Island_2022

Reise zur Insel aus Feuer und Eis

In aller Kürze:

  • Reisebüro-Reise „Island“ vom 24.06. – 03.07.2022   
  • Veranstalter: „Berge & Meer“
  • Flüge: mit Boeing 737/8, Fluggesellschaft: ISLANDAIR
  • Flugentfernung Deutschland-Island: ca. 2700km
  • Flugdauer von Berlin-Brandenburg (BER) —>Keflavik: 3h
  • Zeitverschiebung(MEZ) Deutschland —>Island: -2h

Unsere Reise: Ziele und geplante Höhepunkte

Geplant ist eine 10-tägige Rundreise vom 24.06.-03.07.2022 durch den Inselstaat Island. Konkret zu den wesentlichen touristischen Highlights entlang seiner gut ausgebauten Ringstrasse, weniger davon auf unsicheren Trails oder Trampelpfaden. Hin zu den spektakulären Wasserfällen, heißen Quellen und launischen Geysiren, zu den mächtigen Gletschern und den (in dieser Zeit hoffentlich tief schlafenden) Vulkanen. Hin in die abwechslungsreiche Natur des Landes mit ihren wunderschönen Seen, den überall sichtbaren Waldaufforstungen aber auch in die trostlosen Schotter- und Lavawüsten des Hochlandes. Hin zu den zerklüfteten Fjorden im Norden mit den beschaulichen Kleinstädten Egilstadir und Akureyri und in die Hauptstadt Reykjavik. Und natürlich auch hin zu den pfiffigen Isländern, ihrer Kultur, den mittelalterlichen Sagas und ihren auf Landwirtschaft, Industrie, exportorientiertem Fischfang und dem Dienstleistungssektor Tourismus basierenden Lebensgrundlagen. Übrigens: 94% der isländischen Bevölkerung leben in den Städten…

Auf der Insel aus Feuer und Eis und dann alles auf einmal!                                                                                      Oben: Erkaltete Feuerschlünde in vielen Regionen. Mitte: Mächtige Gletscher auf Talfahrt. Unten: Imposante Wasserfälle, treibende Eisberge und heiße Quellen.

Wer es genau wissen will: Die Tour ist beiliegend skizziert. Sie verläuft von der Halbinsel Snaefellsnes nach Süden und dann dem Uhrzeigersinn entgegen. Flugankunft und -abreise ist Keflavik Airport, der fast den gesamten zivilen und militärischen Flugverkehr der Insel abwickelt. Übrigens: Der Flughafen wurde während des zweiten Weltkrieges von den Amerikanern gebaut und im Jahre 1943 eingeweiht. Und: Island ist NATO-Partner ohne eigene Streitkräfte und seit 2010 offizieller Beitragskandidat der EU…

Die Einzelziele dieser Reise sind im nachfolgenden Reise-Link von „Berge & Meer“ mehr als detailliert beschrieben. Sie lassen sich nach Öffnen des Links in der dort angezeigten Menueleiste unter „Reiseverlauf “ abrufen.

Uns bleiben die Erlebnisse und tiefen Eindrücke der Naturgewalten, die Island in der Vergangenheit veränderten und noch bis auf den heutigen Tag formen.

Erloschene Krater im Borgarfjördurgebiet

Zur Vita Islands

Island ist mit einer Fläche von 103.000²m  die zweitgrößte Insel Europas im Nordatlantik. Ihre größte Ausdehnung beträgt in Ost-West-Richtung 500km, in Nord-Süd-Richtung 300km. Die Küsten der Insel mit ihren ca. 350.000 Einwohnern haben einen Umfang von etwa 6.000km. Und: 270km von Grönland entfernt und bei 66° 30` bereits vom nördlichen Polarkreis tangiert, liegen seine Wohlfühltemperaturen im Juli-Hochsommer gut 15° unter einheimischem Niveau. Kein Hinderungsgrund übrigens für die Expansionsansprüche der Normannen, die ab dem Jahr 870 u.Z. durch den Norweger Ingolfur Arnarson mit der Besiedlung der natur- und (damals) waldreichen Insel begannen.

Durch seine Lage auf dem mittelatlantischen Gebirgsrücken, direkt über der auseinanderdriftenden nordamerikanischen bzw. eurasischen Kontinentalplatte, ist die Erdkruste des Landes streckenweise gefährlich dünn. Die Risse in diesen Platten sind die Ursache für die bedrohlich hohe Frequenz an seismischen Aktivitäten und die große Zahl an verstummten, schlummernden oder aktiven Vulkanen mit Zugang in unser Planeten-Inneres. Das betrifft auch die Vulkane unter den gigantischen Gletschern von Vatna-, Lang- oder Myrdalsjökull. Die Entwicklungsgeschichte Islands ist reich an asche-, glut- und feuerspeienden Katastrophen. Das mittelalterlich Fremde und Bedrohliche aus dem Eingang zur Hölle wird heut von den Isländern jedoch mehr als pragmatisch genutzt: Erkaltete Lava wird zum Bauen verwandt, die Erdenergie in unzähligen Thermalkraftwerken zu Strom gewandelt und das heiße Wasser als Wärmequelle genutzt.

Thermalkraftwerk im Hochtemperaturgebiet Nesjavellir

Auch wenn die einheimischen Aluminiumhütten den Bauxit-Rohstoff vom anderen Ende der Welt (Australien) heranschiffen müssen, die (fast) kostenlose, unbeschränkte Erdenergie garantiert auch in diesem Fall hohe Gewinne für die beteiligten Unternehmen. Energieprobleme wie in Mitteleuropa: Fehlanzeige.

An diesem Paradies ist kein Haken, dafür gibt es allerorts eine ständig vorhandene, permanente Sorge beim Blick auf die große Zahl der ungebändigten vulkanischen Aktivitäten…

Erlebnisse in Bildern    

• Halbinsel Schneeberg (Snaefellsnes) mit Gletscher Snaefellsjökull

Ankunft am Basislager: Idealer Ausgangspunkt für weitere Exkursionen

Der mysteriöse Gletscher Snaefellsjökull…

…liegt mitten im Nationalpark der Halbinsel Snaefellsnes…

…im Westen der Insel

• Im Vergleich dazu ist der Nationalpark Thingvellir nicht nur ein Naturerlebnis par excellence, sondern darüberhinaus sowohl geschichtlich als auch geologisch mehr als bedeutungsvoll:

 

 

 

 

 

Denn: Am südlich gelegenen Thingvellirsee Thingvallavatn hielten die Isländer vor mehr als eintausend Jahren ihr erstes Parlament ab, im Jahre 930 u.Z. wurde hier das erste demokratische Parlament ausgerufen. Im See selbst wartet das wohl ungewöhnlichste und kälteste Schwimmerlebnis Islands: In der Silfra-Spalte, einer tektonischen Verwerfung zwischen den voneinander wegdriftenden Erdplatten, hat das glasklare Wasser das ganze Jahr über exakt zwei Grad Celsius. Das gesamte Gelände am See weist wegen dieser Plattentektonik gigantische Risse an Land und in den Felsen auf. Hier geht es weit hinunter in die Erde: 

Ehrwürdiger Thingplatz neben gigantischen Monsterspalten

Der mächtige Gullfoss-Wasserfall stürzt mit ohrenbetäubendem Lärm in die Schlucht des Flusses Hvita hinab, das Geysirgebiet im Tal Haukadalur ist bekannt für seine Naturschauspiele

• Die südlich gelegenen 15 Westmännerinseln sind durch unterirdische Vulkaneruptionen entstanden. Auf Heimaey, der größten dieser Inseln, brach 1973 der Vulkan Eldfell aus, in dessen Folge die gesamte Insel evakuiert werden mußte. Ein Teil der Gebäude wurde wieder ausgegraben, die Insel wird seitdem auch Pompei des Nordens genannt:

Vulkanisches Neuland auf Heimaey: Am Anfang des Vulkanausbruchs am 23. Januar 1973 öffnete sich eine Spalte mit mehreren Vulkankratern. Der Ausbruch dauerte bis zum 3. Juli 1973, Vulkanasche und Lava zerstörten 417 Häuser und Gebäude. Die Lava floß zum Teil über die Altstadt Heimaeys und zum Teil direkt ins Meer. Die Insel wurde um 2qkm größer. Unten: Blick in den Schlund eines der neu entstandenen Krater

• An der südlichsten Landspitze Dyrholaey erwarten uns steile Klippen und die Nistplätze von Tausenden von Seevögeln. Ein besonders drolliger Geselle mit rotem Schnabel ist der wohl bekannteste Vogel Islands- der Papageientaucher:

• Europas größter Gletscher in der Nähe des Nationalparks Skaftafell ist der (noch wenig erforschte) Vatnajökoll mit einer mittleren Höhe von 1.500m. Er mißt ca. 8.300km² (zum Vergleich: der größte Alpengletscher, der Aletsch, umfaßt 115 km²). Die Eisdecke des Vatna erreicht eine Dicke von 800-1000m, umfangreiche Gletscherzungen strömen nach allen Richtungen aus:

Vor einer der Vatnajökull-Gletscherzungen

Eine dieser am Südrand des Vatnajökull endenden Eisstrasse geht mit unserer Ringstraße auf Tuchfühlung. Denn: Die hier entstandene Jökulsarlon-Lagune wird von abgebrochenen Eismassen aus diesem Riesengletscher gespeist:

Mit dem Boot zwischen den Eisabbrüchen, die das ablaufende Gletscherwasser in der Lagune anstauen. Die unterschiedlichen Eisfarben entstehen durch Geschiebewege, Alter und Einschlüsse

• Weitere Eindrücke auf der Ringstraße in den Norden:

Oben: Ein blaugedecktes Hotel im Kirchenlook und sichtbare Wiederaufforstung in vielen Inselregionen.  Mitte: Die Herdubreid (1684m) ist die Königin der isländischen Berge. Unten: Gletscherflußbrücke und üppig blühende Kolonien der Alaskalupinie                                                                     

• Schon aus einigen Kilometern Entfernung sind die Sprühwasserwolken des mächtigsten europäischen Wasserfalls, des Dettifoss, zu erkennen. Über eine Abbruchkante von 100 Metern stürzen hier pro Sekunde ca. 500m³ Wasser in die Tiefe (zum Vergleich: Abbruchkante der Niagara Falls: 790m)   

Gischt und Wasserdampf über dem Dettifoss

• Am Rande der nördlichen Ringstrasse treffen wir im Myvatengebiet auf seinen nicht endenwollenden, weitgefächerten Mückensee. Auch auf die Felsformationen der versteinerten Trolle von Dimmuborgir und auf die brodelnden Schlammquellen im farbenprächtigen Hochtemperaturgebiet Namaskard.

Im Myvatn-Gebiet

• Akkureyri am Ende des längsten Fjords im Norden, des Eyjafjördur, ist mit 20.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Islands. Mit ihren bunten Häusern ist sie unbestritten eine supersaubere Kleinstadt mit viel Herz und vielen Farben:

In Akureyri, der Hauptstadt des Nordens

• Aber auch die ständig wechselnden Landschaften, das satte Grün der umgebenden Felder und die sanften Hügel am Rande des Fjords transportieren uns gedanklich mühelos in die seenreiche Alpenlandschaft Mitteleuropas:

Haltepunkt in der Region Akureyri, in der..

…Islands Felder mehr als gut bestellt sind

• Noch etwas Besonderes: Neben dem Papageientaucher sind es auch die Islandpferde, die zu den Wahrzeichen des Landes gehören. Die auf den weiten Ebenen fast frei lebenden Tiere sind robust und kraftvoll. Sie werden seit mehr als 1000 Jahren, also seit Besiedlung der Insel durch die Wikinger, rein gezüchtet. Einmal exportierte Tiere dürfen die Insel nicht mehr betreten, um Krankheiten zu vermeiden:

Große und kleine Isländer heischen nach Aufmerksamkeit…

• Das aus drei Stadtteilen entstandene Reykjavik ist mit 125.000 Einwohnern die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt. Modern und sauber, cool, dynamisch und idyllisch wie eine Kleinstadt ist sie optisch am besten vom Turm der Hallgrimskirkja oder vom Perlan aus zu erkunden.

Reykjavik  mit moderner Hallgrimskirkja, Geschäftshäusern und Rathaus

Alt-und Neustadt gehen nahtlos ineinander über, vom neuen Perlan-Gebäude mit rotierender Glaskuppel hat man beste Sicht auf die Stadt

…und auch an den Weihnachtsmann-Briefkasten haben die Isländer gedacht

Vertu saell, Island!

Zum Lesen/Anschauen:

  1. Marco Polo: „Island“, Mairdumont GmbH & Co. KG, Ostfildern, 15. Auflage 2020
  2. Goldstadt-Reiseführer: „Island“, Goldstadt-Verlag Pforzheim, 1991
  3. Stefan Loose: „Island“, Travel Handbücher, DuMont Reiseverlag  Ostfildern, 1. Auflage 2018

Im Internet:

flag: pixabay.com

(v.k.)