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In sieben Tagen zu Fuß über die Alpen

3.-11. September, 2024

Allein über die Alpen- es ist geschafft !

Zum MYTHOS Alpenüberquerung

Zugegeben: Wir zwei haben uns schon lange mit dem Thema Alpenüberquerung beschäftigt. Verrückte Ideen kann man ja immer spinnen. Wenn (!), also wenn wir es wirklich angehen würden, so sollte es ein Abenteuer werden, das uns nicht nur ein wenig, sondern ganz fordert: Physisch, mental und emotional. Einmal im Leben die Alpen überqueren und mit ureigener Energie und Beharrlichkeit das schaffen, was mit Auto, Bus oder Zug schon in ein paar Stunden möglich ist. Sicher für viele und auch für uns ein langgehegter Traum. Denn wir lassen wir uns ein auf ein Abenteuer inmitten der Bergwelt des Alpenhauptkamms, dessen Verlauf und (hoffentlicher) Erfolg im wesentlichen durch eigene Kraft und eigenen Willen bestimmt sein werden.  Doch: Welche Risiken birgt so eine Reise und schätzen wir diese richtig ein? Haben wir uns umfassend vorbereitet? Mit welchen Unwägbarkeiten im Gebirge müssen wir rechnen und- was wichtiger ist- werden wir diesen begegnen können? Auch wenn die Monate August-September die beste Zeit für eine Alpenroute sind, extreme Wettereinbrüche und Schneefall unterhalb 2.000m sind hier nichts Außergewöhnliches. Und: Abbrechen ist die schlechteste aller Optionen…

In Hinblick auf körperliche Fitness, Ausdauer und Belastbarkeit bei den zu erwartenden Tages-Touren (Länge der Auf- und Abstiege, Distanzen, Gehzeit, Trittsicherheit) haben wir uns in den vorangegangenen Jahren im Gebiet der Allgäuer und Ötztaler Alpen bereits etwas näher umgeschaut. Genauer gesagt, wir haben uns nicht nur umgesehen, sondern sind einzelne Abschnitte des legendären E5-Fern-Wanderweges im oberen Ötztal selbst gewandert. So im Gletschergebiet des Rettenbachferners, von der Braunschweiger Hütte über das Pitztaler Jöchl, auf dem Venter Höhenweg oder von Zwieselstein zum Timmeljoch. Und haben sie für uns persönlich getestet, siehe (1),(2). Mit dem Ergebnis: Der E5 ist konditionell sehr anspruchsvoll, setzt allerdings auf Berghütten mit ihren Matratzenlagern, unvermeidlichen Katzenwäschen oder diversen Gerüchen im Schuhraum, die nicht so unser Ding sind. Berghütten sollten zudem bereits lange im Vorfeld reserviert werden. Auch die Vorstellung, 6-10 Tage mit schwerem Wandergepäck unterwegs sein zu müssen, ist nicht gerade die Verlockung pur.

Alternative Alpenüberquerungen im Vergleich zur Hauptroute des E5 (der übrigens in seiner vollen Länge über 600 km von Konstanz am Bodensee bis nach Verona führt), sind in (3) vom Magazin BERGZEIT im Detail analysiert. Sie kombinieren auf bekannten Wegen sinnvolle Etappen, gute Übernachtungsmöglichkeiten und reizvolle Alpenlandschaften miteinander. Zu den schönsten Wanderrouten mit weniger als 120km Gesamtlänge, einer Gehzeit unter 10 Tagen, einem Gesamtaufsteig unter 6.000 Höhenmetern und einem mittlerem Schwierigkeitsgrad (d.h. 3) gehören folgende: Spitzingsee-Sterzing, Tegernsee-Sterzing, Garmisch-Sterzing und Oberstdorf-Meran.

Die Tour im Überblick

Unsere Wahl: Eine Treckingtour von Oberstdorf nach Meran, individuell und ohne Guide sowie nur mit leichtem Tagesgepäck im 30l- Rucksack! Dazu: Übernachtungen mit Hotelkomfort (in den Tälern) incl. Transport unseres Zusatzgepäcks. Etwas Komfort darf es also in unserem Alter schon sein! Der geeignete Anbieter dafür: Die ALPINSCHULE INNSBRUCK. Durch  ASI-Reisen bereitgestellt werden neben einer detaillierten Routenbeschreibung auch recht gutes Kartenmaterial sowohl eine detaillierte Wegeführung via Handy & GPS App. Im Nachhinein: Ohne GPS-orientierte Online-Navigation ist für uns eine alpine Tour schwer vorstellbar. Zumal mobile Handy-Daten nicht in jeder Region verfügbar sind. Ein weiteres Plus, das nicht bei jedem Anbieter verankert ist: Der Rücktransport via Shuttlebus zum Ausgangsort!


Und noch einen Vorteil haben wir, auch wenn seitdem schon viel Wasser die Rhone heruntergeflossen ist: Wir müssen uns ausschließlich um uns selbst kümmern! Nicht um alpin unerfahrene 50.000 Soldaten, Pferde und 37 Kriegselefanten, mit denen der kathargische Heerführer Hannibal im Jahre 218 v. Chr. von der iberischen Halbinsel aus über die Alpen zog. Seine Reisedauer über die von Wissenschaftlern favorisierte (südliche) Alpenroute von der Stadt Valence am linken Ufer der Rhone über den Col de Grimone und den Col de la Traversette betrug immerhin ca. 15 Tage (4). Doch das nur am Rande…

Unsere Wandertour liegt zudem viel weiter östlich, ist nicht einmal halb so lang und führt uns in einer reichlichen Woche vom Kleinwalsertal über das Lech-, Inn-, Ötz- und Passeiertal vom Allgäu nach Südtirol. Auf diesem Weg werden wir mehrere Pässe, Sättel und Bergrücken in den Allgäuer,- Lechtaler,- und Ötztaler Alpen passieren, bis wir schließlich am Timmelsjoch den Alpenhauptkamm von Tirol nach Südtirol überschreiten:  

Grobe Tourenübersicht: Von Nord nach Süd unterwegs über fünf Alpentäler, drei Alpenrücken und den Alpenhauptkamm am Timmelsjoch. © OpenStreetMap-Mitwirkende

Auf historischen Walserwegen in Richtung Arlberg und Lechtal: Der Hochalp-Paß (1938m). Im Hintergrund das Geißhorn mit seinen 2366m

Die Tour in Etappen, mit wenig Text aber reichlich Bildern

Etappe1:  Ankommen im Allgäu

8km, ⇑150m/⇓150m, 4:30h

Ankunft aus Freiberg via Oberstdorf im Kleinwalsertal, welches als österreichische Enklave straßenmäßig nur über Deutschland aus erreichbar ist. Im 1.100m hoch gelegenen Ortsteil Baad der Gemeinde Mittelberg ist verkehrstechnisch das Ende der Fahnenstange erreicht. Finito, um den Talschluß herum nichts als Berge, die vom Großen Widderstein (2533m) dominiert werden. Die Akklimation nach langer Anfahrt tut gut. Wir machen uns mit dem Transportmodus des Zusatzgepäcks und den zukünftigen täglichen Abläufen bekannt, checken die Ausrüstung, informieren uns über das morgige Wetter und parken unseren PKW für eine reichliche Woche. Hier beginnt morgen unsere Wanderung. PS: Die in den Etappen angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten.

Willkommen in der Walser-Gemeinde Mittelberg


Etappe2:  Auf historischen Walserwegen vom Kleinwalsertal in das Lechtal

12km, ⇑800m/⇓300m, 5:30h

Die Wanderung führt uns von Baad aus über die Bärgunthütte und das Bärgunttal zum Hochalppaß. Vor uns liegt die beeindruckende Bergkette der Allgäuer Hochalpen. Nach dem Abstieg zur Jägeralpe am Hochtannbergpaß führt der Weg weiter nach Warth. Warth ist übrigens mit seinen 1495m die höchstgelegene Vorarlberger Gemeinde im Lechtal. Mit dem Lechtaler ÖPNV geht es in ca. 10min. über kleine Dörfer und Weiler zur ersten Übernachtung in Steeg:

Nach der ersten Orientierung über den Verlauf der Tagesetappe….

…kann es dann endlich losgehen!

Nach kräftigem Anstieg angekommen am Hochalppaß (1938m/links-oben). Bald gibt das Gelände im Westen den Blick auf das Geißhorn (2366m/rechts oben) und im Osten auf den Kalbelesee frei (rechts Mitte). Der Kalbelesee wird im Hintergrund von den Bergrücken des Lechquellengebirges begrenzt. Der Körbersee in seiner Nachbarschaft wurde 2017 vom ORF zum schönsten Platz Österreichs gewählt… Im Abstieg weist uns die Wegmarkierung den weiteren Weg zum Hochtannbergpaß im Tal (1676m/links-unten). 

Erstes Fazit in vor dem Einschlafen in Steeg: Es läßt sich gut an


Etappe3:  Vom Lechtal ins Inntal

10km, ⇑950m/⇓400m, 5:30h

Ein Shuttle-Transfer bringt uns am frühen Morgen im engen Lechtal nach Bschlabs, wo der steile Aufstieg der heutigen Etappe beginnt. Auf dem Bschlabser Höhenweg Nr.616 steigen wir zur Anhalter Hütte auf. Ab hier geht es noch weiter hinauf: Das Steinjöchl markiert im weiteren Verlauf an dieser Stelle den Kamm der Lechtaler Alpen. Nun liegen 300m Steil-Abstieg zur Paßstraße am Hahntennjoch vor uns. Wenn man pünktlich ist, bringt der ÖPNV die Wanderer zum Etappenziel nach Imst/Karres im Inntal. Wenn nicht, muß man am Joch 3 Stunden bis zum nächsten (und letzten) Bus ausharren. Es sei denn: Man kann trampen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, denn die Paßstraße nach Imst ist lebensgefährlich schmal und äußerst serpentinenreich…

Der Weg ist das Ziel: Über grüne Matten und Weiden mit neugierigen Haflinger-Pferden und über ein ausgetrocknetes Flußbett geht es hinauf zur Anhalter Hütte (2040m)

Wohlverdiente Rast in der Anhalter Hütte (links-oben) inmitten der Bergwelt der Lechtaler Alpen

Unterwgs auf anstrengender und z.T. handverseilter Wegstrecke (links-oben). Auch in der Realität kaum auszumachen: Der Pfad zum Steinjöchl im Geröllfeld (2198m/rechts-oben). Anfangs als Felsen-Durchbruch vermutet, entpuppt sich der sichtbare und nach vorn offene Hohlraum als Schutz-Cave vor Gewitter oder Wetter-Unbilden. Nach Überquerung des Jöchls öffnet sich vor uns das Inntal mit der Paßstraße (links unten)

Wenig einladend und sehr gefährlich: Der Paß am Hahntennjoch (1894m). Die Paßstraße verbindet das Tiroler Lechtal mit dem Inntal und ist -ähnlich wie die Timmelsjochstraße im ausgehenden Ötztal oder die Silvretta-Hochalpenstraße im Montafon- mehr als geeignet für Selbstdarsteller auf Motorrad oder Cabrio. Die äußerst kurvenreiche Straße weist bei einer Gesamtlänge von 29km Steigungen bis zu 19% auf


Etappe4:  Hoch über dem Ötztal

13km, ⇑900m/⇓780m, 6:00h

Wir verlassen das Inntal. Bei Alpen-Bilderbuchwetter bringt uns der ÖPNV in südöstlicher Richtung nach 20min von Imst/Karres nach Umhausen im Ötztal. Über das Ötzi-Museums-Dorf und den Stuibenfall, den größten Wasserfall Tirols, führt uns die Wanderung nach Niederthai. Von hier aus weiter über die Jausenstation der Wiesle-Alm und der (unbewirtschafteten) Hemrach-Alm. Über einen steilen Abstieg geht es wieder hinab ins Tal der Ötztaler Ache nach Dorf-Espan und von dort in 20min mit ÖPNV zum Etappenziel Sölden.

Die Urkraft des Wassers in einem eindruckvollen Naturschauspiel

Auf Schuster`s Rappen unterwegs vom Stuibenfall nach Niederthai (1550m). Das idyllische Dorf südöstlich von Umhausen liegt im Horlachtal, einem Nebental des Ötztals. Nach der gestrigen Kraxelei in den Lechtaler Alpen ist die Tour fast ein halber Ruhetag. Die satten, grünen Matten rund um die gesamte Gemeinde muten an wie Bilder aus einem grünstichigen Farbfilm…

Zu früh gefreut: Der Abstieg von der schmucken Wiesele-Alm (rechts-oben) hinunter in das Ötztal muß sein, wollen wir heut abend programmgemäß unser Nachtlager in Sölden aufschlagen. Allerdings ist der Pfad 800m abwärts nicht gerade ein übergroßes Highlight (links und rechts-unten). Auch nicht mit unseren lang ausgezogenen Teleskop-Stöcken. Auf denn, fliegen müßte man können…


Die Königsetappe: Über das Timmelsjoch vom Ötztal ins Passeiertal

16km, ⇑830m/⇓690m, 6:30h

Wenn (fast) noch alles schläft, bringt uns der ÖPNV am Morgen der 5. Etappe in 10min von Sölden nach Zwieselstein. Ab Haltepunkt Sahnestüberl (1656m) laufen wir die originale E5-Etappe auf der Paßsstraße gen Timmelsjoch. Es geht stetig nach oben. Wir passieren das Schmuggler-Denkmal und haben bei 2474m die berühmte Passhöhe am Alpenhauptkamm erreicht. Am Passo del Rombo überschreiten wir die Grenze von Österreich nach Südtirol, vom Ötztal ins Passeier. Das fast 40km lange Passeier Tal beeindruckt durch extreme Steilhänge, tiefe Täler und unzählige Wasserfälle, die von den Berghängen herabstürzen. Wir steigen das Passeier Tal hinab bis zum Albergo Hochfirst. Ab hier bringt uns der ÖPNV über St.Leonhard i.P. bis zum Etappenziel in St. Martin i.P.

Der gestrige nervige Abstieg ist vergessen. Außer einigen Wölkchen vom Paß schaut der Himmel aus, als könnte er kein Wässerchen trüben

Am Wanderweg nahe der Strasse erinnert ein begehbarer Würfel- das Schmugglerdenkmal- an die abenteuerliche Welt des Schmuggelns über das Timmelsjoch. Gute 10 Stunden Marsch – zumeist in der Nacht – und schwer beladen mit einer vollen Kraxe, musste ein Schmuggler auf Abwegen über das Timmelsjoch zurücklegen. Jederzeit drohte Lebensgefahr durch Wetterstürze, Lawinen, Steinschlag, Erfrieren, Absturz oder auch durch schiessfreudige Zöllner. Siehe auch (5)

Als wollte das Wetter die Situation der Schmuggler und die permanente Auseinandersetzung der Gebirgler mit der rauen Natur anschaulich unter Beweis stellen: Eine Nebelwand zieht vom Passeier Tal auf und bringt über böige Winde kalte Luft über den Paß

Geschafft! Wir haben das Timmelsjoch und die Ländergrenze nach Italien erreicht. Vor uns liegt Südtiroler Gebiet. Jetzt heißt es, bei dichtem Nebel den richtigen Weg abwärts zu finden. Viel wird auf dem Selfie der beiden Damen (Mitte-oben) auch nicht zu sehen sein…

Beim Abstieg ins Passeier Tal. Auf dem Weg nach unten ein altes Zollgebäude auf italienischer Seite. Ich habe nachgesehen und mich überzeugt: Das Renovieren lohnt nicht mehr…

Die extremen Steilhänge sind typisch für das Passeier-Tal (links-oben). Wir sind nach dem Abstieg vorerst angekommen im Gasthof „Hochfirst“ Moos i.P. (rechts-oben). Bei der Busfahrt zum heutigen Etappenziel passieren wir die Gemeinde St. Leonhard i.P. und kommen am Gasthaus „Sandwirt“, dem Geburtshaus Andreas Hofers, vorbei. Hofer war der Anführer der Tiroler Freiheitskämpfe gegen die Franzosen von 1805-1809. Nach der Schlacht und Niederlage am Innsbrucker Bergisel wurde Hofer, der sich auf der Pfandleralm versteckt hielt, verraten und 1810 in Mantua erschossen. Ein Zufall? Unser Hotel „Pfandleralm“ in St. Martin i.P. (links-unten) liegt der (im Wald gut versteckten) Pfandleralm direkt gegenüber. Rechts-unten ein Porträt Hofers


Etappe6: Entlang der Waalwege vom Passeiertal nach Meran

18km, ⇑850m/⇓1160m, 06:50h

Der ÖPNV bringt uns in 12min von St.-Martin i.P. talauswärts nach Saltaus i.P. Das Gelände zu beiden Seiten der Passer besteht zum größten Teil aus Obst- und Apfelbaumhängen, die durch das alpin-mediterrane Klima Südtirols mit 300 Sonnentagen im Jahr optimale Wachstumsbedingungen haben. Wir wandern einen Höhenweg entlang, der dann in die Meraner Waalweg-Runde (Sentiere dÀcqua) übergeht. Über die Waale (ab dem 13. Jhd. künstlich angelegte Bewässerungskanäle) wurde bereits früher die Bewässerung der Landwirtschaft und der Obstanbaugebiete organisiert. Wir tangieren die Orte Riffian und Annaheim westlich der Passer bzw. Schenna auf der östlichen Seite. Nach dem Tiroler Kreuz bzw. Dorf Tirol fahren wir mit dem ÖPNV nach Meran.

Auf dem Waalweg, vorbei an den bewirtschafteten Hängen und…

…üppigen Obstgärten Südtirols

Mit dem Teleobjektiv etwas näher herangeholt: Auf der östlichen Seite der Passer und gegenüber von Dorf Tirol liegt auf 570m Höhe das Dorf Schenna mit Pfarrkirchce und Schloß


Etappe7: Entspannung im malerischen Meran

Meran ist erreicht und damit auch das Ende unserer Alpentour. Das Ende einer erlebnisreichen Bergwanderung über große Höhen und Tiefen- im wahrsten Sinne des Wortes! Jede Etappe, die uns diesem Ziel näher gebracht hat, hatte ihr eigenes Profil und war geprägt durch deren ureigene Landschaft und Kultur. Wir werden hier vor Ort noch zwei Tage bleiben und dann mit dem Prenner-Bus-Shuttle über den Reschenpaß und den Fernpaß wieder nach Oberstdorf zurückkehren (Fahrzeit ca. 5:50h). In ein paar Tagen ist zudem eine globale, europäische  Schlechtwetterfront mit Unwettern, Dauerregen und dem ersten Schnee im Hochgebirge angekündigt, nutzen wir die Zeit.

PS: Wenn ich die gemeinsame Analyse unserer Reise und die Zeichen der Zeit unter dem blitzblank-geputzten Himmel über Meran richtig deute, wird es wohl in absehbarer Zeit eine weitere Tour über die Berge der Alpen geben…

Meran/Merano: Erste Eindrücke in der einstigen Haupstadt des Landes Tirol

Der Meraner Talkessel mit Blick vom berühmten Tappeinerweg. Im westlichen Hintergrund bahnt sich die Etsch ihren Weg durch das Vintschgau…

…und weiter im Osten sieht man bereits das Schlern-Massiv der Dolomiten


 

Images: 

Pixabay
♦ ALPENSTIEG: Skizze-Alpenquerung Oberstdorf-Meran
© OpenStreetMap-Mitwirkende: Bearbeitete Ausschnittsversion

Links:

(1): https://www.volkerkliem.de/in-der-gletscherwelt-der-oetztaler-alpen/
(2): https://www.volkerkliem.de/in-den-bergen-des-kleinwalsertals/
(3): Bergzeit: Vergleich der schönsten Alpenrouten: https://www.bergzeit.de/magazin/alpenueberquerung-routen-zu-fuss-wandern-vergleich/
(4): Alpenüberquerung Hannibals: https://www.welt.de/geschichte/article178916540/Alpenuebergang-Mit-diesem-Geniestreich-schockierte-Hannibal-die-Roemer.html
(5): https://www.crosspoint.tirol/de-passmuseum
(6): https://www.sandwirt.bz/geschichte/

Zum Nachlesen:

(7): „Mythos Alpenüberquerungen“, DIE BERGFÜHRER-Bergsportschule und & Eventagentur, 2024
(8): „Fernwanderweg E5“, Rother Wanderführer, Bergverlag Rother GmbH, München, 2017
(9): „Hüttenwandern im Ötztal“, Ötztaltourismus Tirol/Österreich
(10): Roadbook ASI-Reisen und GPS-Navigator: „Alpenüberquerung Oberstdorf-Meran 2024- individuell“

 

(v.k.)

In den Bergen des Kleinwalsertals

Im Juli, 2024

Das Kleinwalsertal gehört zum österreichischen Bundesland Vorarlberg, allerdings mit einer geographisch einzigartigen Lage. Denn: Eine direkte Verkehrsanbindung in das Mutterland Österreich existiert nicht. Das Tal ist nur von deutscher Seite, d.h. vom Oberallgäu bzw. von der Nachbargemeinde Oberstdorf zu erreichen. Im Ort Baad am südlichen Talschluß ist verkehrstechnisch Endstation. Das Allgäuer Hochgebirgstal liegt mit seinen drei größeren Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg somit in einer Enklave. Es ist seit 1891 österreichisches Zollausschlußgebiet und fest an das deutsche Wirtschaftsgebiet angeschlossen.

Willkommen also in der schönsten Sackgasse der Welt!

Uns erwartet ein wunderschönes Fleckchen Erde mit Mittelgebirgscharakter und mit mehr Sanftheit und grünen Matten als mit schroffen, schwerbezwingbaren Wänden: Denn: Ringsum sind keine 3-Tausender in Sicht! Der höchste Berg ist übrigens der Große Widderstein mit seinen 2533m…  

Blick auf das Fellhorn links mit 2038m und die Kanzelwand (2059m)

Auf dem Gratweg zwischen Rotkopf und Gehrenspitze. Doch keine Angst, es sieht gefährlicher aus, als es wirklich ist…

Ein besonderes Stück Österreich

“ 36 Berggipfel umrahmen das malerische Alpental im Norden Österreichs. Viel zu entdecken und zu genießen gibt es für Familien, Wanderer und Wintersportler. Vom weiten Hochtal auf rund 1.000 Metern Höhe steigen die Berge an. Im Sommer schätzen Wanderer die intakte Bergnatur. Im Winter schwingen Skifahrer über die Pisten in den zum Teil grenzüberschreitenden Skigebieten. Zu Alpen, in stille Täler und auf aussichtsreiche Gipfel führen rund 185 km naturbelassene Wanderwege im Sommer. Auch Mountainbiker, Kletterer und Bergläufer finden in den drei Höhenlagen zwischen 1.086 und 2.533 m zahlreiche Routen und alpine Pfade. Ein Veranstaltungstipp für Trailrunner ist die jährlich Ende Juli stattfindende Walser Trail Challenge.
Ganz viel Schneevergnügen bringt der Winter. Die Skigebiete beginnen in den Dörfern und reichen hinauf bis auf 2.200 Meter Seehöhe. Auch ein grenzüberschreitendes Skigebiet gibt es: Vom Kleinwalsertal kann man bequem nach Oberstdorf in Deutschland schwingen. Abwechslung verheißen attraktive Snowparks, bestens präparierte Winterwanderwege, Loipen und Rodelbahnen“ (aus (1)).

Bergblicke(1): Am Schlappoldsee unterhalb des Fellhorns

Bergblicke(2): Am Walmendingerhorn (1990m). Unten: Der majestätische Hohe Ifen (2230m)

Bergblicke(3): Eindrücke von der Sölleralpe

Bergblicke(4): Beim Abstieg von einer interessanten Bergwanderung nach Mittelberg

Als Hauptperson und unermüdlicher Wanderer zu seinem 10. Geburtstag immer in der Spitzengruppe und mit viel Spaß dabei: Unser Enkel Felix

Die schaukelnden Sessellifte im Hochtal sind der ideale Abstieg am Ende einer jeden Bergtour (Mitte). Die Walserschanz (oben) ist der letzte österreichische Haltepunkt bei der Rückfahrt aus dem Tal in Richtung Deutschland. Bis Oberstdorf sind es jetzt nur noch ein paar Auto-Minuten. Offensichtlich braut sich dort ein kräftiges Gewitter zusammen…(unten)

In Oberstdorf ist das Gewitter gerade abgezogen. Die Schanzenanlagen dort sind immer einen Besuch wert. Oben: Zwei der fünf Ski-Schanzen der ORLEN-Arena am Schattenberg, wo jedes Jahr das Auftaktspringen der Vierschanzentourne stattfindet. Unten: Die „Heini Klopfer“-Skiflugschanze im Stillach-Tal mit seinem 72m hohen Anlaufturm. Sie ist neben den Anlagen in Planica (Slowenien), Vikersund (Norwegen) und Bad Mitterndorf (Österreich) eine der vier Flugschanzen der Welt, auf denen aktuell internationale Wettbewerbe stattfinden. Die Schanzen in Ironwood (Michigan/USA) und Harrachov (Tschechien) sind stillgelegt, wobei aktuell die letztere (Certak-Anlage in Harrachov) offenbar vor ihrer Wiederbelebung steht. Letzte Anmerkung: Den Flug-Rekord im Oberstdorfer Stillach-Tal hält seit 2022 der Slowene Domen Prevc mit 242.5m.


Karte: 
Wikimedia Commons CC-BY-SA3.0/ Lencer; File: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Glurns_-_28-47.jpg
Zum Nachlesen:
(1): Online-Portal Vorarlberg: Urlaubsregion Kleinwalsertal
(2): „Kleinwalsertal- die schönsten Tal- und Bergwanderungen“, Rother Wanderführer“, Bergverlag Rother, München 2018
(3): https://www.ok-bergbahnen.com/aktiv-sport/
(4): https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwalsertal

(v.k.)

 

 

In der Gletscherwelt der Ötztaler Alpen

Im September, 2023

Das Einzugsgebiet der Ötztaler Alpen: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Die Braunschweiger Hütte am E5-Fernwanderweg vor der mächtigen Wildspitze (3768m) und den Gletschern des  Mittelbergferners

Blick von der Schwarzen Schneid (3330m) auf die Bergwelt des östlichen Ötztals

„Wandern auf Ötzis Spuren – die 5000 Jahre alte Gletschermumie, die im Ötztal entdeckt wurde, gehört wohl zu den berühmtesten Fundstücken der Welt. Dabei ist der Ötzi bei Weitem nicht das einzige Highlight der Region, ganz im Gegenteil: Im Ötztal finden sich mit Wildspitze und Weißkugel auch im wörtlichen Sinn die Höhepunkte Tirols. Mehr als 250 Dreitausender bilden mit ihren leuchtenden Gletschern eine grandiose Kulisse, während unterhalb der Eis- und Felsgrenze dunkle Wälder und blühende Wiesen, rauschende Wildbäche und idyllische Seen bezaubern“ (1)

Wenn man den Hochglanz-Reiseprospekten über die Ötztaler Alpen glauben schenken darf, macht das Wandern kaum irgendwo derart viel Spaß wie in Österreichs Wander-Destination Nummer 1, dem Ötztal. Demnach untermauert dieses längste Tiroler Seitental diesen Status mit einer verschwenderisch schönen Natur und einer Infrastruktur, die dem Wanderer den Kopf frei macht für das Wesentliche: das Losgehen. Insgesamt 300km Wander- und Bergwege, Steige und Treks und 250 Gipfel von Dreitausendern eröffnen hier schier grenzenlose Möglichkeiten. Für Wanderer eine Herausforderung und für Kletterer ein Eldorado, um sich in der Vertikalen zu bewähren. Im Ötztal liegt neben der Wildspitze, dem zweithöchsten Berg Österreichs, auch das größte zusammenhängende Gletschergebiet der Ostalpen, welches im 500qkm großen Naturpark einen Flächenanteil von 18% ausmacht. Bei allen Unternehmungen immer im Blick: Die alpine Natur mit tosenden Wasserfällen, Bächen und Bergseen, schattig kühlen Wäldern, Zirben und Almmatten, Bergflanken und sonnigen Hochplateaus, mit ihrer gigantischen Gletscherwelt und ihren Felswänden aus eisenhaltigem Granit.

PS: Sie sind zwar nicht unser Ziel, aber neben den stillen Momenten im Ötztal omnipräsent, pulsierend und in den Sommermonaten eine feste Größe: Die anspruchsvollen Single-Trails für die Mountain-Biker, die in Sölden mittlerweile ihre eigene Republik etabliert haben:

Wer Erinnerungen behalten will, muß sie zuerst sammeln. Also steigen wir auf! Die Berge haben angerufen und gefragt, wo wir bleiben…

Blick auf die „stille Seite“ von SÖLDEN, the „Heartbeat of the Alps“

Unter den Seilen der Langegg-Bahn zum Rotkogel (2947m) gedeihen üppige Matten mit schmackhaften Preiselbeeren

Nicht mehr weit entfernt, doch an diesem Tag durch uns nicht mehr erreichbar: Der gewaltige Gletscher des Rettenbachferners (3056m)

Touren und Bergwelten:

Auf dem Höhenweg vom Tiefenbach-Gletscher (3100m) nach Vent

Von der Hohen Muth in Obergurgel zum Gaisberg (3233)- und Rotmoosferner (3055m)

Schlafende Riesen On-Tour: Gletscherwände und ihre Kogel

Zur Übersicht: Das Gletschergebiet im oberen Ötztal mit unterschiedlich schweren Wanderrouten (oben). Vor dem im Norden gelegenen Schwarzkogel (3016m) liegt der betörend blaue Schwarzsee, hier mit dem Mond als stillem Beobachter…

Mit unserem Aussichtspunkt auf etwa gleicher Höhenlage: Berge und Gletscher in der Panorama-Ansicht

Die Dimensionen vor Ort sind gewaltig. Gewaltig ist leider auch der Rückzug der Gletscherlandschaften im Naturpark Ötztal, wobei der Anstieg der Sommertemperaturen (in den letzten 150 Jahren nachweislich um mehr als 1°C) die Gletschermasse zum Teil auf 50% reduziert hat. Ein Grund mehr, alles zu tun, um dieses labile Ökosystem mehr denn je zu schützen und zu erhalten. Sollte man meinen…

Großbaustelle Rettenbachgletscher: Mit schwerer Technik gegen die Vernunft

Man kann dieses Anliegen aber auch ignorieren, wie es auf mehreren österreichischen Gletschern und offensichtlich auch hier im Söldener Gletschergebiet geschieht. Völlig unbegreiflich ist der hier mit schwerer Technik und gezielten Sprengungen laufende Baubetrieb an Eis und Felsen: Um die hier implementierten Skigebiete für die kommende Wintersaison und anstehende Ski-Weltcup-Rennen zu preparieren, scheut man offenbar keinen Aufwand. Und zerstört dabei die Umwelt. Die Eingriffe in die bereits schwer gebeutelte Natur sind nicht zu übersehen, s.oben.

Auf schwierigen Pässen unterwegs…

Wir sind auf einer Gletscher-Schnuppertour, die mit dem E5-Fernwanderweg verknüpft ist. Der von uns begangene Weg ist nur ein Teilabschnitt (!) auf der üblichen E5-Route und führt von der Kapelle am Rettenbachferner über das Pitztaler Jöchl (2996m) zur Braunschweiger Hütte. Von dort über das Rettenbachjoch zurück zur Seilbahn der Schwarzen Schneid. Ein schwerer Bergweg, der in einzelnen Abschnitten gesichert und verseilt ist, s. oben.

An der Braunschweiger Hütte beginnt die Königsetappe des E5-Fernwanderweges

PS: Der Europäische Fernwanderweg E5 überquert die Alpen in etwa 600km Länge von Konstanz am Bodensee bis nach Verona in Oberitalien. Die Königsetappe dieser Tour durch 4 verschiedene Länder (D, Ö, S, I) verläuft ab hier über einen der oben beschriebenen Sattel (Pitztaler Jöchl oder Rettenbachjoch) weiter nach Zwieselstein mit dem Ziel Bozen. Oder nach Vent mit dem Ziel Meran. Die zerklüftete Gletscherzunge des Karlesferners füllt heut nur noch einen Teil des Tales aus, s. oben.

Eiskare und Zeugnisse ihrer Kraft in der Nähe des Gaislachkogels (3056m)

Am Timmelsjoch/Passo delRombo (2509m), der Landesgrenze zwischen Österreich und Italien

Nach Baubeginn im Jahre 1955 wurde die Strasse 1968 auch für den Durchgangsverkehr zwischen Österreich und Südtirol eröffnet. Einen Grenzübergang gibt es schon lange nicht mehr. Unsere Wanderung ab Zwieselstein hat uns im Timmelstal über ehemalige Schmugglerpfade und beeindruckende Steinlandschaften bis hierher geführt. Der E5-Wanderweg ab Timmelsjoch führt ab hier abwärts in das malerische Passeiertal und schlußendlich nach Bozen bzw. Meran.

Versöhnlicher Ausblick von der Lenzenalm über das Timmelstal mit köstlichem Aperol-Spritz

Hier am Tisch ist übrigens die verrückte Idee einer kompletten Alpenüberquerung geboren worden. Im kommenden Jahr und in einer zusammenhängenden 7-Tagestour von Oberstdorf nach Meran. Wahrscheinlich aber nicht über die Trails des E5-Fernwanderweges…


Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Zum Nachesen:
(1): „Rother Wanderführer Ötztal“, Bergverlag Rother, München 2021
(2): https://www.naturpark-oetztal.at/wissen/gletscher/gletscher-im-wandel-der-zeit/
(3): https://www.merkur.de/welt/skisaison-tirol-soelden-gletscher-grossbaustelle-naturschuetzer-greenpeace-kritik-start-92530210.html

(v.k.)

 

 

In den Bergen des Montafon

Im August, 2020

Vorarlberg-Gebiet und Montafon

© OpenStreetMap-Mitwirkende

„Das Montafon ist das südlichste Tal im österreichischen Vorarlberg-Gebiet und gilt als eines der geologisch bedeutsamsten Täler der Alpen. Manche Rassegipfel zählen zu den formschönsten Erscheinungen der gesamten Ostalpen, allen voran die Zimba, die Drei Türme, die Madrisa oder das Große Seehorn. Das Durchstreifen der bei St. Gallenkirch zusammenstoßenden drei großen Gebirgsgruppen der Zentralalpen, nämlich des Rätikon, des Verwall und der Silvretta, spricht unweigerlich jeden Bergwanderer und Naturfreund an.

Gleich welchen Alters, gleich ob sportlich eingestellt oder mit Hang zur Muße, die Auswahl an Unternehmungen ist groß: Erholsame Tal-Spaziergänge an der Lebensader der Ill, durch urige Tobel und über duftende Bergmatten zu verschwiegenen Maisäßhütten, in unverfälschte Hochtäler oder vorbei an malerischen Seen, auf historischen Pfaden und Schmugglerwegen zu luftigen Graten und überwältigenden Aussichtsbergen im Reich der Dreitausender “ 

(aus: „Das Montafon-Rother Wanderführer“ Bergverlag Rother GmbH, München, *für Nicht-Vorarlberger: Tobel= enges Tal/Schlucht; Maisäß=gerodete Almfläche

Der Piz Buin (3312m) am Fuße des Silvretta-Stausees

Neben Wandern, Sport und Erholung bietet das 40km lange Tal des Montafon zwischen Bodensee und der Schweizer Landesgrenze noch wesentlich mehr: Für uns in erster Linie interessante Ansichten und Einblicke in/auf:

  • Bergriesen und Gletscher, Felsmassive, Almen, Gebirgsbäche und intakte Natur 
  • die Kulturlandschaft der Montafon-Gemeinden am Fluß-Lauf von Ill und Litz zwischen St. Anton (650m) und Partenen(1050m)
  • den mittelalterlichen Bergbau zwischen Silbertal und Bartholomäberg
  • riesige Stauseen zum Betrieb der angeschlossenen Speicherkraftwerke (Lüner-, Vermunt-, Silvretta- und Kopsee)
  • industrielle Wasserkraft-Großprojekte der Österreicher Ill-Werke zur Trinkwasserbereitstellung und zur Energiegewinnung (Vermunt-Werke, Lünersee-Werk u.a.)
  • atemberaubende Straßenbauprojekte (Silvretta-Hochalpenstraße)

Montafon: Blick auf die Rätikon-Gebirgsgruppe

Zur Einstimmung: Wanderung entlang der Baumgrenze zum Gantakopf (1958m)

Etwas weiter oben Im Rätikon: Die Kanzelköpfe (2437m) an der Schweizer Landesgrenze

Und darüber: Berge und Freiheit pur…

Gipfelkreuz am Mutjöchle (2074m), Litz-Promenade in Schruns, Barockkirche in Bartholomäberg und Rellseck-Kapelle mit Blick zur Montafon-Talöffnung bei Bludenz

Ein herzliches „Glück auf“ in Bartholomäberg, der Wiege des Montafon

Übrigens: Der über mehrere Jahrhunderte blühende Bergbau war die Voraussetzung für den verhaltenen Reichtum in dieser Region. Für uns als Freiberger und mittlerweile auch Mitinhaber des UNESCO Welterbe-Titels „Montanunion Erzgebirge/Krusnohori“ nicht uninteressant: In den gut sortierten Beschreibungen vor Ort  finden sich mannigfaltige Verweise auf den Annaberger Hesse-Altar. Nebst mittelalterlichen Abbau-Methoden des Erzgebirges, speziell zum Pingen-Bergbau von Altenberg…

Das Gafall-Joch (2239m) an der Österreich-Schweizer Grenze, südlich des Lünersees

Die Lünersee-Staumauer im Talschluß das Brandnertals (1980m)

Der Stausee oben ist neben Vermunt-, Silvretta- und Kopsee einer der vier großen Stauseen des Vorarlberger Wasserkraftsystems, welche von den österreichischen Illwerken AG zwischen 1930 und 1969 AG errichtet wurden. Das System bersteht neben den o.g. Wasserspeichern aus einem Geflecht weitverzweigter ober- und unterirdischer Druckstollen und Kanäle. Diese speisen wiederum zehn Wasserkraftwerke, in denen Spitzenlast-Energie für den nationalen und internationalen Strommarkt erzeugt wird:

Faszination Silvretta-Hochalpenstrasse: Von Partenen zur Bielerhöhe und vorbei an Vermunt- und Silvretta-Stausee

Nicht zu Unrecht zählt die Silvretta-Hochalpenstrasse mit ihrer spektakulären Bergkulisse zu den schönsten und beliebtesten Gebirgsstraßen. Die „Traumstraße der Alpen“ ist übrigens mautpflichtig und gehört den Österreichischen Illwerken AG. Zugelassene Fortbewegungsmittel auf dieser zwischen 1925 und 1954 in mehreren Etappen erbauten Strasse: Fahrrad, Mountainbike, Quad, Motorrad, Oldtimer sowie PKW/LKW, sofern sie eine Gesamtlänge von 13.8m nicht überschreiten! Und: Es gilt Hänger- und Nachtparkverbot…

Zu ihrer Agenda:

  • Seehöhe Mautstelle Partenen:  1.051 m
  • Passhöhe Bielerhöhe:  2.032 m
  • Länge der Silvretta-Hochalpenstraße:  22,3 km
  • Anzahl Kehren: 34
  • Steigung: 10 % bis max. 12 %, in den Kehren ca. 5 %

Der nächste Winter kommt bestimmt: Bis zu vier Meter hohe Stützverbauungen sollen den Schnee am Hang festhalten

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

(v.k.)

 

Im Tiroler Alpbachtal

Im September, 2019

Wanderurlaub in den Tiroler Bergen

Der Ort Alpbach liegt etwa auf halbem Weg zwischen Kufstein und Insbruck in einem kleinen Nebental das Inns. Auf einem schrägen Plateau in SW-Richtung hingestreckt fällt er damit unter die Orte mit ausgeprägtem „Sonnenkinder-Image“. Die Bergwelt um das Tal ist lieblich und genau das richtige für Bergwanderer wie uns: Etwa 2500m beträgt die Gipfelhöhe der Berge Im Talschluß nach Süden; sie fällt damit bescheidener aus als die ihrer sichtbaren und schon schneebedeckten Nachbarn in den Dolomiten.

„Ob wandern, bergsteigen, mountainbiken oder einfach nur erholen und die schöne Natur genießen. Wohlfühlen steht in Alpbach im Vordergrund. Seit 1953 bauen die Alpbacher ausschließlich im hergebrachten Alpbacher Baustil und sind berechtigterweise stolz auf die bezaubernden und einheitlichen Holzhäuser. Seit 1945 ist das Dorf Tagungsort des „Europäischen Forum Alpbach“, an dem jährlich führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur teilnehmen. Das moderne Congress Centrum in Alpbach ist dank seiner genialen Architektur wunderbar in das Dorfbild dieses Tiroler Ortes integriert“ (aus: „Alpbachtal-Seenland, Region und Orte“).

Alpbachtal

Alpbach-Panorama mit Gratlspitz im Norden (1893m)

Alpbachtal

Wegzeichen und Blaubeerenfelder am Wiedersberger Horn (2172m)

Alpbachtal

Seit uralten Zeiten wird in der Region Kupfer und Silber abgebaut und verhüttet…

Alpbachtal

Auf Wandertour zwischen Joelspitze (1964m) und dem Gipfelkreuz am Schatzberg (1898m)

Alpbachtal

Ausblick in das benachbarte Zillertal

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

(v.k.)

In den Zillertaler Alpen

Im September, 2018

Das Tuxertal: Auf Augenhöhe mit Tirols 3000-ern

Zillertaler Alpen

„Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen umfaßt eine Fläche von 400qkm und erstreckt sich von etwa 1000m im Bergsteigerdorf Ginzling bis 3509m am Hochfeiler über alle alpinen Höhenstufen. Er reicht von der Reichenspitzgruppe im Osten bis zum Olperer im Westen und von der Bergwelt Mayrhofens im Norden bis zum Südtiroler Pfitscher- und Arntal.

Zillertaler Alpen

Die Zillertaler Alpen inmitten des Ost-Alpenraums

Eine wilde Naturlandschaft, eng verflochten mit dem alpinen Lebens- und Wirtschaftsraum. Die Täler wurden von mächtigen Gletschern geformt und ihre Eingangstore sind oft wilde Klammen und Schluchten. Hat man diese auf den gepflegten Wegen und Steigen durchschritten, öffnet sich die „Belle Etage“, die Gipfelwelt der 3000er und des Ewigen Eises…“ (aus: „Wandern im Naturpark Zillertaler Apen“).

Zillertaler Alpen

Am Hintertuxer Gletscher

In Mayrhofen, dem Südausgang des Zillertals, fließen mit Ziller, Stillup, Zemm und Tuxbach vier mittelgroße Gebirgsbäche zusammen. Sie sind die Namensgeber der Täler, die mit einem Talschluß vor dem Alpen-Hauptkamm enden. Dabei wird der Talschluß des Tuxertals (ca. 17km lang) vom Hintertuxer Gletscher dominiert.

Zillertaler AlpenWir sind zehn Tage lang Gast in einem Hochgebirge, das sich im Herbst 2018 -zur typischen Wanderer- und Kletterzeit- klar und in seinen schönsten Farben präsentiert:

Zillertaler Alpen

Leuchtende Preiselbeerfelder zwischen Ahorn-Hütte und dem Stillup-Tal

Zillertaler Alpen

Das Keesfeld des Großen Möselers (3480m)

Zillertaler Alpen

Vor der Gletscherwelt des Großen Olperers (3476m)

Zillertaler Alpen

Der Schlegeis-Speicher von der Olperer Hütte aus

Zillertaler Alpen

Bergaussichten vor der Granatkapelle am Penkenplateau (2095m)

Zillertaler Alpen

Aufstieg über Bergmatten und Geröllfelder…

Zillertaler Alpen

…geschafft!

Zillertaler Alpen

Telekommunikation in den Tiroler Bergen: Mobil-und Richtfunkstationen neben einem Österreichischen Rundfunksender (ORS-Sendestation)

Zillertaler Alpen

Energiegewinnung vor dem  Zillertaler Hauptkamm: Das 350MW-Kraftwerk Mayrhofen im Verbund von Zillergrund-, Stillup- und Schlegeisspeicher

Zillertaler Alpen

Landschafts-Impressionen aus dem Naturpark Zillertaler Alpen

Zillertaler Alpen

Höhenwege vor dem Tuxer Talschluß

Zillertaler Alpen

Blick vom Filzenkogel auf das Plateau der Ahornspitze

Zillertaler Alpen

Unterwegs auf dem Berliner Höhenweg: Luftige Hängebrücke über dem Zembach

(v.k.)

karten-image: de.wikipedia.org