Südfrankreich: Im Land der Katharer

Im Katharergebiet des Languedoc und der Midi Pyrenees

1. Das Ende eines Glaubens

Letztes Bollwerk der Katharer: Die Festung Montsegur. Im Vordergrund der senkrechte Felsabbruch des Roc de la Tour

Wir schreiben das Jahr 1244. Als am 16. März am Fuße der Festung Montsegur 224 Männer und Frauen verbrannt werden, geht eines der dunkelsten und tragischsten Kapitel im Südosten Frankreichs zu Ende:

Die Bergfestung Montsegur- in 1200m Höhe gelegen und nur über einen schmalen Pfad zugänglich- gilt mit ihrer Ringmauer als uneinnehmbar. Aus gutem Grunde. Denn: Während der Zeit des päpstlichen Kreuzzuges gegen die Glaubensgemeinschaft der Katharer (Albigenserkreuzzug von 1209-1229) und in der Zeit danach ist die Burg für viele der verfolgten Bonshommes zum stark befestigten Rückzugssort geworden. Ab 1232 ist Montsegur Sitz der Kirche der Katharer. Dies sowohl für seine einfachen Gläubigen (Credentes) als auch für die Führungselite dieser Gemeinschaft, die Vollkommenen (Perfecti). Und unter dem Schutz der als Faydits (Gesetzlose) bezeichneten Ritter der Festungsgarnision, die seit Jahrzehnten gegen die Inquisition und die französische Krone kämpfen…

Als 1242 mehrere Vetreter der römischen Inquisition durch eben diese Faydits in der okzitanischen Burg von Avignonet meuchlings ermordet werden, beschließt das Konzil von Beziers, Montsegur zu zerstören. Der französische König Ludwig IX. läßt mehr als 6.000 Kriegsknechte gegen die „albigensischen Ketzer“ aufmarschieren und ab Mai 1243 die Katharerburg und die vorgebaute Burgsiedlung (Castrum) belagern. Dabei liegt die Führung des Belagerungsheeres in den Händen des königlichen Seneschalls, Hugues des `Arcis und des Erzbischofs von Narbonne, Pierre Armiel.

360 Männer, Frauen und Kinder, darunter 95 Kämpfer, sehen bei gut bevorrateten Lagern der Abriegelung mit Gelassenheit entgegen. Allerdings nur bis zum Dezember, als nach Erstürmung der vorgelagerten Torfelsen-Bastion Roc de la Tour der Belagerungsring endgültig geschlossen wird. Nach Einnahme dieses Außenpostens durch französische Soldaten, ortskundige Führer und aus der Gascogne angeworbene Gebirgskletterer geht ab sofort ein Dauerbeschuß durch Steinschleudern und Katapulte auf die Eingeschlossenen nieder. Ein kalter Winter nimmt vom Land und dem Pog Besitz, die  erhoffte militärische Unterstützung durch die mächtigen Landesfürsten bleibt aus.

Zur Erinnerung an den massenhaften Feuertod der Katharer im März, 1244

Im folgenden Frühjahr steht Montsegur vor der Kapitulation, Nahrungsvorräte und Besatzung sind erschöpft. Am 2. März 1244 werden durch den Chef der Burg-Garnision, Roger de Mirepoix, und den Seneschall von Carcassonne, Hugues des Arcis, Kapitulationsverhandlungen aufgenommen. Der Garnision wird nach einem Waffenstillstand von zwei Wochen freies Geleit zugesichert. Die Katharer erwartet eine sofortige Exekution ohne vorheriges Gerichtstribunal oder Urteilsspruch: Der Feuertod, falls sie ihrem Glauben nicht abschwören und zur katholischen Kirche konvertieren. Sie waren das vorrangige Ziel der Inquisition von Papst Innozenz III. und des obersten Vollstreckers der kirchlichen Gerechtigkeit, des Großinquisitors Simon de Montfort.

Am Berghang unterhalb der Festung werden Holzpalisaden und Scheiterhaufen errichtet und in Brand gesteckt. Der Überlieferung zufolge bekennt sich jeder Katharer, angeführt von ihrem Bischof Bertrand Marty, erneut zu seinem Glauben. Mit Hilfe von Leitern, die an die Palisaden angelehnt sind, stürzen sich die Bonhommes in die Scheiterhaufen, während man die Verwundeten auf ihren Tragen über den Zaun hineinwirft. Ein einfacher Gedenkstein steht heut an diesem Platz, auf dem damals die Flammen loderten…

Es ist der Anfang vom Ende. Und der letzte Akt eines erbarmungslosen Krieges gegen eine der größten religiösen Bewegungen des Mittelalters. Der Katharerkreuzzug von 1209-1229, der mit unglaublicher Gewalt und unfaßbaren Greueltaten gegen die Bevölkerung geführt wurde, endet in Montsegur mit der existenziellen Vernichtung der Katharer. Insbesondere ihrer geistlichen Elite. Weite Teile Südfrankreichs sind in Schutt und Asche gelegt, das Longuedoc mit seiner hohen Kultur, seiner Toleranz und seinem Liberalismus ist verwüstet. Die noch verbliebenen Perfecti fliehen 1275 in die Lombardei. Von 1318-1325 wird durch Jaques Fournier, dem späteren Papst Benedict XII., in Pamiers ein Inquisitionsgericht gegen noch im Untergrund agierende Katharer installiert. Die hier entstandenen Geheimdossiers, Verhörprotokolle und Urteile, insbesondere gegen die Bewohner der Gemeinde Montaillou, werden erst durch Freigabe durch das „Heilige Offizium“ (1980-iger Jahre) öffentlich. Bis zum Jahr 1320 säubert die Inquisition die letzten Schlupfwinkel der „Ketzer“ auch in Mailand, Genua, Venedig und Florenz. 1329 lodern die letzten Scheiterhaufen für gläubige Katharer in Carcassonne, 1381 wird in Sienna der letzte Katharer öffentlich verbrannt. Am 3. August 1412 gräbt man westlich von Turin feierlich die Gebeine von 15 toten Vollendeten aus und übergibt sie dem Feuer. Das Ende vom Ende.

Pyrenäen-Hochebene mit dem Dorf Montaillou und Überresten der Burganlage aus dem 13. Jhd.

2.  Zur Geschichte der Katharerbewegung

Um das politische und religiöse Drama im mittelalterlichen Südfrankreich des 13. Jahrhunderts verstehen zu können, muß man von belastbaren historischen Dokumenten ausgehen:

Erstaunlicherweise sind die Kenntnisse aus dieser Zeit umfangreich und mehr als präzise. Sie stammen überwiegend aus kirchlichen Quellen und den Protokollen der Inquisition. Es sind Verhörprotokolle und detaillierte Niederschriften über die straffe Organisation sowie die Riten und Glaubensgrundsätze der Katharer, die über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren als Häretiker, also als Ketzer, verfolgt und ermordet wurden. Von originalem Schriftgut der Abweichler selbst ist äußerst wenig erhalten. Dafür ist die Liste an begleitender Literatur zu diesem Ereignis, das im 13. Jh. große Teile Südfrankreichs mit Blut befleckt hat, fast unüberschaubar lang.

Im Frankenreich nimmt die neue, aus dem Osten kommende christliche Glaubenslehre im 12. Jahrhundert ihren Anfang. Ausgehend von der Stadt Albi im Zentrum der heutigen Region Okzitanien. Mit ihrer Kritik an der katholischen Kirche, die statt tätiger Nächstenliebe dem Mammon Geld und Macht frönt, erwerben sich die Wanderprediger dieser Religionsgemeinschaft schnell viele Anhänger. In Papst und Kirche sehen sie die große „Hure Babylon“ der Apokalypse. Doch nicht nur im ländlichen Raum und beim einfachen Volk erstarkt die neue Bewegung, auch angesehene Familien und große Teile des okzitanischen Adels zählen zu ihren Sympathisanten und tätigen Unterstützern. Es entsteht eine straff organisierte katharische Kirche von Gläubigen, Vollkommenen, Diakonen und Bischöfen. Dabei wird angenommen, daß die Führungselite zu keiner Zeit (und in ganz Westeuropa) mehr als 10.000 Mitglieder umfaßt hat.

Die okzitanischen Landesfürsten und Unterstützer des neuen Glaubens, insbesondere die Comtes von Toulouse und Foix, wenden sich gegen die katholische Kirche und den König von Frankreich. Sie verteidigen ihr Land und gleichzeitig ihre politische Unabhängigkeit und Religionsfreiheit. Dabei geht es nicht nur um theologische Auseinandersetzungen, es geht natürlich um Geld und Einfluß sowie um Machtansprüche gegenüber dem Papst und der französischen Monarchie! Auf den Ländereien sowie in ihren Burgen und Bergfestungen finden die vermeintlichen Ketzer nicht nur Duldung und Unterstützung im Glauben. Sondern auch offene Sympathie, Unterkommen und tatkräftige finanzielle und militärische Hilfe. Über lange Zeit und bis zum bitteren Ende…

Dabei sehen sich die Katharer selbst als „gute Christen“, jedoch mit einer dualistischen Weltanschauung und im Widerspruch zur biblischen Schöpfungsgeschichte: Danach ist alles Materielle, incl. die Schöpfung, die Welt und die Menschen böse, weil Satan sie geschaffen hat. Die guten Dinge jedoch, die Seelen und der Himmel, sind gut und bei Gott zu suchen. Die Welt der Materie, die aus Leid und Unglück besteht, kann somit nicht Gottes Werk sein, der die Güte verkörpert! Und: Jedes Lebewesen besitzt eine Seele. Jede ist die Seele eines gefallenen Engels, die im ewigen Kreislauf der Reinkarnation mehrmals auf die Erde zurückkehrt, bis sie endgültig aus der Gefangenschaft des Körpers befreit wird. Anziehend für die meisten Gläubigen: Die katharische Seelentaufe am Lebensende ohne Gegenleistung als Sündentilgung pur. Die Vollkommenen, die diese Taufe (das Consolamentum) erhalten haben, sind dem Fasten, dem Zölibat sowie der Arbeit verpflichtet. Auch das Töten von Tieren ist verboten. Als Prediger und schwarz gekleidet durch das Land ziehend, lehnen sie danach alles Weltliche, incl. Ehe, Sexualität, Eigentum und festen Wohnsitz radikal ab. Das betrifft auch Speisen wie Fleisch, Käse und Milch. Nur Brot, Fisch, Gemüse und Früchte waren ihnen erlaubt…

Unabhängig vom Glauben und ihrer sprichwörtlichen Bescheidenheit bleibt jedoch manches schwer verständlich: Wie erstrebenswert und human z.B. kann die von den Katharern geforderte radikale Reinigung des Christentums von Besitz, Macht und Geld sein, wenn sie gleichzeitig die Menschen von sozialer Bindung, von Menschlichkeit, Sinnlichkeit und Wärme „reinigt“ (siehe oben)?  Eine tröstliche Welt: Fehlanzeige! Und da die Erde Teufelswerk und abgrundtief schlecht ist, kümmert es die katharische Kirche wenig, was mit ihr und allem Leben darauf in der Zukunft einmal sein wird…

3. Die Burgen der Katharer

Die militärischen Operationen und Schlachten gegen die Häresie wurden auf dem gesamten Gebiet Okzitaniens geführt. Es umfaßt die Regionen Longuedoc-Roussillon und Midi-Pyrenees, die bis zur Verwaltungsreform 2016 bestanden. Ein riesiges Gebiet zwischen der Gascogne im Westen und der Provence im Osten, zwischen den Flüssen Lot im Norden und der Tet im Süden. Dabei standen insbesondere die Grenzfestungen im Süden zwischen dem Longuedoc und dem damals katalanischen Roussillon (heute: Pyrenees Orientales) im Zentrum des Widerstands: Es handelt sich um die Burgen von Aguilar, Puilarens, Peyrepertuse, Queribus und Termes (die „fünf Söhne von Carcassonne“). Diese und andere Zitadellen sind auch unter dem Namen „Burgen der Katharer“ bekannt. Von ihnen ist nach meiner Kenntnis einzig Montsegur im Auftrag der katharischen Kirche als deren Bischofssitz, sowie als Wohn- und Rückzugsort erbaut worden. Alle anderen Burgen (Minerve, Termes, Usson, Foix u.a.) sind ursprüngliche Besitzungen des okzitanischen Adels und seiner Landesfürsten. Sie befinden sich vorrangig in den Departements Aude und Ariege. Wie Adlernester thronen sie stolz und trotzig über dem Vorland der Pyrenäen. Ein Anblick, der dem Betrachter den Atem rauben kann…

Bergrücken im Grenzland zum Roussillon: Das Fenouilledes

Weil wir uns selbst ein Bild machen wollen, haben wir einige dieser Felsenburgen besucht:

Katharerburgen (rot) im Longuedoc


1. MONTSEGUR  

In der Übersetzung ist Montsegur der „Sichere Berg“. In 1207m Höhe gelegen, scheint die Feste in den Bergen des Ariege unbezwingbar zu sein- ein Trugschluss. Im Sprachgebrauch der katharischen Kirche und ihrer Gemeinde ist sie die „Festung des Lichts“, aus Sicht ihrer Gegner allerdings die „Synagoge des Satans“, also eine berüchtigte Ketzerhochburg. Heute ein fast mystischer Ort.

Mit Genehmigung des Grundherren Reymond de Pereille wird die Festung auf dem „Pog“ im Jahre 1204 durch die Katharer als Wohnsitz für deren geistliche Elite wiederaufgebaut und im Verlauf der militärischen Auseinandersetzungen stark befestigt. Seit 1232 Hauptsitz und Hochburg des Katharismus, fällt Montsegur 1244 nach heldenhaftem Widerstand (siehe oben).

Der Pog (okzitanisch für Berg) mit der Feste Montsegur

Festungshof und Verteidigungswerke im Burginneren

Die Mauern von Montsegur geben den Blick frei auf das vorgelagerte Plantaurel-Gebirgsmassiv

Vor dem Aufstieg zum Pog: Gedenkstein auf dem „Prat del Cremats“, dem Feld der Verbrannten. Die Stele trägt die Inschrift: „Den Katharern, den Märtyrern der reinen christlichen Liebe“


2. PUIVERT

Weder Felsspitzen noch schwindelerregende Steilhänge- das Chateau Puivert erhebt sich auf einem sanften Bergrücken des Quercorb zwischen den Städten Lavelanet und Quillan. Die Burganlage des Vicomte de Bruyeres befindet sich im 13. Jh. in Besitz der Familie Congost, die nach dem katharischem Glauben lebt. In einer Hochburg der Kultur und der mittelalterlichen Troubadure, der schönen Künste und Jongleure. Nach 3-tägiger Belagerung ergibt sich die Burg im Herbst 1210 den Kreuzfahrern. Die Tochter Saissa wird am Fuße des Montsegur als Ketzerin verbrannt.

Das Chateau Puivert

Bergfried, mit Spitzbögen überwölbte Kapelle und farbenfroher Gobelin aus dem „Saal der Musikanten“


3. CARCASSONNE

Carcassonne ist seit dem 9. Jh. eine der bestausgebauten Zitadellen eines Verteidigungssystems im Longuedoc, welches zur Grenzsicherung gegen das südlich gelegene Katalonien ausgerichtet ist. Sie gehört zu den Hauptstützpunkten der Katharer über dem Aude-Tal und ist im Besitz des Vicomte Trencavel. Nach dem Blutband von Beziers, wo 20.000 Menschen massakriert werden, wird auch Carcassonne 1209 von den Kreuzfahrern belagert. Die Stadt muß kapitulieren, 400 Katharer werden verbrannt oder gehängt. Danach wird Carcassonne Hauptquartier des Kreuzzugs unter Simon de Montfort.

Silhouette von La Cite, der Festungsstadt Carcassonne

Vor dem Westtor der Stadt

Wehrgang und äußerer Befestigungsgürtel

Teil der 3km langen Stadtmauer an der Westseite, Freilichtbühne, Rue Carcas und Rosette der Basilika Saints Nazaire

Torburg am Osttor, Trencavel-Ausleger, Madame Carcas und der Fluß Aude mit moderner Stadtbrücke. Im Hintergrund  das Bergmassiv der Montagne Noire


4. PUILAURENS

Die Burg Puilaurens erhebt sich auf einer   Felsspitze oberhalb des Boulzane-Tals und unweit der Schlucht von Pierre-Lyz. Sie gehört zum Besitz des Vicomte de Fenouilett aus dem Königshaus von Aragon. Als sicherer Rückzugsort der Katharer widersteht die Burg allen Angriffen der Kreuzfahrer. Nach einem Hinterhalt 1256 muß die Burg jedoch kapitulieren; sie gelangt 1258 in den Herrschaftsbereich der französischen Krone.

Extrem schwer zugänglich und in atemberaubender Höhe…

…ist das Chateau Puilaurens eine der majestätischsten Burgen der Pyrenäen.

Fast in den Wolken gelegen und aufgrund seiner strategischen Lage…

…beherrscht es von seinem bewaldeten Burgfelsen aus das gesamte Umland.

 


5. PEYREPERTUSE

Peyrepertuse  ist die größte Festungsanlage der Katharer. Sie liegt in der französich-katalanischen Grenzregion auf einem 800m hohen Felssporn im Bergland von Corbieres. Und in der Landschaft des Fenouilledes mit schroffen Bergrücken, tiefgrünen Tälern und lieblichen Weinbergen. Wie Queribus ist sie Bestandteil des gegen Katalonien ausgerichteten Grenzsicherungssystems. Die Felsenburg gehört bis zur (nicht vorgesehenen) Belagerung durch die Kreuzfahrer und der Kapitulation am 16. November 1240 zur Grafschaft Besalu, einem kleinen katalanischen Landstreifen. Eine blutige Belagerung bleibt Peyrepertuse jedoch erspart: Die Übergabe an die königlichen Truppen erfolgt aus- Mangel an Vorräten! Mit dem Abkommen von Corbeil 1258 fällt sie auch vertraglich an die französische Krone. 

Aus der Vogelperspektiv und via Teleobjektiv: Peyrepertuse in Form eines riesigen Schiffes mit einer Länge von 300m

Aufgang zur Ringmauer des alten Donjon

Nicht mehr weit bis zu den Wolken: Eine der vier Zisternen auf dem Felsen von San Jordi

Uneinnehmbar? Der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist auch im 13. Jahrhundert relativ…


6. QUERIBUS

Die Burg Queribus tront auf einer Höhe von 730m mächtig und eindrucksvoll auf einem der Festung Peyrepertuse benachbarten Felskamm. Mit drei aufeinanderfolgenden Ringmauern und in Sichtweite zu ihrer größeren Schwester scheint sie unbezwingbar. Zum Königreich Aragon gehörend, wird sie Im Jahr 1239 an Frankreich verkauft. Da die örtlichen Befehlshaber den Katharern- auch nach dem Fall von Montsegur– weiterhin Untersützung und Unterschlupf gewähren, wird Queribus 1256 als deren letzte Widerstandsinsel belagert und muß gleichzeitig wie Puilaurens aufgeben.

Wie ein Adlernest in höchster Höhe: Die Burg Queribus ist auf dem blanken Stein erbaut

Queribus sitzt auf einem Felsen, der den Paß „Grau de Maury“ überragt. Im Süden liegt das Tal der Agry

Die beeindruckende Masse des vieleckigen Bergfrieds vor dem kargen Bergrücken der Corbieres

Der Burgaufgang über eine bewehrte Treppe neben meterdicken Mauern


Die Berge der Corbieres mit ihren Weinhängen waren der Beginn und sind auch das Ende unserer Reise in das Land der Katharer. Einer Reise in das dunkle Zeitalter der Glaubenskriege und zu den mittelalterlichen Bollwerken der Häresie in Südfrankreich.

in der Landschaft des Fenouilledes mit schroffen Bergrücken, tiefgrünen Tälern…

…und lieblichen Weinbergen

Doch die von Kirche, Kreuzfahrern und der Inquisition vor 800 Jahren verübten Grausamkeiten an Andersdenkenden haben uns sehr nachdenklich zurückgelassen. Nach Einschätzung des polnischen Essayisten Zbigniew Herbert „…hätte der Glaube der Katharer bei der Ausformung des geistigen Antlitzes der Menschheit eine ebenso machtvolle Rolle spielen können wie der Buddhismus oder der Islam“. Interessant, doch Mutmaßungen sind nicht unsere Baustelle.

Wie viele wissen wohl von dieser Zeit?  Wir waren vor Ort und haben uns ein erstes Bild gemacht…

zum Lesen/Anschauen:

  • Georges Serrus: „Land der Katharer“; Edition Loubatieres, 1990
  • Rene Weis: „Die Welt ist des Teufels-Die Geschichte der letzten Katharer“, G.Lübbe Verlag, 2001
  • Tourismusführer Aude, Pays Cathare, 2019/2020
  • „Die Inquisition“;  GEO Epoche -Das Magazin für Geschichte, Nr.89/2018
  • „Die Festungsstadt Carcassonne“, Editions du patrimoine, Paris 1998
  • Frankreich-Reiseführer, Dorling Kindersley Verlag GmbH München, Neuauflage 2017/2018
  • Franjo Terhart: „Unentdeckte Pyrenäen“, National Geographic Adventure Press, Goldmann Verlag München, 2003
  • Georg Brun: „Das Vermächtnis der Katharer“, F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung München, 2000
  • Zbignew Herbert: „Opfer der Könige“, Frankfurt/M., 1996, S.47.
  • Naturzeit aktiv „Pyrenäen“, Naturzeit Reiseverlag e.k., 82288 Kettgeisering, Mai 2018
  • Youtube: Geschichte der Katharer/Histoire des Cathares

im Internet:

  • https://chateau-marcel.com/de/geschichte-der-katharer/
  • https://www.payscathare.org/de/das-netz-der-baudenkmaeler-in-der-region-aude-pays-cathare
  • https://www.burgen.de/frankreich/die-burgen-der-katharer
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Carcassonne
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Okzitanien_(Verwaltungsregion)
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_des_Montsegur
karten-images:

(v.k.)