04. -12.02.2023
Auf dem verschneiten Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes
Kammweg im Dreiländereck
Der Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes im Dreiländereck ist kein spektakulärer Gratweg mit gigantischen Steilabfällen rechts und links wie in den Alpen. Aber gerade im Winter sicher ein unvergeßliches Erlebnis! Der etwa 5km lange Kammweg s.o. verläuft zwischen dem Dreisesselberg (1312m) im Westen, dem Bayerischen Plöckenstein (1364m), dem Dreiecksmark-Bergsattel (1320m) und dem 1378 m hohen Böhmischen Plöckenstein im Osten. Er ist in diesem Winter mit trittsicheren Schneeschuhen sicher am besten zu bewältigen, will man nicht unmittelbar neben dem festgetretenen Kammweg bis zu den Hüften tief im Schnee einsinken…
Schon der Aufstieg zum Dreisessel von Haidmühle aus (900m) ist bei hohem Schnee durchaus als kleine Herausforderung anzusehen:
Der „Winterwanderweg“ zum Dreisesselberg…
…ist nicht viel mehr als ein schmaler Pfad durch knietiefen Schnee…
…unter Bäumen wie aus einem Wintermärchen
Am Ende des Aufstiegs und kurz vor dem Bergplateau eröffnet sich ein weites Panorama, das uns in mannigfaltiger Form und Aussicht auf dem weiteren Weg begleiten wird:
Die natürliche Baumgrenze…
…kurz vor dem Kammweg
Der Aufstieg ist geschafft, der Hochkammweg beginnt unmittelbar am Dreisesselhaus:
Das Dreisesselhaus und der gleichnamige, sagenumwobene Felsen, auf dem vor langer Zeit einmal drei Könige über ihre Ländereien und deren Grenzen beratschlagt haben sollen. Sicher aber nicht im Winter…
Von hier aus beherrschen bedrohlich wirkende Felsformationen, bizarre Baumformen und etwas größere „Kieselsteine“ den verschneiten Weg:
Vor dem zerklüfteten Gipfelfels des Bayerischen Plöckensteins (Trojmezna hora):
Nur mit Fernglas zu erkennen: Ortschaften im Bayerisch-Österreichischen Grenzgebiet
Dank Fernsicht und Teleobjektiv scheint auch der ferne Hochsteingipfel nur einen Steinwurf von uns entfernt…
Der Bergsattel der Dreiecksmark (Trojmezi) ist der wohl bekannteste Platz des gesamten Grenzgebirgskamms, da sich hier die Grenzlinien von Deutschland, Österreich und Tschechien treffen. Die Grenzziehung an diesem Punkt erfolgte im Jahre 1765 durch einen Vertrag zwischen dem Passauer Fürstbischof und Kaiserin Maria Theresia. Heute fast baumleer, war dieser Platz vor wenigen Jahrzehnten noch von dichtem Nadelwald umsäumt:
Am Gipfelkreuz des Böhmischen Blöckensteins (Plechy):
Der Blick vom Plechy nach Süden geht auf das Mühltal in Oberösterreich
Zeit zum Innehalten und Genießen
Da der Nachmittag weit vorangeschritten ist, ist der Entscheid für den Rückweg sicher nicht der schlechteste. Ab Dreisesselhaus steht zudem noch der Tiefschnee-Abstieg nach Haidmühle bevor. Und wenn sich die Wintersonne hinter den blauen Bergen „verkrümelt“, wird es noch einmal empfindlich kalt werden:
(v.k.)