Schlagwort-Archive: Wintersport

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (8)

13.-21.02.2024

Unterwegs auf den Pisten des Hochficht

Da wir es auch in diesem Winter nicht lassen konnten, hier einige Bilder aus unserem obligatorischen Skidomizil im Dreiländereck von Böhmen, Bayern und Österreich. Konkret aus dem Ski-Areal des Hochficht im Österreichischen Mühlviertel des Böhmerwaldes. Trotz einer Höhe von ca. 1300m waren die Abfahrtshänge nur über Kunstschnee aus ungezählten Schneekanonen befahrbar. Schneemangel in einem Gebiet, das bislang als schneesicher deklariert war! Aus diesem Grund waren auch alle Langlaufloipen im benachbarten Langlauf-Plateau von Schöneben (Böhmerwald-Zentrum) gesperrt…

Als Hauptperson und cooler Snowboarder zu seinem 10. Geburtstag immer mit dabei: Unser Enkel Theo

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (7)

04. -12.02.2023

Auf dem verschneiten Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes

Kammweg im Dreiländereck

Der Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes im Dreiländereck ist kein spektakulärer Gratweg mit gigantischen Steilabfällen rechts und links wie in den Alpen. Aber gerade im Winter sicher ein unvergeßliches Erlebnis! Der etwa 5km lange Kammweg s.o. verläuft zwischen dem Dreisesselberg (1312m) im Westen, dem Bayerischen Plöckenstein (1364m), dem Dreiecksmark-Bergsattel (1320m) und dem 1378 m hohen Böhmischen Plöckenstein im Osten. Er ist in diesem Winter mit trittsicheren Schneeschuhen sicher am besten zu bewältigen, will man nicht unmittelbar neben dem festgetretenen Kammweg  bis zu den Hüften tief im Schnee einsinken…

Schon der Aufstieg zum Dreisessel von Haidmühle aus (900m) ist bei hohem Schnee durchaus als kleine Herausforderung anzusehen:

Der „Winterwanderweg“ zum Dreisesselberg…

…ist nicht viel mehr als ein schmaler Pfad durch knietiefen Schnee…

…unter Bäumen wie aus einem Wintermärchen

Am Ende des Aufstiegs und kurz vor dem Bergplateau eröffnet sich ein weites Panorama, das uns in mannigfaltiger Form und Aussicht auf dem weiteren Weg begleiten wird:

Die natürliche Baumgrenze…

…kurz vor dem Kammweg

Der Aufstieg ist geschafft, der Hochkammweg beginnt unmittelbar am Dreisesselhaus:

Das Dreisesselhaus und der gleichnamige, sagenumwobene Felsen, auf dem vor langer Zeit einmal drei Könige über ihre Ländereien und deren Grenzen beratschlagt haben sollen. Sicher aber nicht im Winter…

Von hier aus beherrschen bedrohlich wirkende Felsformationen, bizarre Baumformen und etwas größere „Kieselsteine“ den verschneiten Weg:

Vor dem zerklüfteten Gipfelfels des Bayerischen Plöckensteins (Trojmezna hora):

Nur mit Fernglas zu erkennen: Ortschaften im Bayerisch-Österreichischen Grenzgebiet

Dank Fernsicht und Teleobjektiv scheint auch der ferne Hochsteingipfel nur einen Steinwurf von uns entfernt…

Der Bergsattel der Dreiecksmark (Trojmezi) ist der wohl bekannteste Platz des gesamten Grenzgebirgskamms, da sich hier die Grenzlinien von Deutschland, Österreich und Tschechien treffen. Die Grenzziehung an diesem Punkt erfolgte im Jahre 1765 durch einen Vertrag zwischen dem Passauer Fürstbischof und Kaiserin Maria Theresia. Heute fast baumleer, war dieser Platz vor wenigen Jahrzehnten noch von dichtem Nadelwald umsäumt:

Am Gipfelkreuz des Böhmischen Blöckensteins (Plechy):

Der Blick vom Plechy nach Süden geht auf das Mühltal in Oberösterreich

Zeit zum Innehalten und Genießen

Da der Nachmittag weit vorangeschritten ist, ist der Entscheid für den Rückweg sicher nicht der schlechteste. Ab Dreisesselhaus steht zudem noch der Tiefschnee-Abstieg nach Haidmühle bevor. Und wenn sich die Wintersonne hinter den blauen Bergen „verkrümelt“, wird es noch einmal empfindlich kalt werden: 

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (6)

07. -14.02.2022

Und wieder auf verschneiten Wegen unterwegs… 

Nach zwei Jahren unfreiwilliger COV-19-Abstinenz haben wir sie endlich wiedergefunden, die Berge und verschneiten Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Südböhmen und Oberösterreich! Es scheint alles noch genau wie zuvor im südöstlichsten Zipfel Deutschlands. Auch die gespurten Loipen und schneesicheren Pisten auf den Höhenlagen rund um den Dreisesselberg

Hier einige Bilder aus der Naturlandschaft des Grenzgebirges, von dem bereits Adalbert Stifter schwärmte: „Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast!“.

„Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet…“

Vor zwei Tagen hat es auf den Höhenzügen der Naturparks Bayerischer Wald/Böhmerwald geschneit…

…auch am Fuße des Duschlbergs bei Altreichenau. Im Hintergrund: Die Bergrücken des Böhmerwaldes in Oberösterreich.

Bei Postkartenwetter mit Langläufern unterwegs auf der A. Stifter-Loipe zwischen Neureichenau und Haidmühle. Im Hintergrund: Der von Stürmen schwer gebeutelte und seit Jahren fast kahle Dreisesselberg (1312m).

Am Almberg von Mitterndorf/Mitterfirmiansreuth (1139m): Blick auf die blaue (und leichte) Abfahrtspiste -idealer Übungshang für uns nach zwei „ausgefallenen“ Jahren…

Unsere Skiwanderung zum bewaldeten Haidel (1167m) beginnt bei schönstem Wetter, auf seinem Gipfel allerdings mcht sich dichter Nebel breit.

Skitour auf dem „Goldenen Steig“, früher eines der wichtigsten Handelsverbindungen zwischen Passau und Böhmen. Unten: Das Kirchlein Sankt Nepomuk, mit 1108m die höchstgerlegene Kirche im Bistum Passau

„Abends will ich schlafen geh`n“…

(v.k.)

Winter(sport)liches am Dreibrüderschacht

14. Februar 2021

Zwischen der Idee, im Freiberger Umland ein Loipennetz für Skifahrer zu installieren und ihrer prompten Umsetzung durch findige Zeitgenossen, liegt nicht mehr als eine reichliche Woche: Schnell und unkompliziert, aber professionell gespurt, lädt ab Mitte Februar eine gespurte Loipe alle Langlauf-Fans zu Sport und Erholung „vor den Toren der Stadt“ ein. Eine klare Ansage an die restriktive und mehr als verschwurbelte 15km-Radius Verordnung aus dem CORONA-Instrumentenkasten !

Das präparierte Gelände liegt übrigens im Südwesten des Freiberger Bergbaureviers zwischen den ehemaligen Gruben Himmelsfürst (Brander Revier) und der Freiberger Himmelfahrt-Fundgrube. Es wird von den winterlich verschneiten Übertage-Anlagen zahlreicher Schächte des einstigen Silberbergbaus dominiert:

Das Entscheidende dabei: Die Idee funktioniert außerordentlich gut, wie die Bilder zeigen…

Der Andrang schon vor den Loipeneinstiegen ist groß und nicht zu übersehen.

Ein Loipeneinstieg liegt direkt an der Bundesstrasse 101 vor dem bergbauhistorischen Haldengelände im Ortsteil Freiberg-Zug…

…und unweit des hochgelegenen Dreibrüderschachtes. Der Schacht gehörte zur Segen-Gottes Herzog August Fundgrube. Er wurde ab 1791 geteuft, wobei bis einer Tiefe von 390m nach Silber geschürft wurde. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 und der Ablösung des Silbers durch Gold als Währungsmetall war die Wirtschaftlichkeit auch dieses Schachtes in Frage gestellt. Er wurde durch Schaffung einer unterirdischen Kaverne und den Einbau von Turbinen und Generatoren bis 1914 zu einem Wasserkraftwerk umgebaut (Kavernenkraftwerk), welches bis 1972 Strom für das Freiberger Umland lieferte.

Und: Bei Kaiserwetter, herrlichem Sonnenschein und Wohlfühl-Temperaturen um -5°C auf der Skitour sind sie immer in Sichtweite:

Die bewachsenen Abraumhalden, einzelne Abschnitte des Kunstgrabens oder die winterlich verschneiten Silbergruben im ehemaligen Bergbaurevier. Auf der Collage unten die Übertage-Anlagen des Konstantin-Schachtes. Der Schacht gehört zur Beschert Glück Fundgrube, die insbesondere in den Jahren von 1786-1825 durch reichliche Ausbeute gekennzeichnet war. Bei der späteren Nutzung als Kavernenkraftwerk wurde hier über über ein Gesamtgefälle von 272m dem Unterwerk des benachbarten Dreibrüderschachtes Aufschlagwasser zugeführt, welches über vier 800PS-Hochdruck-Freistrahlturbinen Eektroenergie erzeugte.

Karten-Image: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Zum Nachlesen:

https://www.drei-brueder-schacht.de/drei-brueder-schacht/

https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Br%C3%BCder-Schacht

(v.k.)

Fast ein Wintermärchen…

Freiberg, 17. Januar 2021

Ein Wintermärchen? Nur bedingt, denn auch das neue Jahr 2021 beginnt tief im Pandemie-Modus: Die Corona-Schutzbestimmungen hier in Sachsen sind restriktiv und machen die attraktiven Ski- und Wintersportgebiete sowohl im Böhmischen als auch im Oberen Erzgebirge für uns unerreichbar (Aufenthalte nur im 15km Radius möglich)!

Daß sich die Natur um krisenbedingten Lockdown, fehlende Impfstoffe in der EU oder Sinn bzw. Unsinn diverser Epidemie-Einschränkungen nicht schert, wollen die Bilder zeigen: Insbesondere der Wald hier im Erzgebirge ist zu einem verwunschenen Winterort geworden, voller Schönheit und voller Zurückhaltung. Und genau so märchenhaft weiß und tief verschneit sind die Straßen, Wege und Bahnlinien in seinem Umfeld, deren Enden sich irgendwo im Nirvana verlieren… 

Die Bilder zeigen aber auch, daß man zum Erleben dieser Schönheit nicht weit in die Ferne schweifen muss:

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (5)

01.02.-08.02.2020

Wenig Schnee am Bayerischen Dreisessel…

Was laut Schneebericht im Monat Januar für das polnisch/böhmische Riesengebirge gilt, muß nicht zwangsläufig für die Höhenlagen des Bayerischen Waldes zutreffen. Nicht immer gilt der Schneezauber des Dreisesselgebietes, wie im vergangenen Jahr erlebt und berichtet.

Zumindest in diesem Jahr gilt für das Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Österreich „Ski und Rodel nicht (!) gut“. Die kurzen Tage des diesjährigen Möchtegern-Winters sind hier kaum durch Schneeflocken erhellt worden. Grau-grüne Matten in 360° Panorama-Rundumsicht und leider auch im benachbarten Langlaufgebiet des Nordischen Ski-Zentrums von Schöneben (in ca. 1000m Höhe). Eine Landschaft unter glitzerndem Pulverschnee, dazu frischgespurte und frost-knirschende Neuschnee-Loipen: Allesamt Fehlanzeige!

Böhmerwald-Aussichten von Neureichenau mit einem spärlichen Anflug von „Weiss“

So bleiben nur die alpinen Abfahrten mit Kunstschnee aus den rund um die Uhr laufenden Schneekanonen. In der Ski-Schaukel der Hochficht-Arena im österreichischen Mühlviertel z.B. dreht sich Anfang Februar alles um Speed und Fun zwischen blauen, roten und schwarzen Pisten:

Im lockeren Gewölk der Beschneiungsanlagen: Die Ski-Arena am österreichischen Hochficht (1338m)

Eine weitere Alternative für uns zwischen Schmuddelwetter und dem angekündigten Orkantief „Sabine“: Erkundungen abseits der Pisten, hier in der Dreiflüssestadt Passau.

Passau am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz: Cafe-Blick zu den Grenzfesten Ober- & Niederhaus

In Passau: Barocker Dom St. Stephan mit der größten Domorgel der Welt (5-teilige Orgel mit 17.974 Pfeifen)

(v.k.)

Bilder aus dem Riesengebirge

25.01.-01.02.2020

Es ist an der Zeit, dem Riesengebirge auch in diesem Jahr wieder einen Besuch abzustatten.  Genauso wie im vergangenen Jahr. Auch, um Rübezahl in seinem Reich in gebührlicher Form „Guten Tag“ zu sagen. Dem Berggeist, der seit Jahrhunderten in den Gefilden des Krkonos hausen soll. Und von dem man sagt, daß er zuweilen gute Taten vollbringt oder auch übermütigen Spott und Schabernack mit Mensch und Tier treibt. Viel wird von ihm erzählt. Stolz soll er sein und unberechenbar, aber auch launisch, je nach Wetter und Gemütslage…

Tauchen wir eine Woche ein in die winterliche Natur von Krkonos und Iser-Gebirge…

In den verschneiten Wäldern des Riesengebirges

Um 950m N.N.: Farbige Wegemarken, jede Menge Langlaufski und drei lustige Gesellen vor dem einstigen Glasort Clausthal (Orle)

Rübezahl allgegenwärtig: Auch auf die Wanderwege und Loipen hier hat er ein Auge…

In den Wäldern um das frühere Torfabbaugebiet: das Naturschutzgebiet Groß-Iser

Es scheint zu stimmen: Wer einmal das Riesengebirge besucht hat, den zieht die bizarre und abwechslungsreiche Landschaft immer wieder aufs neue in ihren Bann. Wälder und Moore, steile Felsen und Schluchten sowie anmutige Bäche und Wasserfälle wechseln sich ab. Grenzüberschreitend zwischen Böhmen und Polen. Erlebbar bleibt ein Stück Natur in ihrer ganzen Schönheit, Vielfalt und Urwüchsigkeit, wie man sie in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft vergeblich sucht.

Die eisige Iser (Jizera) unter Schönwetterwolken: Aus dem Norden kommend und auf ihrem Weg nach Böhmen…

Geöffnetes Natur-Fenster am Flußufer: Guten Tag und guten Weg, Jizera!

(v.k.)

Unterwegs im Erzgebirge (6)

Im böhmischen Skigebiet von Dlouha Louka

17.02.1019

Dlouha Louka

Der steile Erzgebirgs-Abbruch nach Süden

Zwischen 600m….700m Höhendifferenz werden es sein. Vom Erzgebirgskamm bei Holzhau hinunter in das mittlere Böhmische Becken bei Teplice. Schaut man von hier aus zurück nach Norden, wird die steile Abbruchkante des Erzgebirges deutlich. Aber: Wie auf der Panorama-Karte unten eingezeichnet, tummeln sich hier zahlreiche tschechische Ski-Areale:

Dlouha Louka

Das Langlaufgebiet bei Dlouha Louka/Langewiese (ca. 900m) und die Abfahrtsstrecke bei Kliny (ca. 800m) haben wir besucht, bevor es über den Erzgebirgskamm wieder gen Heimat zurück ging…

Dlouha Luka

Dlouha Louha am alten „Riesenberger Steig“ zwischen Osek und Meißen

Dlouha Luka

Industrie-Smog über dem Böhmischen Becken…

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (4)

02.02.-09.02.2019

Schneezauber…

Auch in diesem Jahr sind wir wieder zu Gast in den verschneiten Wäldern und Loipengebieten des bayerisch-böhmisch-österreichischen Dreiländerecks: Sowohl in den Grenzgemeinden um Haidmühle/Neureichenau als auch im österreichischen Schöneben. Und in Sachen Abfahrtslauf in den bei 1300m liegenden Ski-Arenen um Mitterfirmiansreuth/BY und Hochficht/AT.

„Die Natur von ihrer frostigen Seite erleben, dafür ist der Bayerische Wald/Bavorsky les im Winter geradezu prädestiniert. Filigrane Eiskristalle, teils meterhohe Schneedecken und tiefe Stille zeichnen das Gebiet in der kalten Jahreszeit besonders aus. Zusammen mit dem Böhmerwald/Sumava bildet er mit 500km Länge und bis zu 1500m hohen Bergkämmen das größte zusammenhängende Waldgebirge Europas“  (aus: „Eine Landschaft, die verbindet“, Europäische Union/Fond für regionale Entwicklung)

Bayerischer Wald

Sankt-Wolfgang-Kapelle in Bischofsreuth

Bayerischer Wald

Winterwald am „Goldenen Steig“

Bayerischer Wald

Bis zum Frühjahr ist es auch für die jungen Bäume noch weit…

Bayerischer Wald

Im Hintergrund kaum auszumachen: Der sagenumwobene Dreisessel-Berg

Altreichenau

Am Adalbert Stifter Steig

Altreichenau

Auf der Brennerin-Loipe

Altreichenau

Unterwegs auf alten Säumerwegen: Am Goldenen Steig zwischen Passau und Prachatize

Altreichenau

Wunder der Natur: Schneekristalle

Altreichenau

Auf der Hochebene von Schöneben

Die Schönheit der Natur bestaunen und in Demut innehalten, ist das eine.

Daraus Kraft und neue Energie schöpfen, das andere: Außerhalb der bayerisch/böhmischen Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege sowie im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Worauf also warten wir noch?

Bayerischer Wald

Bayerischer Wald

(v.k.)