Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen.
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt im warmen Golde fließen.
(Eduard Mörike)
Im Januar, 2017
Die Natur in tiefem Schlaf:
Mit ein wenig Fantasie erweckt das Foto den Anschein, als verbeugen sich Baum und Strauch tief und demütig vor einer Welt aus Schnee und Eis. Voller Anmut ist Ihre Verbeugung und nichts scheint diesen Moment zu stören. Eine weiße Welt, versunken und in sich gekehrt wie in tiefem, kindlichem Schlaf.
Das Bild strahlt auf mich eine so tiefe Ruhe und Andacht aus, daß man meint, es nur wortlos und mit großer Zurückhaltung ansehen zu dürfen, um seine Stille und Harmonie nicht zu stören. Eine Momentaufnahme der Natur in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit und Fragilität…
(vk)
Jede Blüte will zur Frucht, jeder Morgen Abend werden, Ewiges ist nicht auf Erden als der Wandel, als die Flucht.
Auch der schönste Sommer will einmal Herbst und Welke spüren. Halte, Blatt, geduldig still, wenn der Wind dich will entführen.
Spiel dein Spiel und wehr dich nicht, lass es still geschehen. Lass vom Winde, der dich bricht, dich nach Hause wehen.
Hermann Hesse
(v.k.)