit Hügeln, Seen, Baumgruppen und Solitärs. Sein langjähriger Freund und Berater Karl August Varnhagen von Ense sagt über Branitz: Die Schöpferkraft, der Geist und der Geschmack des Fürsten (Pückler) zeigten sich in allem, in Großem und in Kleinem. Aus einer Sandwüste ist unter seinen Händen ein Paradies geworden… Er hat hier mehr getan, als in Muskau, wo er eine Landschaft vorfand. Hier mußte er sie erst erschaffen“. Bereits zu Lebzeiten des Fürsten Pückler ist der Branitzer Park öffentlich zugänglich und eine beliebtes Ausflugsziel; ein Ort der Ruhe, Entspannung und Erholung“. (2)

Branitzer Blumenrabatte mit der Stele von Pücklers Ehefrau, Lucie von Pappenheim

Schloß Branitz im Wasserspiegel

Parksichten-1

Parksichten-2

Fürst Pückler, Bibliothek und Pyramide im Park

Literatur:

(1):  Von Wallenstein zu Pückler“, Bad Muskau Touristik GmbH
(2): „Fürst Pücklers Welt-Lebenskunst und Landschaftskunst“, Stiftung Fürst-Pückler-Museum
Karten-Image:  © OpenStreetMap-Mitwirkende

(v.k.)

Städtereise nach Madrid, Toledo und dem Escorial

26.03.- 03.04.2022

Hier die Links zu unserer Städtereise im Hochland von Kastilien und in die berühmten Gemäldegalerien von Madrid:

Eine Individualreise ohne eigenes Auto, dafür jedoch mit pünktlichen spanischen Verkehrsgesellschaften: Dem Flugunternehmen IBERIA, dem Bahnbetreiber Renfe, der innerstädtischen Metro und diversen Regionalbussen. Und schließlich den luftigen Reisebussen der HopOn-HopOff City-Tour… Unsere Ziele: Madrid, Toledo und der königliche Klosterpalast El Escorial.

Und nicht zu vergessen die Gemäldegalerien des Prado, der Sammlung Thyssen-Bornemisza und der Reina Sofia. Von „langer Hand“ und in diverser Fleißarbeit vorbereitet und nun endlich umgesetzt…

Von oben nach unten im Panorama: Madrid, Toledo und das El Escorial

(v.k.)

„Carolas Garten“ im 360°-Panorama

Leipzig, 27.02.2022

„Seit 2003 realisiert Yadegar Asisi die größten Panoramen der Welt. In Wien geboren, in Sachsen aufgewachsen und seit 1979 in Berlin lebend, hat er als Künstler, der das historische Panorama aus dem 19. Jahrhundert in das digitale Zeitalter überführt hat, eine singuläre Position inne. Die Themenvielfalt seiner Werke reicht von Stadtansichten über Naturräume bis hin zu historischen Momenten der Zeitgeschichte.

Das Panometer Leipzig präsentiert nun eine Reise in eine zauberhafte Welt -vertraut und doch ganz anders: COROLAS GARTEN thematisiert einen Garten wie aus der Sicht eines Pollenkorns oder eines Insekts. Als stünde man vor dem Blütenkelch einer Kamille, erschließt sich eine faszinierende Szenerie. Ringsherum öffnet sich der Blick auf die Welt des umgebenden Gartens und der Blumen, Pflanzen und anderen Bewohner.

Obgleich das Panorama einen Garten als Grundlage hat, hat Asisi die Szene verdichtet. Er stellt Elemente nebeneinander und verwebt sie in- und miteinander. So werden … alle vier Jahreszeiten in einem thematisiert. Angesprochen werden damit letztlich die großen Fragen und Themen des Lebens: Werden und Vergehen, Geburt und Tod, Wechselwirkungen und Schönheit“. (1)

 

 

 

 

 

 

PS: Die Fotos bzw. Collagen sind im Farblicht der Tagesmotiv-Scheinwerfer (s.o.) entstanden, was sich leider auf deren Qualität auswirkt…

Quellen:

(1): „Carolas Garten“, Besucher-Faltblatt des Panometers Leipzig, 2021

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (6)

07. -14.02.2022

Und wieder auf verschneiten Wegen unterwegs… 

Nach zwei Jahren unfreiwilliger COV-19-Abstinenz haben wir sie endlich wiedergefunden, die Berge und verschneiten Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Südböhmen und Oberösterreich! Es scheint alles noch genau wie zuvor im südöstlichsten Zipfel Deutschlands. Auch die gespurten Loipen und schneesicheren Pisten auf den Höhenlagen rund um den Dreisesselberg

Hier einige Bilder aus der Naturlandschaft des Grenzgebirges, von dem bereits Adalbert Stifter schwärmte: „Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast!“.

„Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet…“

Vor zwei Tagen hat es auf den Höhenzügen der Naturparks Bayerischer Wald/Böhmerwald geschneit…

…auch am Fuße des Duschlbergs bei Altreichenau. Im Hintergrund: Die Bergrücken des Böhmerwaldes in Oberösterreich.

Bei Postkartenwetter mit Langläufern unterwegs auf der A. Stifter-Loipe zwischen Neureichenau und Haidmühle. Im Hintergrund: Der von Stürmen schwer gebeutelte und seit Jahren fast kahle Dreisesselberg (1312m).

Am Almberg von Mitterndorf/Mitterfirmiansreuth (1139m): Blick auf die blaue (und leichte) Abfahrtspiste -idealer Übungshang für uns nach zwei „ausgefallenen“ Jahren…

Unsere Skiwanderung zum bewaldeten Haidel (1167m) beginnt bei schönstem Wetter, auf seinem Gipfel allerdings mcht sich dichter Nebel breit.

Skitour auf dem „Goldenen Steig“, früher eines der wichtigsten Handelsverbindungen zwischen Passau und Böhmen. Unten: Das Kirchlein Sankt Nepomuk, mit 1108m die höchstgerlegene Kirche im Bistum Passau

„Abends will ich schlafen geh`n“…

(v.k.)

Südfrankreich/Okzitanien

Südfrankreich 09.09.-27.09.2021

Ein (dreigeteilter) Südfrankreich-Urlaub voller Eindrücke: Zwischen Romanischer Kunst und Architektur, mittelalterlicher Geschichte und herrlichen Bergwanderungen in den Pyrenäen…

(v.k.)

Die Straße der Romanik

R o m a n,  R o m a n i k,  R o m a n t i k. . .

Kann eine Straße der Romanik romantisch sein? Und ob! Als Reiseweg an sich, der den Ort A mit Ort B verbindet, eher weniger. Dafür jedoch die Sehenswürdigkeiten, Denkmäler, Bauten und Städte, die seinen Verlauf säumen! Die gute Nachricht: Es gibt genau so eine Straße in Sachsen-Anhalt, die einen unschätzbaren Reichtum an mittelalterlichen Baudenkmälern verbindet. Und die allesamt aus der Zeit-Epoche zwischen 950 und 1250 u.Z. stammen. Ein Magnet für die in Stein gewordene Geschichte des Mittelalters. Und: Auf ihrem Weg lauern interessante Geschichten, Sagen und Mythen…

Übersichtskarte: Straße der Romanik, Stand: 2019

„Sachsen-Anhalt kann eine unvergleichliche Fülle an Baudenkmälern vorweisen, die einen geschichtlichen Einblick in die Epoche der Romanik bieten. Der Reichtum an kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern war Anlaß, 1993 diese Straße ins Leben zu rufen. Aktuell verbindet sie auf einer Gesamtlänge von mehr als 1000 Kilometern in 73 Orten Mitteldeutschlands 88 romanische Bauwerke: Kirchen und Dome, Klöster, Wehranlagen, Burgen und Pfalzen. Diese sind eng verknüpft mit der den Hauptschauplätzen deutscher Geschichte im Mittelalter. Seit ihrer Gründung hat sich die Romanische Straße zu einer der bedeutendsten Ferienstraßen Deutschlands entwickelt und zieht jährlich 1.5 Millionen Kultur- und Geschichtsinteressierte an. Seit 2007 ist diese Straße auch ein Teil der Europäischen Kulturroute TRANS-ROMANICA, die europäische Regionen in acht Ländern verbindet.“ (1)

Vor der Stiftskirche St. Cyriakus…

…in Gernrode/Harz

 

 

 

 

 

 

 

Die Romanische Straße umfaßt verläuft in Form einer großen „8“ und teilt sich so in eine Nord- und Südroute (siehe Übersichtskarte oben). Die nördliche Route umfaßt 26 Bauwerke in der Altmark nördlich von Magdeburg. Wichtige Orte, die eng mit der Entstehung des ostfränkischen bzw. des späteren Heiligen Römischen Reichs zusammenhängen, liegen auf der Südroute eben dieser „8“. Genauer am Nordrand des Ostharzes, wo sich seine bewaldeten Höhen zur Ebene im Norden hinabsenken.


Die Strasse der Romanik verspricht eine interessante und spannende Reise im Herzen Mitteldeutschlands. In den folgenden Beiträgen sollen die steinernen Zeugen dieser Zeitepoche vorgestellt werden:

Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE „Königsorte auf der Straße der Romanik“ auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet… 


  • Karten-Image:  Übersichtskarte „Das Mittelalter erleben: Die Strasse der Romanik in Sachsen-Anhalt“, Herausgeber: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, 2019
  • Quellentext (1) aus: „FASZINATION Strasse der ROMANIK in Sachsen-Anhalt“, Informations- Broschüre des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V.; Danzstraße 1, D-39104 Magdeburg
  • https://www.strassederromanik.de

(v.k.)

Königsorte an der Straße der Romanik (10)

09.08.2021

An der Strasse der Romanik: Im Kloster Hecklingen

Das Benediktinerinnenkloster Hecklingen

„Auf einer Nahtstelle zwischen auslaufender Magdeburger Börde und nordöstlichem Harzvorland liegt unweit der Bodestadt Staßfurt die … Hecklinger Basilika. Die früheste urkundliche Erwähnung eines Klosters liegt mit der Bulle des Papstes Innozenz II. aus dem Jahre 1140 vor. Dort wird Graf Bernhard I. von Plötzkau, der zwischen 1060 und 1070 verstarb,  ausdrücklich als der Stifter des Klosters bezeichnet, dessen Gründung dadurch auf die Mitte des 11. Jh. angesetzt werden kann. Jene Bulle aus dem 12. Jh. ist eine Antwort auf eine Bitte um Schutz, die von der ersten Hecklinger Äbtissin, Irmengard, an den Papst gerichtet worden war. Nach dem Aussterben der Plötzkauer (1147) übernahmen die Askanier die Vogtei. In einer Urkunde von 1190 wird das Kloster als Augustinerinnenkonvent bezeichnet“. (1)

Das üppig geschmückte Langhaus mit neo-romanischer Ausmalung, schmuckvollen Säulen und Kapitellen

Das Kirchenschiff mit dem farbenfrohen Engels-Zyklus

Hecklingens Ruhm liegt sicher auch im faszinierenden Zyklus der vierzehn Stuckengel begründet. Diese im Jahr 2001 restaurierten Figuren aus der Zeit um 1225 befinden sich beidseits der Langhauswände und dominieren in Ausstattung und Farbenfreude das gesamte Kirchenschiff. „Abends will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn“… Wer kennt sie nicht, die schützenden Engel aus der romantischen Oper Engelbert Humperdincks? 

Ein weiteres Highlight sind die Stuck-Köpfe über den Arkadenbögen der Nordwand, die zur gleichen Zeit wie die Stuckengel angebracht worden sind. Sie werden den Stiftern des Hecklinger Klosters zugeordnet. Unter diesen befinden sich neben auch Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg und seine Gattin Richenza.

Die Säulenhalle im westlichen Mittelschiff der kryptalosen Kosterkirche („Paradies“)

Die Klosterkirche besticht durch ihre üppige Ausstattung, insbesondere ihren Figurenschmuck und die überaus reiche Ornamentik. Die restaurierte romanische Bausubstanz mit ihrer neoromanischen Ausmahlung (1880) zählt damit (auch für uns) zu den schönsten Sakralbauten des Vorharzgebietes. Die in den 1990-iger Jahren erfolgte zweite Sanierung des Gebäudes wird sicher für jeden interessierten Laien sichtbar. Nachfolgenden Bilder zeigen einige Details:

In der Säulenhalle befinden sich die meisten der kunstvollen Bildhauerarbeiten

Säulenkapitell, Fensterdetail und 1,25m großer Stuckengel

Blattknospen-Kapitell, Taufstein (16.Jh.) und östlicher Chorraum

Von der angrenzenden romanischen Klosteranlage sind dagegen nur noch wenige Rudimente erhalten:

Nach 1559 wurde das säkularisierte Kloster in ein Rittergut umgewandelt und in der nachfolgenden Zeit zu einem Schloß umgebaut:

Quellen:

(1): Die Klosterkirche zu Hecklingen; PEDA-Kunstführer Nr. 470/2007

(v.k.)